Der Berg ruft im Gasometer Oberhausen

Ich war zunächst etwas skeptisch was neue Ausstellung betraf. Klar war ich schon mal in den Bergen, aber das war irgendwann in den späten 70’ern. Erinnern kann ich mich noch an die Kampenwand in Aschau (1.669 m) und das Nebelhorn in Obersdorf (2.224 m), aber was würde die neue Ausstellung im Oberhausener Gasometer wohl präsentieren. Nach „Wunder der Natur“ (die Ausstellung mit der 20 Meter großen Erdkugel) hängt dieses Jahr das Wahrzeichen der Schweiz von der Decke, das Matterhorn.

Aber es geht nicht ausschließlich um das Matterhorn, sondern um viele neue großformatige Fotos von Erstbesteigungen der berühmtesten Gipfel der Welt, von Orten religiöser Verehrung, von Tieren der Bergwelt und tollen Sonnenaufgängen. Wer den Bildern folgt, findet auf dem Boden gleich in Parterre eine große Videoprojektion. Zu sehen ist die Gebirgskette Nepals sowie das Land drum herum. Zu lesen sind die Bergbezeichnungen der höchsten Erhebungen und zu sehen ist der Wechsel der Jahreszeiten. Der Besucher darf die Projektionsfläche betreten.

Während ich ansonsten wenig Probleme habe, große Höhen zu erklimmen, wird mir etwas schwummerig, als sich die Projektion zu drehen beginnt, während andere Besucher auf der Projektionsfläche stehen bleiben. Ansonsten bin ich überwältigt von den Fotos und lese die vielen Begleittexte nur, wenn ich ein Bild besonders interessant finde. Ein regnerischer Tag? Kein Problem, ihr könnt Stunden in der Ausstellung verbringen.

Entstehung der Berge, Erdverschiebung, Auffaltungen der Erdkruste, Vulkanologie, die höchsten Wasserfälle und die tiefsten Höhlen, alles was die Bergwelt ausmacht wird gezeigt. Einer der Besucher zeigt auf einen kleinen Punkt inmitten einer großen Felsformation. Ein Bergsteiger? Man weiß es nicht so genau und man muß auch genau hingucken, um das zu erkennen. Ich lasse die weiteren Bilder erst mal links liegen, pardon hängen und begebe mich im Gasometer nach oben in die zweite Etage.

Mit 4.478 Meter über dem Meer ist er normalerweise einer der höchsten Berge der Alpen und wegen seiner markanten Gestalt auch einer der bekanntesten Berge der Welt, das Matterhorn. Der Höhepunkt der Ausstellung ist dieses Mal die 17 Meter hohe, seitenverkehrt im Raum des Gasometers schwebende Skulptur dieses Berges, der sich im überdimensional großen Spiegel (12 Meter) des Fußbodens wiederspiegelt. Aus dieser Position hat man die Gelegenheit, praktisch aus der Vogelperspektive, auf den bekanntesten Gipfel der Alpen zu blicken.

Fotos können das Gesehene leider nicht wirklich wiedergeben, weil sie keine räumliche Tiefe vermitteln, ich habe es trotzdem mal probiert. In der geschätzt 8-10 minütigen Show, wechseln die Tages- und Jahreszeiten, die schneebedeckten Berghänge in ein grandios schönes Abendrot. Es lohnt sich den Ablauf ruhig mehrmals anzugucken, entweder rund um den Spiegel oder wie immer auch auf der angrenzenden Treppe. Dort verteilen sich die Besucher an diesem Tag ganz gut, obwohl es etwas voller ist. Wer einen Sitzsack ergattert macht es sich besonders bequem.

Mir hat die Ausstellung gut gefallen, nicht nur, weil ich diese mit der eigenen Ruhrtopcard kostenlos besuchen konnte, sondern auch weil die Bilder wieder viele neue Eindrücke vermitteln. Informationen zu der Ausstellung „Der Berg ruft“ findet ihr unter Gasometer.de und wie immer Jacke nicht vergessen, denn der Gasometer ist nicht beheizt. Etwas schade finde ich, daß das Begleitbuch für rd. 20,- € kein Begleitheft für 10,- € ist. Mir würde das reichen. Weitere Versuche einen Eindruck zu vermitteln, bekommt ihr wieder auf Flickr oder Google Photos.

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