Oberhausen – Aufbruch macht Geschichte

Oberhausen – Aufbruch macht Geschichte – so heißt eine Ausstellung im kleinen Schloß des Schlosses Oberhausen (Ludwiggalerie). Daß ich gebürtig aus Oberhausen komme, habt ihr ja mittlerweile mitbekommen und so habe ich den Sonntag genutzt vor einem Kaffee bei Mama und Papa, mal reinzugucken in die Geschichte meiner Heimatstadt.

Die Ausstellung beschreibt in Texten und Bildern die Entstehung Oberhausens als kleine Siedlung und Erschließung durch die Eisenbahn 1847, die Suche nach dem Zentrum, die Industriealisierung und Wandlung zum Stahlstandort, die Zerstörungen im 2. Weltkrieg, den Wiederaufbau, den Niedergang der Stahlindustrie und die Gründung der neuen Mitte, wie sie heute rund um das Centro genannt wird, bis 2006.

Das Fotoalbum (ganz oben) hat jeden Bombeneinschlag bildlich dokumentiert. Da die Industrie nach dem Ende des 2. Weltkriegs aber nicht so stark beschädigt war, wie man zunächst angenommen hatte, blieb Oberhausen Industriestandort. Ein Dokument zeigt, wie Bürger zw. dem 15. und 50. Lebensjahr zum Trümmerdienst aufgerufen wurden. Auch ich hätte in meiner Jugend gerne mehr bildlich dokumentiert, aber zur regelmäßigen Fotografie bin ich erst viel später gekommen.

Um mich an die Schließung der Zeche Concordia 1967 zu erinnern, war ich noch zu klein, aber an der Sprengung von Europas höchsten Hochofen, bei den Hüttenwerken Oberhausen (HOAG) im Sommer 1980, hätte ich fotografisch teilnehmen können. Ebenso an der Schließung der Kokerei Osterfeld, die 1987 erfolgte. Schließlich wurde mit dem Abriß des restlichen Hochofengeländes aus der „Wiege der Ruhrindustrie“ die „Tourismus-Hauptstadt des Ruhrgebiets“.

Oberhausen war übrigens auch die erste Stadt, bei der die Sparkasse 1976 einen Kontoauszugdrucker installierte. Auch er ist Teil der Ausstellung. Die Ausstellung läuft vom 27.09.2020 bis 17.01.2021 im kleinen Schloß des Schlosses Oberhausen (einfach der Beschildung zum Shop der Ludwiggalerie folgen). Der Eintritt in diese Ausstellung ist frei.

Etwas schade finde ich, daß der Katalog zur Ausstellung wieder ziemlich umfangreich ist. Nicht daß es mir um die 29,95 € gehen würde, aber so ein dicker Schinken (336 Seiten) mit festem Einband müßte es m.E. nicht sein. Ein Paperback zum halben Preis und ich würde den Katalog ohne zu zögern nehmen. Vielleicht schreibt ihr mir mal, wie ihr das mit dem Begleitmaterial haltet.


Gartenfokus – Grün Auf! Gärten und Parks im Ruhrgebiet

P.S.: Wenn ihr in Oberhausen unterwegs seid, schaut mal im „Haus Ripshorst“, dem Besucherzentrum des Regionalverbandes Ruhr (RVR), und dem angrenzenden Gehölzgarten vorbei. Vom 03.10. bis zum 13.12.2020 findet ihr im Haus Ripshorst auch noch eine kostenfreie Ausstellung mit dem Namen „Gartenfokus – Grün Auf! Gärten und Parks im Ruhrgebiet“. Vielleicht findet ihr auf diesem Weg noch eine Anregung für den Herbstausflug (nachfolgende Bilder zum Vergrößern anklicken).

2 Kommentare

  1. Hast Du toll beschrieben! Die Ausstellung im Schloss will ich in den nächsten Tagen auch besuchen. Wir haben ja jetzt ideales Museumswetter!💨🌧☔😊

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