
Geht es euch auch so, daß ein Jahr manchmal verfliegt, als hätte es gar nicht stattgefunden? Dabei war gerade dieses Jahr ein Jahr der Jubiläen. 30 Jahre ist es her, daß ich nach Krefeld gezogen bin, 30 Jahre ist es auch her, daß die Berliner Mauer gefallen ist. Der Gasometer in Oberhausen wurde 90 Jahre alt und ist seit 25 Jahren Ausstellungshalle. Auch die Gruga in Essen feierte dieses Jahr ihren 90. Geburtstag.

Der Landschaftspark Duisburg wurde 25 Jahre alt genauso wie der Düsseldorfer Rheinufertunnel. Und ich? Ich bin 55 geworden, ich kann es immer noch nicht glauben. Das Jahresende rückt unaufhörlich näher und Mitte November ist seit einigen Jahren der Zeitpunkt für meinen Jahresrückblick.
Auch wenn dieser Beitrag immer Arbeit macht, ist das für mich der Moment die Augen zu schließen und alle Ausflüge nochmal Revue passieren zu lassen. Wie ist das bei euch? Wie blickt ihr zurück? Laß ihr privat das Jahr nochmal vorbei ziehen? Denkt ihr darüber nach, was anders hätte laufen können? Und bei mir? Klickt ihr nochmal auf alte Beiträge? Ich glaube ja fast, das hier liest gar keiner.

Dieses Jahr sind insgesamt 68 Beiträge zu Stande gekommen (Beiträge mit dem Titel Kurz & Knapp und Fotoalbum eingerechnet). 14 Beiträge, und damit mehr als sonst, behandeln Krefeld und es soll sogar Wochenenden gegeben haben, an denen ich nichts gemacht habe. 🙂
Fast ein Jahr ist auch schon wieder vergangen, seit das Zeitalter der Steinkohle zu Ende gegangen ist. Die letzten Schächte in Bottrop werden in diesen Tagen verfüllt. Laßt uns einsteigen, wo wart ihr im Januar 2019?

Januar
Der Januar präsentierte sich regnerisch, ich startete mit einem Besuch in der Motorworld Butzweilerhof (bei Köln). Verkaufsraum und zugleich Museum, hier speziell mit Rennwagen, Rennanzügen und Preisen von Michael Schumacher. An einem etwas sonnigerem Wintertag Ende Januar ging es zum Alsumer Berg nach Duisburg, dorthin wo ein Teil des Dortmunder Tatorts gedreht wurde. Als es erneut regnete, bin ich nach Mülheim in die Parkgarage von Luftschiff Theo, zur Ausstellung „Ander Luft“.
Alsumer Berg – Ruhrgebiet, Rhein und Tatort

Februar
Mein Februar startete in Krefeld. Das alte Klärwerk öffnete seine Türen und ich war mit der Kamera vor Ort. Ebenso ging es mal wieder in den Terra Zoo nach Rheinberg und zum Sonnenuntergang auf die Halde Norddeutschland. Natürlich ist für mich jedes Jahr das Parkleuchten im Essener Grugapark ein fester Termin im Februar. Dann juckte es mir in den Fingern und in der Nase, denn erste Frühlingspollen flogen bereits.

März
Es war so ein Jahr des Lost Places. Ich war in verschiedenen alten Gebäuden in Krefeld unterwegs. Eines davon war nochmal das alte Klärwerk, diesmal mit anderem Objektiv. Dann habe ich mich dem Bauhausjahr gewidmet. Zunächst im Peter-Behrens-Bau in Oberhausen, dann in Haus Lange und Haus Esters in Krefeld. Obwohl letztere fast bei mir um die Ecke liegen, war Bauhaus für mich bisher ein unbekanntes Thema. Last but not least, war ich im März das erste Mal für dieses Jahr im Landschaftspark Duisburg.
100 Jahre Bauhaus – Haus Lange und Haus Esters in Krefeld
25 Jahre Landschaftspark Duisburg

April
Im April ging es mit Musik ins Museum, ich wurde zur Ausstellung „British Pop Art“ in die Ludwiggalerie nach Oberhausen eingeladen. Außerdem war die Zoom Erlebniswelt Teil des Ruhrtopcard Angebots, das in den April verlängert wurde. Am ersten frühlingshaften Samstag bildete sich eine lange Schlange vor dem Eingang des Zoos. In Krefeld stand plötzlich der Bauhauspavillon im Kaiserpark, während ich mit der Glaskugel beinahe die Totems auf Halde Haniel angekokelt hätte.
British Pop Art (Ludwiggalerie Oberhausen)
Kurz und Knapp der Bauhauspavillon
Halde Haniel – Zu Besuch bei den Totems

Das lange Zeit leerstehende alte Stadtbad in Krefeld sollte 2019 durch den Verein die „Freischwimmer“ zu neuem Leben erweckt werden. Ich durfte mich zunächst draußen im alten Freibad, später im Jahr dann auch noch drinnen umgucken. Auch wenn die Pollen früh flogen, mußte man den Frühling etwas locken. Ich wollte Blüten sehen, zuerst im Düsseldorfer Südpark, dann im Essener Grugapark. Kurz vor Monatsende durfte ich Luftschiff Theo schließlich zu einem SocialMedia Treffen nahe kommen.
Zu Besuch bei Luftschiff Theo (WDL)

Mai
So voll wie der April war, mußte ich im Mai (gefühlt) einen Schritt zurückschalten. Ich war im und ums Gasometer in Oberhausen unterwegs, aber auch mal wieder vor der eigenen Türe am Inrather Berg. Auf Zeche Zollverein bin ich einmal um das gesamte Gelände gelaufen. Ich habe mal wieder den Düsseldorfer Fernsehturm erklommen, ich war zum Besuch beim Japantag und der Düsseldorfer Rheinufertunnel wurde 25 Jahre alt. Im Mies van der Rohe Business Park gab es schließlich eine Bauhausaustellung. Moment, sagte ich nicht zurückschalten?
Der Berg ruft (25 Jahre Gasometer)
Kurz und Knapp zum Inrather Berg

Trotz der vielen Termine hatte ich in der Monatsmitte ein kleines depressives Tief. Ich habe in Gedankenspielen darüber sinniert, was ich seit 10 Jahren im Blog so treibe und was mir sonst so durch den Kopf geht. Ich habe überlegt, ob mir mein Job noch gefällt, ob ich nicht lieber Journalist hätte werden sollen und ob das Alleinsein mir bekommt. Vermutlich ist es euch nicht so aufgefallen, nachdem ich die Worte so lange verdreht habe, bis es nicht mehr negativ klang. Habt ihr den Beitrag gelesen?
Düsseldorf – Im Landtag und auf dem Rheinturm
25 Jahre Rheinufertunnel und Japantag in Düsseldorf

Juni
Im Juni war ich wieder besser drauf und ich habe Anfang des Monats endlich das gemacht, was ich schon länger machen wollte. Eine Fahrradrunde um den Baldeneysee. Danach kamen ein paar der regelmäßigen Termine. Flachsmarkt in Krefeld, RuhrGames, dieses Mal in Duisburg und Extraschicht, die Nacht der Industriekultur. Der Tag der RuhrGames war leider auch der Tag, an dem mein Auto aufgebrochen und daher von der Polizei abgeschleppt wurde. Zum Glück hat die Versicherung den Schaden ersetzt. Ärgerlich war’s trotzdem.

Juli
Im Juli hat die Ludwiggalerie erneut Blogger eingeladen, dieses Mal zur Ausstellung Hollywood Icons. Als es hier in NRW dann mit über 40 Grad so richtig heiß wurde, habe ich drei Tage an der Ostsee verbracht. Mit um die 30 Grad war es da regelrecht angenehm. Travemünde war der Ort, an dem wir früher oft Urlaub gemacht haben, als wir noch eine Familie waren. Das Wetter hat mich davon abgehalten, zu tief in Gedanken von früher zu versinken. Wer weiß, ob und wann ich das nächste Mal dort hin komme. Das war’s im Juli? Nicht ganz, ich war zwischendurch zum Oldtimertreffen, im Zoo oder im Botanischen Garten, aber nicht alles führte zu einem Blogbeitrag. Dafür gab es 2019 sogenannte Fotoalben, mehr Bilder weniger Text.

August
Der August startete wieder in Krefeld. Die Down Town Gallery lud in den Bunker am Hauptbahnhof. Mitte des Monats habe ich dann den Tierpark sowie das wiedereröffnete Bergbaumuseum in Bochum besucht. Unverhofft kam die Einladung zum Instawalk durchs Funkhaus des WDR in Düsseldorf und Ende August gab’s endlich mal wieder Regen. Ich habe die Zeit genutzt, um Kunst am Hochofen zu besichtigen und war, bei mittlerweile wieder schönerem Wetter, zum ersten Mal beim Straßenmalwettbewerb in Geldern. Letzteres kann ich für 2020 nur empfehlen.
Bergbaumuseum + Tierpark Bochum
Straßenmalwettbewerb in Geldern

September
Im September war ich mal wieder in Köln und habe eine Führung durchs belgische Viertel mitgemacht. Komisch, daß ausgerechnet Köln immer Anlauf benötigt. Weil der Tag des offenen Denkmals sehr naß war, habe ich nur das ehemalige Wohnhaus des Färbereibesitzers Ernst Remkes bei mir um die Ecke besucht. Stattdessen war Zeit, ein paar Zoo Bilder zu bearbeiten. Dann stand der erwähnte weitere Termin im Krefelder Stadtbad an. Dieses Mal ging’s ins Innere des Gebäudes. Der Monat endete mit einem Rückblick auf den Sommer am Baldeneysee und auf Halde Haniel.
Köln und das belgische Viertel
Besuch im Krefelder und im Duisburger Zoo
Lost Place Stadtbad – Auf zu neuen Ufern
Das war der Sommer – Nochmal am Baldeneysee und auf der Halde Haniel

Oktober
Noch bevor der letzte Septemberbeitrag veröffentlicht war, wurde es herbstlich. Ich hatte ein paar Tage Urlaub, aber es regnete. Die trockenen Phasen habe ich für einen Abstecher in den Krefelder Stadtwald genutzt, ich habe das 40 Grad Urban Art Festival in Düsseldorf besucht, bei dem eine ganze Brückenlandschaft besprüht wurde und ich war noch ein drittes Mal im Krefelder Stadtbad. Dieses Mal zu einer 3-stündigen Fotosafari. Der Oktober endete mit einer Sammlung von Herbstfarben im Blog und einer besonderen Treppe.

November
Damit endete dann auch die Sommerzeit, es wurde wieder früher dunkel und auch wieder etwas feuchter. Dennoch habe ich den Novemberblues durch Herbstfarben bekämpft. Landschaftspark Duisburg, Burg Linn und verschiedene Krefelder Parks lieferten die Bilder am ersten, Waldsee und Halde Rheinpreußen die Bilder am zweiten Wochenende. Ein ziemlich ereignissreiches Jahr und wie gesagt, es gab sogar ein paar Wochenenden, an denen ich, meist wetterbedingt, nichts unternommen habe.
Novemberblues oder Herbstfarben

Pläne für nächstes Jahr? Ja, die habe ich auch schon, 2020 ist die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort (17.04.-11.10.), ich möchte gerne mal wieder nach Berlin (zur re:publica oder zum Festival of Lights) und nach Hamburg. Allerdings plane ich unheimlich gerne und je näher der Termin rückt, desto unentschlossener werde ich. Geht nur mir das so?
Ich bin gespannt, ob tatsächlich jemand bis hierher gelesen hat? Dann habt ihr zum Schluß nochmal die Möglichkeit alle Collagen dieses Jahresrückblicks anzuklicken und zu vergrößern. Wenn ihr dann noch ein Like oder einen Kommentar hinterlaßt, würd ich mich besonders freuen.