Es war der 11. November des vergangenen Jahres, als mein letzter Jahresrückblick erschien und das war auch ungefähr der Moment, als es anfing zu regnen. Den Rest des Novembers, des Dezembers, des Januars … und viele Wochen danach. Selbstverständlich nicht durchgängig, aber der Schirm gehörte im letzten Winter zur Standardausrüstung, was die Ausflugsplanung äußerst schwierig machte. Auch danach war es anspruchsvoll, denn Straße und Schiene waren dieses Jahr geprägt von Baustellen. Um so überraschter war ich beim Durchzählen, denn übers Jahr sind dann doch 51 Blogbeiträge zusammen gekommen und ich habe sogar noch ein paar unveröffentlichte Bilder vom Krefelder Egelsberg und von der Halde Rheinpreußen in Moers übrig behalten, die es in keinen Beitrag geschafft haben. Hier sind sie …
Januar
Der Januar startete also, wie angemerkt, sehr verhalten. Ich habe die Zeit für einen Gastbeitrag über Krefeld auf dem Blog Teilzeitreisender genutzt und die ersten Termine für das neue Jahr geplant. Das erste Parkleuchten Wochenende war trocken, also habe ich die Chance genutzt, um in den im Essener Grugapark zu fahren. Außerdem habe ich noch einen Abstecher an den Rhein-Herne-Kanal nach Oberhausen gemacht.
Frohes neues Jahr – Ausblick auf 2024
Feburar
Im RVR-Besucherzentrum im Haus Ripshorst in Oberhausen gab es eine kleine Ausstellung, bei der Hobbyfotografen aufgefordert waren, ihre Lieblingsorte im Ruhrgebiet einzusenden. Daraus entstand die Ausstellung „Meine grüne Infrastruktur“. Und weil es immer noch häufig regnete, war ich erstmals im NRW Forum in Düsseldorf zu einer Sneaker Ausstellung. Verrückt, Turnschuhe im Museum, hätte früher auch keiner für möglich gehalten.
März
Und gleich noch einmal Düsseldorf, denn im März kamen sie wieder hervor, die Krokusse, die ein blaues (lila) Band durch den Rheinpark ziehen. Eigentlich kann man das auf Fotos gar nicht wiedergeben. Ich habe es trotzdem probiert (Collage weiter unten). Das erste recyclebare Haus namens „The Cradle“ im Düsseldorfer Medienhafen habe ich dann auch noch gleich besucht. Die Idee Baustoffe zu recyclen ist ja nicht verkehrt. Da fällt mir ein, ich müßte mal gucken, wie es jetzt aussieht, es sollte ja mittlerweile fertig sein.
Sneaker – Eine Ausstellung im NRW Forum
Frühlingsgefühle und The Cradle
Die Brücke bei Kilometer 764 könnte der Name eines Films sein, ist aber schöne und zugleich traurige Wahrheit, denn es ist der Rheinkilometer der Krefelder Rheinbrücke, die leider auch kränkelt, wie so viele Brücken aktuell. Da es im Sommer einen Fotowettbewerb zu dieser Brücke geben sollte, habe ich bereits im März ein paar Bilder gemacht. Dann war ich in der Nähe vom Wasserbahnhof in Mülheim an der Ruhr und ich war in der mittlerweile bis Dezember 2025 verlängerten Ausstellung „Planet Ozean“ im Oberhausener Gasometer. Unbedingt empfehlenswert. Da fällt mir ein, ich wollte doch auch noch ein zweites Mal dort hin.
Planet Ozean – Die neue Ausstellung im Gasometer
April
Im April kündigte sich dann doch ein bisschen der Frühling an. Ich war schon wieder am Egelsberg und an der frisch renovierten Mühle, ich war in den Tulpenfeldern des Niederrheins unterwegs und habe mich schließlich quer durch meine Fotosammlung gewühlt, um mich am Fotowettbewerb „25 Jahre Leben und Industriekultur“ zu beteiligen. Gewonnen haben leider andere Bilder, anscheinend habe ich nicht den Geschmack der Jury getroffen. Dafür habe ich euch eine Auswahl meiner Bilder gezeigt (z.B. den bunten Strommast, den es heute so nicht mehr gibt). Manchmal ist es richtig schön, nochmal in älteren Fotos zu stöbern.
Fotowettbewerb – Route Industriekultur
Die Kirschblüte am Krefelder Alexanderplatz war dieses Jahr besonders früh dran. Ich war an einem Spätnachmittag nach Feierabend für ein paar Fotos dort. Die gelb leuchtende Rapsblüte habe ich zufällig an der Landstraße zwischen Krefeld und Meerbusch entdeckt, weil ich der Baustelle auf der A57 ausgewichen bin. Auch im Düsseldorfer Nordpark waren die Gärtner wieder fleißig (Tulpen, Tulpen und nochmal Tulpen). Am Rheinufer guckte ein Lämmchen neugierig, was ich da wohl fotografiere und im Essener Grugapark war zwar kein Parkleuchten mehr, dafür aber auch hier die Tulpenblüte.
Kirschblütenfest Alexanderplatz
Rheinbrücke Duisburg Neuenkamp
Vom Grugapark (Ausgang Mustergärten) ist es praktisch nur ein Spaziergang von 10 Min. durch den Wald bis zur Essener Margaretenhöhe. Die alte Siedlung, gegründet von Margarete Krupp, ist immer einen Besuch wert. Gleich neun Blogbeiträge gingen im April online, vermutlich wollte ich die verpassten Wintermonate nachholen. So habe ich mir z.B. auch die neue Rheinbrücke Neuenkamp angesehen, welche die Autobahn A40 über den Rhein bringt und ich war seit langem mal wieder auf der Schurenbachhalde in Essen. Von dort ging es zu Fuß weiter in den Nordsternpark nach Gelsenkirchen.
Schurenbachhalde und Nordsternpark
Mai
Nach neun Blogbeiträgen im April sind es im Mai gleich zehn davon geworden. Zur Stärkung der Innenstadt ging es erstmal auf den Markt („Op Dä Maat“ wie der Krefelder sagt), dann war ich in den Hügeln des Baldeneysees unterwegs und bin an dem Tag richtig viel gelaufen. Vom Strandbad bis zur Korte Klippe, außerdem ein Teil des Baldeneysteigs hin zur alten Zeche Carl Funke. Zweimal R gab es in Raps und Rheinbrücke und diese Kombination hat nochmals Bilder für den Fotowettbewerb hervorgebracht. Unsere Rheinbrücke vor leuchtend gelben Rapsblüten von Duisburger Seite fotografiert.
In den Hügeln des Baldeneysees
Fotoalbum Raps und Rheinbrücke
Dann ging es um zwei Schienenthemen, zunächst der denkmalgeschützte historische Betriebshof der Straßenbahn Am Steinberg in Düsseldorf, dann das SWK Verkehrsmuseum in Krefeld. Beide haben immer mal wieder geöffnet und können besucht werden. Im Mai war ich schon wieder in Essen, schon wieder im Grugapark. Der Grund diesmal, die Greifvogelflugshow. Wie immer rund um Pfingsten wurde dann die Burg Linn in Krefeld von Rittern und Knechten belagert, denn der Flachsmarkt lud zum Besuch ein. Mit dem Bild der Flachsmarktmünze habe ich den dortigen Fotowettbewerb gewonnen.
Linie D – Historischer Betriebshof Am Steinberg
Weitere Themen aus Krefeld standen an. Am Museumstag war ich im Museum Haus Lange und Haus Esters und habe mir Kunst und Design angeguckt. Heraus kam ein hoffentlich nicht zu launischer Blogbeitrag, aber über Kunst kann man eben vortrefflich streiten. Nach dem Museums- kam der Mühlentag, also auf zur Geismühle, gleich neben der A57. Eine sehr schöne Mühle, die auch 2025 wieder Tage der offenen Türe hat. Schließlich wollte ich noch ein paar Schnappschüsse vom neuen Zeppelin in Mülheim/Essen machen. Ich wäre gerne näher ran gekommen, ging aber nicht. Trotzdem gab es schöne Bilder beim Überflug.
Der neue Zeppelin in Mülheim/Essen
Museum grenzenlos Kunst–Design Dunkerque–Krefeld
Juni
Da die Deutsche Bahn in diesem Jahr sowohl in den Oster- wie auch in den Sommerferien gebaut hat und ich vom linken Niederrhein nur mit dem SEV oder über Köln in den Norden gekommen wäre, habe ich gleich ganz auf Reisen nach Hamburg oder Berlin im Sommer verzichtet. Stattdessen war ich zum ersten Mal in Bonn. Das Grundgesetz feierte seinen 75. Geburtstag und das ehemalige Regierungsviertel hatte die Türen geöffnet. Sogar der Bundespräsident war da. Endlich war ich auch im Haus der Geschichte, das aktuell umgebaut wird und ab Dezember 2025 mit einer neuen Dauerausstellung aufwartet.
25 Jahre Route Industriekultur plus Extraschicht 2024
Die Extraschicht feierte dieses Jahr auch, 25 Jahre Route Industriekultur. Es war ein langes Wochenende vom Feier-/Brückentag bis zum Unesco Welterbetag, ich war dazu an der Zeche Zollverein und am Luftschiffhangar in Mülheim/Essen. Seit langer Zeit war ich auch mal wieder auf dem Düsseldorfer Fernsehturm, im NRW Landtag und last but not least auf neuen Wegen entlang der Duisburger 6-Seen-Platte. Beim Japantag mußte ich dieses Jahr passen.
Düsseldorf Fernsehturm und Landtag
Juli
Der Juli begann wie der Juni mit einem weiteren Besuch in Bonn. Ich bin beim ersten Mal an einigen Gebäuden vorbeigelaufen oder hatte nicht die Zeit, so daß ich mich im zweiten Anlauf noch mal in Ruhe umsehen wollte. Dazu gehörte z.B. das Bundesbüdchen und das Bundeskanzleramt, das man mit einer Führung betreten konnte. Außerdem war an dem Wochenende Museumsmeilenfest bei freiem Eintritt in viele Bonner Museen. Also auf die Bundeskunsthalle und in das Museum König (Naturkundemuseum). Bis in den Hofgarten habe ich es nicht mehr geschafft.
Die Street Art Tour, die ich im Juli mit dem Stadtmarketing durch Krefeld machen durfte, war die erste Fahrradtour seit langer Zeit. Sie hat sich gelohnt und kann auch heute noch nachgefahren werden. Außerdem war sie Auslöser, mir auch wieder ein neues Fahrrad zu kaufen. Die wettermäßig unbeständigen Wochenenden habe ich mal faul verbracht oder mal dadurch, daß ich ein paar altbekannte Ziele nochmal aufgesucht habe. Dazu gehört der Elfrather See in Krefeld oder der Rheinpark in Duisburg (Rheinkilometer 775).
Verteilerkästen in Krefeld – KastenArt
August
An einem Sonntag Ende Juli, habe ich dann versucht alle Verteilerkästen auf und in der Nähe des Krefelder West-, Ost- und Südwalls abzulichten. Diese sind nämlich zu großen Teilen mit Bildern von Gebäuden aus dem unmittelbaren Umfeld, mit Bildern der Wälle oder mit Bildern der Straßenbahn versehen worden. Nicht auf Schienen sondern auf Reifen, gab es seit langer Zeit mal wieder ein Revival Oldtimertreffen an der Zeche bzw. der Kokerei Zollverein. Wie lang war das her, daß es jeden Sonntag hier ein Treffen gab. Dann stand, nein dieses Mal nicht Bonn, sondern Köln als Reiseziel an. Ich habe u.a. an einer Führung durch das Funkhaus des WDR teilgenommen.
Oldtimertreffen auf Zeche Zollverein
Mitte August, kurz bevor mein Sommerurlaub endete, wurde mein neues E-Bike geliefert und ich bin auf für mich noch ungewohnt lange Radtouren gegangen. Unser altes Stadtbad hatte zu einem StadtbadOpen geladen, Gelegenheit auch da mal wieder hinter die Türen zu gucken und da sich einige Zoobilder über das Jahr angesammelt hatten, gab es einen gemeinsamen Blogbeitrag mit Bildern aus dem Duisburger und dem Krefelder Zoo. Zoo geht eigentlich immer, die Schnappschüsse sind natürlich Glückssache.
Zoobesuch in Duisburg und Krefeld
Zum Nordrhein-Westfalen Tag, kurz NRW Tag, war ich dann nochmal in Köln. Ich sollte eigentlich häufiger mal wieder nach Köln fahren, den Melaten Friedhof wollte ich nochmal aufsuchen und ich war wieder nicht im Schokoladenmuseum. Ein Ziel für 2025. Glück hatten dieses Jahr die Straßenmaler in Geldern, denn zum diesjährigen Termin blieb es trocken. Insbesondere die auf Faserplatte gemalten Bilder habe ich mir daher eine Woche später noch in Ruhe ansehen können. Gleichzeitig waren StreetArt Künstler eine Ecke weiter mit Pinsel, Rolle und Spraydose bei der Arbeit (Paint on Wall).
Straßenmalwettbewerb und Paint on Wall Geldern
September
Und nochmal Düsseldorf, dank freiem Eintritt war ich erstmals im kleinen Museum des Rheinufertunnels, genannt KIT – Kunst im Tunnel. Umtost von Autos und doch ganz ruhig geht es in dem Raum zwischen zwei Straßenebenen zu. Zum Tag des offenen Denkmals ein paar Tage später, war ich in Krefeld neben dem alten Wasserturm u.a. im Haus der Seidenkultur unterwegs und noch einmal auf dem historischen Betriebshof in Düsseldorf, weil eine ganz besondere Straßenbahn dorthin zurückgefunden hatte. So ein Tag des offenen Denkmals ist viel zu schnell vorbei und dürfte ruhig öfter stattfinden.
Die Halde Beckstraße stand auch schon länger nicht mehr auf meinem Besuchsplan, auf Grund der Baustellen rund um Bottrop und der gesperrten Rheinbrücke der A42, habe ich mich eine ganze Zeit von dort ferngehalten. Als die ersten Blätter sich langsam rot färbten, habe ich die Gelegenheit genutzt und habe den Landschaftspark in Duisburg besucht und euch außerdem gesammelte Bilder der Oldtimertreffen aus 2024 gezeigt. Dieses Mal war ich nur in Krefeld und am Flughafen in Mönchengladbach und selbst da nicht zu allen Terminen.
Fotoalbum Landschaftspark Duisburg
Fotoalbum Oldtimertreffen und Fly & DriveIn
Oktober
Die erste weitere Reise gab es dann nochmal im Oktober. Ich war dieses Mal auch gleich 4 Nächte in Berlin, Zeit genug um einige hundert Fotos zu machen. Eine bescheiden kleine Auswahl habe ich euch im passenden Blogbeitrag zum Festival of Lights (und von Madame Tussauds) gezeigt. Dann wurde es überraschend schnell herbstlich. Einen Spätsommersamstag habe ich am Haus Scheppen am Baldeneysee (incl. der Hespertalbahn) fotografiert, am anderen Wochenende in meinem heimischen Umfeld und auf dem Hülser Berg. Das illuminierte Bild oben ist im alten Klärwerk in Krefeld entstanden (dazu gab es keinen Blogbeitrag).
Herbst in Berlin und Festival of Lights
November
Anfang November ging es für mich ein paar Tage ins Krankenhaus und zur Erholung auf die heimische Couch. Verpaßt habe ich dadurch wohl nicht viel, denn das Wetter verlief ab Anfang November herbstlich grau. Damit endet mein Ausflugsjahr 2024, jetzt geht es wieder ans Sammeln neuer Termine von Oldtimertreffen, Tagen der offenen Türe, Museumsfesten, StreetFood Veranstaltungen und mehr. Wie immer bedanke ich mich auch dieses Jahr für das Lesen, Liken und z.T. auch Kommentieren der Beiträge. Ich bin schon gespannt, was mich 2025 erwartet und wo mich Baustellen wieder ausbremsen. Vor allem wünsche ich euch (und natürlich mir) Gesundheit, denn nur wenn man einigermaßen gesund ist, kann man auch auf Reisen gehen. Alle Collagen dieses Jahresrückblicks gibt es nachfolgend nochmal in der Galerie.
Galerie
Michaels Erlebnisblog 