
Das Jahr neigt sich in rasanten Schritten dem Ende zu, im HomeOffice herrscht Hochkonjunktur, in manchen Geschäften ist trotz bevorstehender Weihnachtszeit Flaute und der Lockdown light steuert auf weitere Beschränkungen zu. Damit ist das Jahr 2020 in einem Satz beschrieben, das Jahr, das so ganz anders lief, als ich mir das im Januar noch vorgestellt hatte. Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, daß wir so schöne Worte wie Lockdown, Inzidenz oder Pandemie lernen dürfen. Viele schöne Termine standen auf dem Kalender, als ich den Beitrag Zweitausendzwanzig schrieb, doch dann kam alles anders.

Manches Wochenende, an dem ich früher ohne zu zögern losgefahren wäre, habe ich dieses Jahr gezwungenermaßen zu Hause verbracht und selbst als Museen, Zechen und Parks geöffnet waren, fehlte mir so manches mal der Antrieb. Ich stand einige Male vor der Entscheidung, deprimiert rumhocken oder raus, bevor mir die Decke auf den Kopf fällt. Der weiteste Ausflug ging dieses Jahr allerdings nur nach Wuppertal (60 km) und nach Bottrop (50 km). Kein Köln, kein Hamburg, kein Berlin.

Dezember 2019
Überraschenderweise sind trotz der aufgezwungenen Ruhepause zw. März und Mai doch mehr Ausflüge zusammen gekommen, als ich vermutet hätte. Die eigene Wahrnehmung kann da manchmal täuschen. Bevor es aber losgeht, noch zweimal November 2019. Oben seht ihr ein paar Herbstbilder, die nach dem letzten Jahresrückblick entstanden sind. Fast so, als hätte ich sie in diesen Tagen fotografiert.
Januar 2020

Jetzt aber in den Januar 2020. Ich hatte auch dieses Jahr die Ruhrtopcard und habe sie im Januar im Terra Zoo in Rheinberg eingeweiht. Daß die weitere Nutzung schwierig wurde, wußte ich da noch nicht. Ende Januar muß es Tage mit strahlend blauem Himmel gegeben haben, denn ich habe die Windmühle auf dem Krefelder Egelsberg abgelichtet. Sie ist schon ein Schmuckstück und war im Juni der Grund, daß ich gleich nochmal hierher zurück gekehrt bin. Vom Virus war noch nichts in Sicht.
In Krefeld unterwegs – Egelsberg

Februar
Ebenso wie in den Jahren davor habe ich im Februar das Parkleuchten im Essener Grugapark besucht. Dieses Mal hat es mir so gut gefallen, daß ich gleich noch ein zweites Mal da war und obwohl der Februar erst ein 3/4 Jahr her ist, kommt es mir vor wie eine Ewigkeit. Nach einem eigentlich zu warmen Winter, in dem es hier auch dieses Jahr wieder keinen Schnee gab, habe ich früh Ausschau nach den ersten Frühlingsboten im Düsseldorfer Hofgarten gehalten.

März
Im Peter-Behrens-Bau in Oberhausen sollte im Frühjahr eine Sonderausstellung mit Bildern des Ruhrgebiets starten, zu der es, aus bekannten Gründen, dann aber erstmal nicht gekommen ist. Daher bin ich froh, daß ich es im März noch geschafft habe, einen Blick in das Zentraldepot des LVR zu werfen. Hier stehen hunderte von Ausstellungsstücken, oft Spenden aus Geschäfts- oder Firmenauflösungen, die auf ihren Auftritt in einer der nächsten Ausstellungen in einem LVR Museum warten.
Abgesagt – 2020 hat einen Virus

April
Nach dem Besuch im LVR Depots, kam dann der große Schnitt. Eine Veranstaltung nach der anderen wurde abgesagt und meine Laune sank zusehens. Der April fand daher fast ausschließlich vor der eigenen Haustüre statt. Der Stadtpark, die Kirschblüte, die Rheinbrücke oder der (aus unerfindlichen Gründen noch nie besuchte) Kapuzinerberg waren die Ziele. Die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort sollte auch öffnen, durfte aber erstmal nicht. Dann entschied man sich coronabedingt zu einem kostenlosen PreOpening, an dem ich natürlich teilnehmen mußte.
Kurz und Knapp Uerdinger Rheinbrücke
Ihr werdet in diesem Rückblick immer wieder Bilder der Landesgartenschau finden, denn sie war sowas wie ein roter Faden in diesem Jahr. Als der April endete mußte ich feststellen, daß der Monat trotz der genannten Aktivitäten irgendwie an mir vorbei gegangen war. Ich blätterte den Kalender auf den 1. Mai und hatte das Gefühl es wäre noch Mitte März. Der erste Corona Monat hatte bereits Spuren bei mir hinterlassen.

Mai
Auch der Mai wurde nicht für große Reisen genutzt, selbst wenn es erste Lockerungen in Sachen Pandemie gab. Ich brauchte endlich ein bisschen Farbe und habe daher die Blüten des Raps und die Blüten im Grugapark fotografiert, ich habe mich erstmals der Rheinaue Friemersheim genähert, war im Landschaftspark Duisburg und zur (in-)offiziellen Eröffnung der Landesgartenschau. Eine Feier dazu wurde abgesagt und am ersten Tag war ich fast alleine auf dem Gartenschaugelände. Selbstverständlich sollte sich das im Laufe des Jahres noch ändern.

Im Mai wäre dann auch wieder Zeit für den beliebten Krefelder Flachsmarkt gewesen, aber klar, der fiel natürlich ebenso ins Wasser. Also habe ich stattdessen einen Rückblick auf die letzten 10 Jahre Krefelder Flachsmarkt vorgenommen. Wenn ich die Abrufzahlen richtig interprettiert habe, hat euch der Beitrag nicht so interessiert. Ihr hättet aber jetzt nochmal die Chance. Alternativ könntet ihr mir im Beitrag „Nach den Corona Lockerungen“ auch in den Duisburger Zoo folgen. Dort war ich nämlich, wieder mit der Ruhrtopcard.
Flachsmarkt 2020 (ein Rückblick 2010-2019)

Juni
Daß ich auch im Juni und auch im Juli die Landesgartenschau besucht habe, werde ich nicht gesondert erwähnen, wohl aber, daß ich das schöne Wetter für andere Ausflüge genutzt habe. Ich habe meiner Heimatstadt Oberhausen mehrere Blogbeiträge gewidmet, ich habe die Alltagsmenschen in Straelen besucht und der Rheinturm in Düsseldorf strahlte mal wieder in den Himmel, weil die Telekom 5G gestartet hat. Außerdem hatte ich das Glück, ein Jahr nach meinem ersten Besuch, dem Krefelder Stadtbad nochmal einen Besuch (unter Coronabedingungen) abzustatten.
Die Zukunft hat schon begonnen


Juli
Immer wenn mir die Ziele ausgingen und mein Kopf leer war, führte mich mein Weg in den Krefelder Zoo. Das Hygienekonzept mußte zwar auch hier beachtet werden, aber Tiere zu beobachten, finde ich sehr entspannend. Der Krefelder Zoo hat ein schweres Jahr hinter sich, aber das wißt ihr ja. Nachdem ich mich von den Alltagsmenschen in Straelen verabschiedet hatte, tauchten sie auch schon in Moers und Rheinberg auf. Äußerst nette Zeitgenossen diese Alltagsmenschen aus Beton. Im Übrigen hat mir auch das Städtchen Rheinberg gut gefallen.
Alltagsmenschen in Moers und Rheinberg

Richtung holländische Grenze ging es an einem Sonntag im Juli. Ich hatte viel über die Krickenbecker Seen gelesen, aber sagen wir mal so, es gab viel Natur und einen Aussichtsturm. Ansonsten war es dort leider recht überschaubar. Ganz anderes hatte ich während der Corona Phase vom Essener Baldeneysee gehört. Ständig überlaufen, abgesperrte Wege usw. Vermutlich war das der Grund, daß ich in diesem Jahr nur ein einziges Mal dort war.

August
Der August präsentierte ein paar fotogerechte Wolken, Zeit also, um an einem Sonntag die Glasfronten des Düsseldorfer Medienhafens zu fotografieren. Außerdem war ich, nach einem Abstecher im Essener Shopping Center Limbecker Platz, mal wieder im Berne Park in Bottrop. Früher eine Kläranlage, heute die perfekte Umwandlung in einen Park.
Es folgten ein paar sehr warme und drückende Tage. Für meinen Besuch der Halde Norddeutschland einige Tage später, habe ich mir daher auch viel Zeit gelassen. Ich wollte die Halde durch die Hintertüre erklimmen und mir dabei die dortigen Graffiti ansehen. In Oberhausen bin ich dann am Rhein-Herne-Kanal entlang geradelt und in Duisburg saß ich für eine Rundfahrt durch den Hafen auf dem falschen Schiff. Zumindest was den Gebrauch der Ruhrtopcard betrifft.
Hafenrundfahrt Duisburg Ruhrort

Kurz und Knapp unterhalb der Halde Norddeutschland
Kurz und Knapp am Rhein-Herne-Kanal

September
Im September hatte ich dann das Gefühl, alle Ausflugsziele im Umkreis durchgearbeitet zu haben. Mir gingen die Ideen aus. Die Sonne schien und ich saß deprimiert mit einem Bierchen auf dem Balkon. Wenn der Absatz von Bier und Wein 2020 zurückgegangen ist, an mir lags nicht. 🙂 Nach Studie der Ruhrtopcard Ziele fand sich schließlich doch noch ein neues Ausflugsziel. Zuerst ging es mit Voranmeldung in den Wuppertaler Zoo und dann in den Wuppertaler Gasspeicher. Nachdem die Ausstellung dort verlängert wurde und der Gasometer in Oberhausen aktuell renoviert wird, war das eine lohnenswerte Alternative. Ach ja, mein einziger Besuch auf Zollverein (Ruhrmuseum) in Essen fiel auch in den September.

Oktober
Neben einer weiteren Ausstellung im kleinen Schloß der Ludwiggalerie hatte ich noch eine Reihe von Fotos, die es nicht in einen eigenen Blogbeitrag geschafft hatten. Grugapark, Landschaftspark Duisburg, Düsseldorf, Halde Rheinpreußen. Ich habe die Uhr zurückgedreht und ihnen allen nochmal einen Platz in einem gemeinsamen Blogbeitrag gegeben. Last but not least habe ich der Landesgartenschau den letzten Besuch abgestattet, bevor sie zum Ende der Herbstferien wieder schloß.
Oberhausen – Aufbruch macht Geschichte
Ich drehe die Uhr nochmal zurück

November
Da in diesem Monat Coronabedingt die meisten Ziele wieder geschlossen sind, bleiben jetzt nur noch ein paar Herbstbilder aus diesem Jahr. Damit dürfte das Jahr im Blog abgeschlossen sein. Am letzten Samstag im Oktober habe ich nochmal den Wolfssee und einen alten Wasserturm in Duisburg besucht und als ich dachte das war’s, kamen noch ein paar goldene Novembertage dazu. Die Herbstbilder wollte ich euch unbedingt noch vor diesem Jahresrückblick zeigen. Insgesamt habe ich 49 Blogbeiträge geschrieben und ganz ehrlich, die Anzahl hat mich selber überrascht.

Auch im nächsten Jahr wird uns das Virus weiter beschäftigen, so daß ich ausnahmsweise mal gar nichts für 2021 plane. Wenn es euch bis hierher gefallen hat, hinterlaßt gerne einen Kommentar. Zum Schluß gibt’s noch die Galerie mit allen Collagen dieses Jahresrückblicks, klick mal drauf. Habt ihr Fragen zu Bildern oder Geschichten, dann raus damit. Wie sagte Gayle Tufts letztens so schön? Bleibt gesund und peace everybody.