Landesgartenschau eröffnet

Wenn Bergmann und Mönch nebeneinander stehen, kann das nur eines heißen. Die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort durfte (mit leichter Verspätung) endlich öffnen. Nach meinem ersten Besuch zum PreOpening habe ich die Möglichkeit genutzt, mir nun den kompletten Park anzusehen. Da sich die Eröffnung auch beim Publikum erst rumsprechen mußte, war am ersten Tag noch überraschend wenig los. Für mich also die Gelegenheit, mich in Ruhe umzusehen.

Eins vorweg, da ich im Laufe des Jahres sicher noch zwei- bis dreimal in Kamp-Lintfort sein werde, klingt das hier ein bisschen wie Werbung. Ist es aber nicht, zumindest nicht im klassischen Sinne, denn ich habe mir die Jahreskarte im Vorverkauf selber zugelegt und auch selber bezahlt. Ich darf also hemmungslos kritisieren … na ja so ein bisschen. 😉

Zechenpark und Kamper Gartenreich

Wie im ersten Beitrag erwähnt ist die Landesgartenschau zweigeteilt, in den Zechenpark auf dem ehemaligen Bergbaugelände des Bergwerks West und in das sogenannte Kamper Gartenreich rund um das Kloster Kamp und den dortigen Terrassengarten. Die beiden Teile werden mit einem kostenlosen Shuttlebus verbunden, können aber auch über einen Wandelweg (ca. 3 km) zu Fuß erlaufen werden.

Ich habe beides ausprobiert und muß sagen, der 3 km lange Wandelweg ist ein schöner (öffentlicher) Weg durchs Grüne und durch die sogenannte „Beamtensiedlung“, aber 3 km sind auch erstmal zu laufen. Ich habe nicht mitgestoppt, würde aber rd. 25-30 Min. rechnen, wer also nicht so gut zu Fuß ist, zieht vielleicht den Shuttlebus vor. Das Maulwurfgraffiti bekommt ihr allerdings nur zu Fuß zu Gesicht.

Bergbau Beamte

Erst bei der Recherche zu diesem Beitrag habe ich erfahren, daß besagte Siedlung gar nicht den Beamten vorbehalten war. Stattdessen wohnten dort die Steiger und die leitenden kaufmännischen Angestellten der Zeche, die umgangssprachlich als „Bergbau-Beamte“ bezeichnet wurden. Vielleicht muß ich mir die Gegend nochmal genauer ansehen.

Wer noch nie am Kloster Kamp war, dem empfehle ich einen Spaziergang durch den farbenprächtigen Klostergarten und natürlich den dazu gehörenden Terrassengarten. Die Bepflanzung außerhalb des Klostergartens hat mich jedoch etwas enttäuscht. Der Weg zwischen dem sogenannte „Alten Garten“ und dem „Paradiesgarten“ (Plan) war zumindest Anfang Mai nicht viel mehr als Rasenfläche und ein neuer Brunnen.

Blaumännchen und das schwarze Gold

Zurück im Zechenpark finden sich, neben großen bepflanzten Beeten, natürlich auch Rasenflächen, die für die spätere Nutzung als Stadtpark angelegt wurden, aber hier dienen die berühmten blaue Schafe als Hingucker, Sonnenfänger als bunte Farbtupfer und die „Alltagsmenschen“ (vielleicht erinnert ihr euch an den Blogbeitrag aus Rees) als wasserfeste Besucher. Dazu verschiedene Themengärten und die Blaumännchen.

Neben den Schafen hat Blauschäfer Reiner Bonk zur LaGa2020 die blauen Erdmännchen erdacht. „Blau“ wie die Arbeitskleidung und „Mann“ wie Bergmann fördern die Blaumännchen das schwarze Gold aus der Erde. Am Ende des Parks warten schließlich Ziegen, Schafe, Lamas und die echten Erdmännchen auf die Besucher und wer eine Pause braucht findet in den gemütlichen Hängesesseln seine Ruhe.

Achtung Rasenmähroboter

Die sind wirklich gemütlich. Setzt euch, während die Kinder auf dem Spielplatz den kleinen Nachbau des Förderturms entern. Aber Achtung, wenn der Rasenmähroboter vorbei kommt, bitte kurz die Füße anheben. Das Zentrum für Bergbautradition, der Gärtnermarkt, die Blumenhalle, Themengärten, ich muß unbedingt bald wiederkommen.

Ob 18,50 € für den Eintritt gerechtfertigt sind? Das müßt ihr selbst entscheiden, es ist vielleicht nicht günstig, aber Shuttlebus und Parkplatz kosten nichts extra, Kinder zahlen 2,- € pro Nase. Wenn der Aufzug auf das Aussichtsplateau von Schacht 1 freigegeben wird, sind nochmal 5,- € (so die Planung) fällig. Wer nochmal überlegen möchte, ich habe die beiden Fotoalben bei Flickr und GoogePhotos um Bilder dieses Besuchs ergänzt.

6 Kommentare

  1. > Wenn der Aufzug auf das Aussichtsplateau von Schacht 1 freigegeben wird

    ist der immer noch geschlossen? Auf der Seite zu den „Corona-Maßnahmen“ steht doch extra, dass der von 50 Personen gleichzeitig geentert werden darf. Was ist denn jetzt die Ausrede? Aufzug kaputt? Meines Wissens gibt es doch eine Treppe… Aber die darf dann womöglich nicht in beiden Richtungen genutzt werden wegen des Mindestabstandes.

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    1. Interessante Frage. Ich war am Eröffnungstag da (05. Mai) und da war der Aufzug noch geschlossen, weil der Abstand nicht eingehalten werden kann. Danach habe ich nichts aktuelleres dazu gehört oder gelesen. Ob die Info auf der Webseite neu ist, weiß ich nicht, ich frage mal über die Facebookseite nach. Danke für den Hinweis.

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      1. Irgendwie ist das schon ein Trauerspiel. Am 17.4. sollte ursprünglich eröffnet werden, und Anfang Mai hieß es dann, es fehlen noch die Brandwachen. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber in der Presse waren danach auch keine Fotos mehr von oben zu finden, die Chance hat man dort einfach verpasst.
        Gleiches gilt für den Leerstollen, ich weiß, der heißt eigentlich Lehrstollen, aber die Eröffnung der Laga ist ja nicht plötzlich und unerwartet vom Himmel gefallen wie jedes Jahr im Dezember Weihnachten. Auf den Termin wurde seit langem hingearbeitet.

      2. Ein neues Sicherheitskonzept ist für den Turm ausgearbeitet, liegt aber lt. Auskunft z.Zt. zur Freigabe bei der Feuerwehr und der Stadt. Ab dem 1. Juni werden lt. Facebookseite Führungen mit maximal fünf Personen durch den Lehrstollen angeboten.

      3. Was die Turmfahrt anbelangt, so kann ich alternativ Königsborn IV, Erin Schacht 3 und den Nordsternturm empfehlen.
        Den Lehrstollen gibts in Recklinghausen zweieinhalb Kilometer lang, das ist das ehemalige Trainingsbergwerk, jetzt Erlebnisbergwerk.
        Mal so als kleiner Tipp, wenn der ganze Spuk irgendwann vorbei ist
        Königsborn ist von Krefeld nicht gerade der nächste Weg, aber Rossenray (Westpol) wird ja augenblicklich niedergemacht, den Ostpol gibt es dagegen noch

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