
Im ersten Teil meines Köln Besuchs habe ich euch von Riesenrad, Maus und Rheinpark erzählt. Der zweite Teil startet an der Serverinstorburg am Chlodwigplatz, in der fünften Jahreszeit Start des Rosenmontagszugs. Über die Serverinsstraße ging es zum Karl-Berbuer-Platz mit einem schönen Brunnen in Form einer umgedrehten Narrenkappe. Das Brunnenschiff „Müllemer Böötche“ erinnert mit seinen Figuren ebenso an den Karneval. Der Orgeldreher „Orgels Palm“, der Flötenspieler „Fleuten-Arnöldche“, zwei Lappenclowns und natürlich Karl Berbuer („Heidewitzka, Herr Kapitän“) selbst. Im Hintergrund mehrere Garagen, die ebenfalls themengerecht bemalt wurden. Daneben der Text „Do laachs do dich kapott, dat nennt mer Camping“.
Karneval ist überall
Auf dem weiteren Weg in Richtung Ehrenfeld wollte ich mir eine U-Bahn Station mal näher ansehen. In einem Buch entdeckte ich die Station „Äußere Kanalstraße“, allerdings fand sich diese nicht auf dem U-Bahn Plan wieder. Erst nach etwas googeln stellte sich heraus, daß die Station jetzt Rochusplatz heißt. Was das besondere ist? Unterhalb der Straße verlaufen mehrere große Abwasserrohre und hier halt mitten durch die unterirdische Station. Was man daraus macht? Man malt die Rohre bunt an und erklärt selbige zu Kunst. Ich würde sagen, gelungen.
Melaten
Der letzte Abstecher des Tages ging auf den Friedhof Melaten. Auf Friedhöfen laufe ich zu Hause eigentlich eher selten rum, aber hier liegen eine Reihe berühmter (Kölner) Persönlichkeiten. Leider hatte ich keinen Friedhofsplan zur Hand, vor Ort hing leider keiner aus und auch im Internet wurde ich nicht fündig. Also ergoogelte ich mir die Grabstätten von Willy Millowitsch und Dirk Bach. Die eine schlicht, die andere bunt, aber keineswegs pompös. Auch auf der Ost-West-Achse, der sogenannten „Millionenallee“, sind mir auf Anhieb keine bekannten Persönlichkeiten aufgefallen. Im Nachgang wurde mir der Eintrag auf Wikipedia empfohlen. Zusammen mit dem Flurplan könnte es was werden.
Fischmarkt
Nur eine Woche später, vielleicht der letzte sonnige Tag im August, war ich schon wieder in Köln und wieder in besagtem P&R Parkhaus. Vielleicht habe ich ja so früh am Morgen Glück ein paar Aufnahmen auf dem Fischmarkt machen zu können. Die bunten Häuser dort sind ein Wahrzeichen Kölns und in fast jedem Reiseführer zu sehen. Ja, ich hatte Glück, gegen 10.30 Uhr waren noch nicht viele Touristen unterwegs. Von der U-Bahn Station Rathaus ging es vorbei an Tünnes und Schäl und besagtem Fischmarkt über die Hohenzollernbrücke in Richtung Triangle Turm.

Triangle Turm
Der Triangle Turm, eigentlich ein Bürogebäude, hat eine offene Aussichtsetage in der 28. Etage. Für 5,- € (vor ein paar Jahren noch 3,- €) könnt ihr von Fr.-So. ab 12.00 Uhr auf die Dachterrasse. Heute war ich pünktlich um 11.30 Uhr vor der Türe. Nur eine kleine Rentnergruppe war vor mir. Coronabedingt läuft der Besuch aktuell mit 3G (einchecken via Webseite, CoronaWarnApp, Impfzertifikat, das volle Programm), aber die Aussicht auf Köln von ganz oben kann ich nur empfehlen. Bei guter Sicht geht der Blick bis nach Bonn und ins Siebengebirge. Der Herr da auf dem Pferd ist übrigens das Lanzenreiter Denkmal des Kürassier Regiments Nr. 8.
Der alte Herkules
Auf meinem Wunschzettel stand noch der Blick auf die Kranhäuser von den Poller Rheinwiesen, allerdings ist die Deutzer Drehbrücke, die den Zugang gewährt, aktuell gesperrt. Also ging es mit der U-Bahn in den südlichen Teil des Rheinauhafens. Den Teil habe ich ja beim ersten Mal nicht mehr geschafft. Hier steht am Maria-Clementine-Martin-Platz u.a. „Der alte Herkules“, der Kran, der seinerzeit den „Decken Pitter“ (die große Glocke im Dom) vom Schiff gehoben hat und ein paar Meter weiter der historische Bayenturm (ein mittelalterlicher Wehrturm).
Dazwischen fällt ein kompakter 170 Meter langer Betonbau (Danziger Lagerhaus, gerne auch als „Siebengebirge“ bezeichnet) ins Auge, der um 1910 errichtet wurde. In dem alten Lagerhaus befinden sich heute 135 Wohnungen und in den Erdgeschossen 3300 qm Gewerbeflache. Gerne wäre ich noch weiter gelaufen, aber der Samstag war ziemlich drückend und schlug etwas auf meinen Kreislauf. Somit Zeit für den Rückweg.
Es gibt noch viel mehr
Auf dem Weg zum P&R Parkhaus habe ich noch etwas Street Art entdeckt. Das Kunstwerk heißt, „Neighbours“, befindet sich an der Roonstraße und ist von Debug Visuals, das sind die beiden Kölner Künstler Sebastian Karbowiak und Pierra Galic. Ich habe das Gefühl, es gibt noch viel mehr zu entdecken, also auf ein nächstes Mal in Köln. Ein paar weitere Bilder gibt’s natürlich wieder auf Flickr und GooglePhotos.
Vielen Dank, dass Sie diese schönen Bilder und Ihre interessanten Erfahrungen in Köln geteilt haben!
Entschuldige, ich habe ein paar Tage nicht in die Kommentare geschaut, darum erst heute mein Dankeschön.