
Möchte jemand ein Stück Schwarzwälder Kirsch? Reicht mir mal jemand die Milch. Ist das da ein Stück Käse? Rund um die öffentliche Kaffeetafel am Rande des Rheinberger Marktes spielt das Leben. Bitte Platz zu nehmen. Oder ihr bleibt besser gleich stehen, dann nehme ich euch eine Runde mit. Es ist schön hier, warum war ich eigentlich noch nie in Rheinberg?
Die ehemalige Zoll- und Festungsstadt
Die ehemalige Zoll- und Festungsstadt mit historischem Flair, Sitz des Stammhauses der Firma Underberg ist seit letzter Woche, ihr habt es erkannt, Heimat der Alltagsmenschen. Das sind die liebevollen Betonfiguren, über die ich euch letztens schon aus Straelen erzählt habe. Die Gespräche kommen daher auch eher von den echten Menschen, die auf den freien Stühlen zwischen den Betonfiguren Platz nehmen können.
Bis Ende Oktober in Moers, bis Anfang November in Rheinberg
Auch in Moers sind einige von ihnen eingezogen und zieren seit letzter Woche die Innenstadt. Sie sind dort bis Ende Oktober, in Rheinberg bis Anfang November zu sehen. Im Vorfeld war nicht ganz klar, ob sie kommen, denn Kamp-Lintfort als Stadt der Landesgartenschau hätte mit seinen Figuren gerne ein Alleinstellungsmerkmal gehabt. Nun aber dürfen sie eben auch in Moers und Rheinberg wohnen.
Der Ernst des Lebens und was macht der Herr da
Ich gestehe, ich war schon einige Male im Terra Zoo, aber noch nie in Rheinberg selber. Dabei ist der Marktplatz wirklich schön. Der Verkehr darf nur mit 20 km/h daran vorbei, der Rest ist zu Fuß oder mit dem Rad begeh- bzw. befahrbar. Gleich am anderen Ende des Marktplatzes steht eine ganze Gruppe Figuren in schwarzen Anzügen und bunten Hütchen und stellt den „Ernst des Lebens“ dar. 🙂 Und wieso guckt der einzelne Herr da nach oben zum gegenüberliegenden Balkon? Moment, gerade steht keiner im Weg, schnell ein Foto machen.
Entschuldigung, ist der Platz noch frei
Eine große Runde durch Rheinberg an den gut 20 Figuren vorbei dauert etwa eine Stunde, wer viel fotografiert, braucht aber auch gerne die doppelte Zeit. Entschuldigung, darf ich mich mal neben Sie setzen. Neben der lesenden Dame mit Hund ist noch ein Platz frei. Natürlich darf man den Firguren für ein Foto nahe kommen, aber warum so humorvolle Kunst im öffentlichen Raum von einigen beschädigt wird, will mir nicht in den Kopf.
Ich erkläre Kunst in Moers
In Moers sind es die älteren Damen, die auf einer Bank im Wartezimmer sitzen, während die anderen schnell den Rock zusammenraffen, um mit ihren Einkaufstaschen noch auf den Markt zu kommen. Am nahen Wasser nehmen drei Herrschaften in Badebekleidung eine öffentliche Dusche und im See da wird geschwommen. Vorbeilaufende Menschen grübeln, was denn die „Ladys in red“ zu siebt auf dem roten Sofa machen. Ich erkläre, das ist Kunst aus Beton und ernte ungläubiges Staunen. 🙂
Mehr Informationen und mehr noch mehr Bilder
Den passenden Flyer für Rheinberg bekommt ihr hier oder direkt auf der Seite der Künstlerin Christel Lechner. Auch für Moers ist ein Flyer geplant, den es auf der Seite des Stadtportals [1/2] oder in der Touristinfo auf der Kirchstraße gibt. Ich wünsche euch viel Spaß bei der Suche nach den Alltagsmenschen. Bilder findet ihr auch bei Flickr und GooglePhotos.
Da hast Du ja Glück gehabt, dass die Vandalen in Moers erst eine Nacht später zugeschlagen haben.
Dafür scheint Dir aber Hilbert in Rheinberg nicht aufgefallen zu sein, ich nehme nicht an, dass der nachgeliefert wurde.
Beides stimmt. In Moers ist einer „gestolpert“ (immerhin hat er sich gestellt) und in Rheinberg bin ich an einer Figur vermutlich vorbeigelaufen.
[…] Alltagsmenschen in Moers und Rheinberg hat Michael einen Besuch abgestattet. […]