
Ich erinnere mich dunkel, es muß 1994 gewesen sein, daß mein Vater mich anrief und mir von einer neuen Ausstellungshalle in meiner Heimatstadt Oberhausen erzählte. Ich wohnte damals erst relativ kurz in Krefeld und es war noch vor der Zeit, als das Ruhrgebiet touristisch interessant wurde. Ich besuchte mit ihm vermutlich die erste Gasometer Ausstellung „Feuer und Flamme“.

Bis heute ist der Gasometer Deutschlands höchste Ausstellungshalle, 117 Meter hoch und knapp 68 Metern im Durchmesser. Erbaut wurde der Gasometer zwischen 1927 und 1929. Damals speicherte er Gichtgas, ein Abfallprodukt der umliegenden Hochöfen, später Kokereigas aus der Kokerei der Zeche Osterfeld. Das bedeutet, daß der Gasometer dieses Jahr seinen 90. Geburtstag feiert.

1993/94 wurde der Gasometer dann zur Ausstellungshalle umgebaut. Ja, ihr habt richtig gerechnet, auch das ist sage und schreibe schon wieder 25 Jahre her. Somit feiert der Gasometer dieses Jahr praktisch zwei Jubiläen.
Die große Feier mit halbem Eintritt, Führungen und Musik startet am 7./8. September 2019. Ich habe euch die aktuelle Ausstellung „Der Berg ruft“ ja bereits im letzten Jahr vorgestellt und bis 27. Oktober 2019 habt ihr noch die Möglichkeit diese auch zu besuchen.

An der Empfehlung hat sich praktisch nichts geändert, daher habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Ausstellung dieses Jahr noch einmal zu besuchen. Dieses Mal hatte ich mein Weitwinkelobjektiv dabei, um noch bessere Erinnerungsfotos zu machen. Die Projektion des Matterhorns läßt sich jedoch nur live erleben, denn zweidimensionale Bilder oder Videos lassen das Erlebnis nur erahnen.

Zu einem Besuch im Gasometer gehört auf jeden Fall der Besuch auf der Aussichtsterasse. Ich weiß noch, daß ich das beim ersten Besuch nicht gemacht habe, weil mir der Glasaufzug suspekt war, heute möchte ich genau das nicht missen. Mit dem Glasaufzug geht’s auf 117 Metern Höhe (na gut nicht ganz, zwei Etagen geht’s noch zu Fuß) und gutes Wetter vorausgesetzt kann man auf das Ruhrgebiet, seine Kanäle und Autobahnen herunterblicken.

Die Möglichkeit von oben (links und rechts des Aufzugs) auch auf die Ausstellung herunter zu blicken, wurde mittlerweile leider durch hohe Plexiglasscheiben versperrt. Passend zum 25. Jubiläum gibt es ein Buch „Gasometer Oberhausen – Kathedrale der Industriekultur“ mit Informationen zu allen bisherigen Ausstellungen. Nach dem Ende dieser Ausstellung wird der Gasometer ab November 2019 für 1 Jahr renoviert, so daß die nächste Ausstellung erst wieder 2021 stattfindet.

Wer jetzt trotz der Zweidimensionalität noch einen Blick auf die Bilder werfen möchte, hier geht’s zu Flickr und GooglePhotos (etwas zurückscrollen). Ich habe die Gelegenheit nach dem Gasometerbesuch noch genutzt und eine Runde über das Gelände der ehemaligen Zeche und Kokerei Osterfeld gedreht. Heute ist hier der Olga Park (hervorgegangen aus der Landesgartenschau im Jahr 1999). Unter uns, es gibt spannendere Parks. 🙂
[…] Michael hat Oberhausen besucht und war zu Gast bei Der Berg ruft (25 Jahre Gasometer). […]