
Ich kann kaum glauben, daß schon wieder ein Jahr zu Ende geht. Ich erinnere mich noch, wie die Blätter vor meinem Küchenfenster im Frühjahr wieder grün wurden und nun ist es erneut November. Während die letzten Jahresrückblicke meist mit einem Nachschlag auf das Vorjahr starteten, endete das Blogjahr 2020 nach dem Jahresrückblick mit dem Lockdown. Ich habe das Jahresende genutzt, zurück zu schauen auf 10 Jahre Bilder und Blog. Ich habe viele Tage in alten Bildern gestöbert und daraus den Blogbeitrag Ausblick und Rückblick erstellt. Vielleicht erinnert ihr euch.

Was meint ihr, war 2021 ein ungewöhliches Jahr? Das Virus hatte uns weiterhin im Griff und das Wetter spielte teilweise verrückt. NRW war zwar nicht die regenreichste Region aber mit 320 l/m² lag die Regenmenge über dem langjährigen Mittel. Auch war hier mit 535 Stunden die sonnenscheinärmste Region Deutschlands (in den Monaten Juni, Juli und August) und das hat die eine oder andere Planung durcheinander gebracht.

Das Ruhrgebiet mußte 2021 etwas zurückstehen, bis Mai war das südliche Ende von Essen meine weiteste Reise. Dafür war ich nach drei Jahren endlich mal wieder in Berlin unterwegs, gleich 2 x in Hamburg und sogar 3 x in Köln. Ich fand das Loslassen von festen Ritualen aber irgendwie auch ein bisschen befreiend. Es gab keine festen Termine, nur weil es sie immer gab.
Aber es gab auch Neuentdeckungen z.B. mein erster Besuch auf der bisher verschlossenen Halde Schöttelheide in Bottrop. Dort ist vor gut 14 Tagen das Titelbild dieses Jahresrückblicks entstanden. Der erste Eindruck reichte noch nicht für einen Blogbeitrag, aber 2022 geht es, im doppelten Sinn, hoffentlich wieder aufwärts.

Januar
Jetzt aber los, das war mein 2021, gefühlt ein Jahr, in dem es keinen Monat gab, in dem es nicht geregnet hat? Außer vielleicht im Juni, aber dazu später mehr. Beginnen möchte ich wenig überraschend im Januar. Da habe ich mir das Riesenrad (genannt Wheel of Vision) am Düsseldorfer Burgplatz angesehen. Genauer gesagt, ich habe ein paar Bilder davon gemacht, mitfahren durfte man coronabedingt leider nicht. Seit Ende Oktober steht es übrigens wieder dort, also neues Spiel neues Glück.

Februar
Anfang Februar trafen sich gefühlt alle Menschen auf den Halden, mich hingegen hat es auf die HOAG Trasse im Oberhausener Norden verschlagen. Erst später im Monat gab mir die Halde Rheinpreußen die Gelegenheit für ein paar Winterbilder, denn im Februar war es für den Niederrhein überraschend weiß geworden. Schnee, der auch noch ein paar Tage liegen blieb, hatten wir schon länger nicht mehr und immerhin kein Regen. In Düsseldorf hatte das Hochwasser die Rheinwiesen geflutet und dann gefrieren lassen.
Fotoalbum Winter am Niederrhein

März
Im März konnte ich schon den Frühling riechen. Ich bin kein Fan der dunklen Jahreszeit, klar der Schneeausflug zur Halde war toll, aber ich wollte kleine bunte Pflanzen aus dem Boden sprießen sehen. Nachdem der Schnee wieder geschmolzen war, hatte auch der Andrang auf den Halden etwas nachgelassen und ich bin hoch zum Tetraeder. Dann hatte ich noch die verrückte Idee, einen Sonnenuntergang zu fotografieren.
Also stürze ich wenige Minuten bevor es soweit war in den Burgpark der Burg Linn und fotografiere, als gäbe es kein Morgen. Apropos Bilder, Instagram ist ja nicht nur eine Plattform für eigene Bilder, manchmal entdeckt man auch welche. Das Bügeleisengebäude von „The Village“ in Düsseldorf war so ein Bild. Es erinnert an New York und ist doch Teil der Landeshauptstadt NRWs. Da mußte ich hin.

Ende März ging es dann wieder in meine alte Heimat, der Landschaftspark Duisburg war mal wieder mein Ziel. Wer hätte vor 27 Jahren gedacht, daß durchschnittlich eine Million Besucher pro Jahr den Park besuchen. Ganz neu ist im Gegensatz dazu, der jetzt öffentliche Park der Landesgartenschau 2020 in Kamp Lintfort. Last but not least war ich im März noch an der Bockwindmühle Tönisberg und in Kempen, eigentlich gleich um die Ecke und dennoch war ich das erste Mal seit vielen Jahren wieder dort.
Kempen – Altstadtrundgang und Burg

April
Der April startete vor der Haustüre. Seit ich, nach ewigen HomeOffice Wochen, jeden Abend eine Runde um den Block lief, fielen mir Verteilerkästen im Umfeld auf. Sie wurden durch eine private Initiative mit berühmten Personen (analog zum jeweiligen Straßennamen) oder mit Krefelder Stadtgeschichte beklebt. Am Ende hatte ich weit über 40 Kästen gezählt und auch fotografiert.
Nachdem ich Kirschblütenfrühlingsbilder bei Instagram und anderswo im Netz entdeckt hatte, war ich mal wieder im Grugapark in Essen. Draußen war es unterdessen nach wie vor äußerst kühl.
Krefelder Stadtgeschichte auf Verteilerkästen
Grugapark – Ein Frühlingsspaziergang
Krefelder Stadtgeschichte auf Verteilerkästen (II)

Mai
Nach dem kältesten April seit 1977 war es Ende des Monats nun aber endlich mal Zeit für ein bisschen Frühling. Die Krefelder Rheinbrücke mit Raps im Vordergrund, der Grugapark, dieses mal mit Tulpen und die Neustadt auf dem Emscherkunstweg in Duisburg haben mich durch die nächsten Blogwochen geführt. Wann kamen eigentlich die Blogbeiträge, bei denen ich mal so richtig geschwitzt habe. Im April nicht, im Mai anscheinend auch nicht.

Das Fotoalbum vom Zoo, noch mehr Raps, dieses Mal mit Mühle, der Mairegen am Baldeneysee, irgendwie konnte mich der Frühling bis dato einfach nicht begeistern. Ich war fast froh, daß es dieses Jahr über Pfingsten keinen Flachsmarkt auf Burg Linn gab, denn auch der wäre ziemlich verregnet gewesen. Nach soviel feuchten Tagen blieben Ende Mai nur noch ein paar unveröffentliche Schätzchen für ein Fotoalbum Krefeld.

Juni
Dann plötzlich wurde es warm, ich möchte fast sagen es folgten die wärmsten 14 Tage des ganzes Jahres. Strahlend blauer Himmel, ich war wenige Kilometer von hier, zwischen Krefeld und Duisburg, in der Rheinaue Friemersheim. Es wurde ja auch langsam Zeit, denn der Kalender zeigte mittlerweile Juni. Ich erinnere mich daran, weil ich an dem Abend einen leichten Sonnenbrand im Nacken verspürte. Auch der Besuch der Halde Schurenbach und der Spaziergang entlang des Rhein-Herne-Kanals bis zum Nordsternpark fand an einem weitgehend sonnigen Tag statt.
Halde Schurenbach & Nordsternpark

Die weiteren Termine waren dann die bunt bepflanzte Werft 765 am Uerdinger Rheinufer, die Halde Haniel und der Segelflughafen auf dem Krefelder Egelsberg. Wetterbedingt waren das wieder Ausflüge im näheren Umfeld. Damit die Bilder trotzdem blauen Himmel suggerieren, muß man nur wissen, wohin man die Kamera halten muß. Ich bin manchmal selbst erstaunt, wie gut das auf Bildern rüberkommt.
Werft 765 – Die Krefelder Rhine Side
Halde Haniel und Halde Schöttelheide
Egelsberg, Getreide und Segelflug

Juli
Im Juli dachte ich mir, ich müßte mal wieder nach Düsseldorf Kaiserswerth. Viele Jahre vorher, die Kinder waren noch klein, war ich das letzte Mal dort. Es gibt einen neuen Parkplatz, aber die Kaiserpfalz ist noch die selbe. Außerdem war sie coronabedingt geschlossen, so daß es nur Bilder von außen gab. Immerhin war’s warm an dem Sonntag. Zwischen zwei Regenschauern habe ich ein paar Tage später den Rhein bei Duisburg abgeradelt, denn ich wollte die Halde Rheinpreußen von der anderen Rheinseite sehen. Zum guten Schluß gab es dann nochmal ein paar Bilder aus Düsseldorf. Dort stand eine Transall (oder besser Teile davon) auf dem Gustaf-Gründgens-Platz und der Medienhafen ist immer ein paar Fotos wert.
Transall vor dem Schauspielhaus



August
Während meines Urlaubs Ende Juli / Anfang August wurde das Seidenweberhaus in Krefeld mit StreetArt Kunst versehen. Schöner geworden ist es dadurch nicht, aber ich konnte euch die Silk City Gallery präsentieren. Dann ging es das erste Mal auf Reisen. Ich habe nach 2018 das erste Mal wieder Hamburg, die schönste Stadt der Welt besucht. Dieses Mal habe ich in einem Hotel direkt in der Hafencity gewohnt. Heraus gekommen sind gleich zwei Blogbeiträge.
Hamburg, willkommen zurück (I)
Hamburg, willkommen zurück (II)

Aber das war nicht alles im August. Nach einigen, mehr beiläufig erstellten Bildern der ehemaligen Zeche Niederberg feierte unser Bundesland Nordrhein-Westfalen seinen 75. Geburtstag, ohne große Feier wie in den letzten Jahren, dafür mit Illumination verschiedener Gebäude. Dazu war ich am Landtag in Düsseldorf und im Landschaftspark in Duisburg. Und dann war ich gleich mehrfach in Köln, habe Park&Ride ausprobiert, bin Riesenrad und Seilbahn gefahren, habe die Maus gesehen und habe darüber in zwei Blogbeiträgen erzählt.
Zeche Niederberg (Schacht 1/2)



Köln – Zwischen Riesenrad und Rheinpark
Köln – Unter und über der Erde
Übrigens, die Collagen dieses Jahresrückblicks findet ihr alle nochmal am Ende in einer Gallerie und die meisten Bilder auch in verschiedenen Alben meines Flickr Accounts. Ihr bevorzugt Instagram? Dann lade ich euch gerne ein, auch da mal vorbei zu gucken.

September
Der September startete, leicht herbstlich angehaucht, dann aber doch nochmal mit schönen Tagen und mit einem Besuch in Berlin. Auch hier war ich nach 2018 das erste Mal wieder. Daß es der September war, lag u.a. am Festival of Lights, das ich unbedingt mal wieder miterleben wollte. Genauso interssant waren aber auch die neuen U-Bahn Stationen „Unter den Linden“ und „Museumsinsel“ sowie das Humboldt Forum. Leider war die Dachterrasse noch nicht geöffnet.
Bevor es nach Berlin ging, war ich abermals in der Landeshauptstadt und habe mir die Ergebnisse des 40 Grad Urban Art Festivals und die Ausstellung „Unser Land“ zum 75 jährigen Geburtstag NRWs angesehen. Die Ausstellung „Unser Land“, die ihr kostenfrei besuchen könnt, kann ich empfehlen. Letztlich startete Ende September endlich der neue Bondfilm in den Kinos und die Zeche Hannover hatte eine passende Ausstellung dazu.
40 Grad Urban Art Festival 2021

Oktober
Nach all den Dingen, die mich sonst ins Ruhrgebiet treiben wie z.B. die Ruhrtopcard (2021 hatte ich keine), die Extraschicht oder verschiedene Oldtimertreffen (fiel alles ersatzlos aus), hatte der Oktober dann doch noch ein Highlight. Nach der Renovierungspause startete am 1. Oktober endlich eine neue Ausstellung im Gasometer Oberhausen.

Das zerbrechliche Paradies zeigte die riesige Erdkugel und viele schöne aber auch nachdenkliche Bilder und falls ihr die Ausstellung noch nicht gesehen habt, sie läuft noch das ganze Jahr 2022. Und dann war ich so verrückt, im Oktober nochmal nach Hamburg zu fahren. Warum? Ich weiß auch nicht, vermutlich weil ich es konnte und die 3 Tage im Juli so flott vorbei waren. Mein großes Glück, ich hatte tolles Wetter, was zu vielen schönen Fotos führte.
Hamburg, willkommen zurück (III)

Damit geht das Blogjahr langsam dem Ende entgegen. In den letzten 3 Wochen vor diesem Rückblick habe ich noch ein paar Herbstbilder gemacht (manchmal ganz spontan) und, was mich besonders gefreut hat, den Fotohotspot bei Haus Scheppen am Baldeneysee genau in der richtigen Herbstwoche besucht. Wenn ihr wollt, klickt doch nochmal auf den einen oder anderen Blogbeitrag. Welcher hat euch besonders gefallen? Laßt es mich gerne wissen.
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