British Pop Art (Ludwiggalerie Oberhausen)

[Der Beitrag enthält Werbung für die Ludwiggalerie Oberhausen]

Im Museum geht es ja gewöhnlich ruhig zu, aber kennt ihr diese mobilen Soundboxen, die einem unterwegs die Lieblingsmusik spielen? Damit mal ins Museum, das wär’s. Genau so beginnt der Soundwalk am letzten Sonntag in der Ludwiggalerie des Schloßes Oberhausen. Dort läuft zur Zeit die Ausstellung „British Pop Art“. Ich parke nördlich des Rhein-Herne-Kanals und mache einen kleinen Spaziergang über die „Slinky Springs to Fame“ Brücke. Die Ludwiggalerie liegt in Sichtweite auf der anderen Seite.

An welches Land denkt ihr, wenn ihr an Pop Art denkt? Amerika? Dabei liegt die Wiege der PopArt Bewegung, die den Alltag in die Kunst holte, in Großbritannien. Eine Auswahl britischer Pop Art aus der Sammlung des Düsseldorfers Heinz Beck (1923-1988) präsentiert die Ludwiggalerie zur Zeit in ihren Räumen. 27 Musiktitel begleiten die Ausstellung musikalisch. Kunsthistorikerin Linda Schmitz drückt auf Play, aus dem Soundbox erklingt Bryan Ferry – This is tomorrow.

Einige Museumsbesucher drehen sich um, ich glaube wir erregen für einen kurzen Moment Aufsehen, ziehen dann aber so ein bis zwei Besucher mit, die sich ebenfalls die Ausführugen anhören. Ich gebe zu, ich hatte im Vorfeld einen Moment überlegt, ob mich die Ausstellung interessiert, aber mit Musik bekommt man mich immer. Es ist die Musik der 60’er und frühen 70’er, die ich als Kind immer als sogenannte Oldies im Radio mitgeschnitten habe. In meinem Kopf kommt die Erinnerung an meine Kindheit zurück, dazu die teils farbenfrohen Pop Art Bilder und Collagen.

Es war die Zeit, als moderne Technik in den Haushalten Einzug fand, als Neonwerbung die Blicke auf sich zog. Es war die Zeit als alles möglich schien und Zukunft bereits heute war. Pop Art ist unweigerlich verbunden mit Pop Musik, die Stones oder die Beatles. So gestalteten z.B. die britischen Pop Art-Künstler Peter Blake und Jann Haworth das legendäre Beatles-Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band, das den Beatles einen Imagewandel verordnete und das auch in verschiedenen Persiflagen immer wieder nachgebildet wurde. Dem Teil der Ausstellung widmet die Galerie gleich einen eigenen Raum.

Während wir das Beatles Cover betrachten und aus dem tragbaren Lautsprecher Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band ertönt, gesteht einer der Besucher, daß genau das seine erste eigene LP war, für die er 1967 am Tag der Erstveröffentlichung 19,- DM bezahlt hat. Vor kurzem hat er diese Original LP an seinen besten Freund (ebenfalls Besucher dieser Ausstellung) weiterverschenkt. Man fühlt die Emotion in seiner Stimme und mir läuft ein bisschen Gänsehaut über den Rücken. Eine Wand weiter hängt das „Weiße Album“ und aus dem Lautsprecher erklingen die Beatles mit Blackbird.

Wer jetzt nur an Bilder oder Cover denkt, britische Pop Art kann auch Geschirr, entworfen von Eduardo Paolozzi für die Firma Rosenthal. Und in der obersten Etage der Ausstellung geht es dann noch um den weiblichen Körper und seine Darstellung in der Pop Art. Im Anschluß an die 75 minütige Führung dürfen wir uns noch den Audioguide ausleihen (kostet sonst 3,- €, lohnt sich aber) um nochmal die gehörten Titel und viele weitere nachzuhören. Es macht Spaß der Musik zu lauschen, Kompliment zur Musikauswahl.

Ich habe nicht alle 27 Titel durchgehört, habe aber versucht eine Spottify Playlist der Titel zu erstellen, die Natascha und Linda für diese Ausstellung zusammengestellt haben (hier die offizielle Liste). Die Ausstellung „British Pop Art. Meisterwerke massenhaft“ läuft vom 27.01.2019 bis 12.05.2019. Informationen zur Ausstellung, zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen findet ihr auf der Homepage der Ludwiggalerie.

Ich wurde zu diesem Socialmedia- und Bloggertag von der Ludwiggalerie eingeladen, was meine Meinung zu der Ausstellung aber nicht beeinflußt hat. Vielen Dank für die Organisation an Natascha Kurek und Linda Schmitz. Wenn man mir vorher gesagt hätte, wir beschallen eine Galerie mit Popmusik, ich hätte es nicht geglaubt.

Ein Kommentar

  1. Ich kann Deine Begeisterung nur teilen: auch die SW-Fotos der Beatles-Bravo-Blitztournee – oder das making of des St.Peppers-Plattencovers: toll. Ja, es war auch für mich eine Zeitreise. 🙂
    Eintritt beträgt € 8.- / oder € 4.- ermäßigt / € 12 für Familien

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