Erinnerung an das JaBoG43

navi_kompass Geht es euch auch schon mal so, daß ihr plötzlich in Erinnerungen schwelgt? Einfach so, irgendein Reiz löst den Gedanken an etwas aus und man muß unaufhörlich daran denken.

Schon vor ein paar Wochen hatte ich mal die Idee nach meiner alten Bundeswehreinheit im Internet zu suchen. Nicht, daß es mich jetzt unbedingt dorthin zurückzieht (es war ja nur der Grundwehrdienst von seinerzeit 15 Monaten, 3 in Appen bei Pinneberg und 12 in Oldenburg), aber die 12 Monate sind doch nicht vergessen. Schließlich hatte man eine gute Kameradschaft und wie es der Zufall wollte waren damals geschätzt zwei Hand voll Kameraden aus dem Ruhrgebiet und vom Niederrhein, also aus meiner Heimat.

Wieviele Stunden haben wir gemeinsam auf der Autobahn verbracht jeden Sonntag Abend Richtung Norden und jeden Freitag Mittag wieder zurück. Ich hätte die genaue Adresse der Einheit (26127 Oldenburg, Alexanderstraße 461) nicht mehr gewußt, aber wie es der Zufall will gibt es seit (wie man mir schrieb) rd. 2 Monaten eine Seite „JaBoG43 e.V.“ – JagdbomberGeschwader43. Nein, die Piloten habe ich nicht gekannt, aber ich erinnere mich noch genau, daß wir in der Grundausbildung den militärischen Gruß geübt haben und dann … die Jungs da auf dem Fliegerhorst (in der Stammeinheit nach der Grundausbildung) waren ganz locker und kaum einer wollte die Hand an der Mütze (pardon am Schiffchen) sehen.

Es war eine Zeit, in der ich viel gelernt habe, schließlich war ich ein junger Spund, gerade mal 21 Jahre alt. Ich kann noch heute 1a Hemden falten und Betten machen 😀 . Nein mal im Ernst, klar gab es ungeliebte Jobs … Fahrzeuge reinigen am Freitag Nachmittag, Wachdienst am Wochenende aber es gab auch schöne Tage. Sommertage, die ich in Oldenburg verbracht habe, weil es sich nicht lohnte an einem Feiertag mitten in der Woche für 2 1/2 Stunden auf die Autobahn zu gehen. Also lieber ab ins Schwimmbad, den Badenixen hinterhergucken.

Aber das ist ja alles schon soooo lange her und daher freue ich mich immer wie ein Schneekönig, wenn mir das umfangreiche Internet wieder mal eine Erinnerung zurückbringt. Daß die Bundeswehr ausschlaggebend dafür war, daß ich den nördlichen Bundesländern zugeneigter bin als den südlichen ist allerdings ein Gerücht 😀 .

Zahnarzt

pinnadel Hatte ich euch eigentlich erzählt, daß ich letzte Woche wieder mal beim Zahnarzt war. Ja man glaubt es kaum, die Behandlung, die ich rigendwann im Frühjahr (oder war es noch Winter) begonnen hatte ist endlich abgeschlossen. Ihr erinnert euch vermutlich nicht mehr, aber das war der Zahn, der dank Wurzelbehandlung und jetzt einer Teilkrone runderneuert wurde. Seinerzeit hatte man mir ja einen Kostenvoranschlag ins Haus geschickt ohne vorher mit mir darüber zu reden was mich etwas verärgert hatte. Ich darf garnicht daran denken, daß irgendwann mal mehr an meinen Zähnen gemacht werden muß. Der Tag wird kommen, unweigerlich wird er kommen.

Für die Wurzelbehandlung hatte ich ja schon um die 150,- Euro bezahlt, aber glücklcherweise von meiner privaten Zahnversicherung zurückbekommen. Auf Laserbehandlung, die ich hätte selber zahlen müssen, habe ich dankend verzichtet und für die abschließende Behandlung nebst Teilkrone (so ein kleines Deckelchen) sind jetzt rd. 650,- Euro fällig. Mal sehen, die private Versicherung wird davon (zusammen mit dem Festkostenzuschuß der gesetzlichen Krankenversicherung) hoffentlich 90% übernehmen. Vermutlich macht man sich als junger Mensch wenig Gedanken darüber, aber wenn die „Kauleiste“ mal einer Generalüberholung bedarf sind da schnell 4-5 stellige Beträge fällig. Dafür kaufen sich andere einen Kleinwagen.

Wahl 2009

stift Landtagswahl, Bundestagswahl ihr, die ihr über 18 seid, ihr geht doch hin, oder? So oder ähnlich wird um eure (Wahl-)Stimme geworben und zurecht wie ich finde, denn freie Wahlen sind ein hohes Gut. Ob der von euch gewählte Politiker dann eure Interessen vertritt, das steht natürlich auf einem andern Blatt. „Geh nicht hin„, so lautete demnach auch die vermeintliche Provokation einiger „Prominenter“, die vor ein paar Wochen die Runde im Internet machte und zumindest Aufmerksamkeit erregte.

Wenn ihr zu den sogenannten Jungwählern zählt, habt ihr in den letzten Wochen vielleicht sogar Post bekommen, denn Parteien dürfen eure Adresse zwecks Wahlwerbung einkaufen. Ja das gibt’s wirklich, wenn kein Wiederspruch vorliegt, dürfen Parteien mehrere Wochen vor einer Wahl einen Adresspool bei den Städten anfordern. Einzige Voraussetzung, dieses Angebot muß an alle Parteien gerichtet sein und die Parteien müssen klar vorgeben, wen sie selektiert haben möchten. Z.B. Alle weiblichen (oder männlichen) Wähler aus dem Geburtsjahrgang 1990/91.

Am Wochenende habe ich mich mal ein wenig umgeschaut auf den Webseiten von ARD und ZDF (auf den Webseiten der großen der Privatsender RTL und SAT1 war ich noch nicht) und konnte festellen, daß alle ihre Seiten und TV Programme mit entsprechenden Wahlsendungen füllen. Wenn ich ehrlich bin, studiere ich nicht jeden Abend alle Seiten der TV Zeitschriften, so daß ich bestimmte Sendungen zur Wahl bisher garnicht entdeckt habe, aber das Web bietet ja mitlerweile die Möglichkeit bestimmte Sendungen nochmal abzurufen und vielleicht war es auch besser, daß ich die eine oder andere Sendung nicht entdeckt habe.

Auch auf den Webseiten der großen Parteien habe ich mich mal kurz umgesehen und konnte festellen, daß es Seiten gibt, die mittels Suche relativ schnell zum Abgeordneten vor Ort führten und andere, die nicht mal eine Suche anboten. Bei einer (Landes-)Partei ging die Seite sogar soweit, daß suggeriert wurde es ginge nur weiter, wenn ich meine e-mail Adresse angebe. Ne‘ ihr lieben … so nicht. Ich habe kaum eine Seite entdeckt, die auf der Startseite in knappen Worten ihr Programm anbot. Links zu seitenlangen Texten schrecken meiner Meinung nach die meisten eher ab.

Nun gut die NRW Wähler haben diesen Sonntag die Wahl (Kommunalwahl), genauso wie die Wähler in Sachsen, Thüringen und im Saarland (Landtagswahl). Und in gut 4 Wochen folgen dann die Landtagswahlen in Brandenburg und die Bundestagswahl. 27. September vormerken, ihr geht doch hin, oder 😀 ?

Beim nächsten Ton ist es …

telefon Irgendwie kam ich heute auf das Thema Zeitansage. Im Zeitalter von Funkuhren ein kaum noch genutzter Dienst der Deutschen Telekom, aber es gibt ihn noch. Wie bei Wikipedia zu lesen ist, war die ursprüngliche Rufnummer 01191 (bis in die 1980er Jahre 119) noch bis 2005 erreichbar. Seitdem wurde die Zeitansage auf eine 0180’er Nummer ausgelagert (0180 4 100 100), die leider 0,20 EUR pro Anruf kostet. Aber es gibt noch eine Alternative. Unter der Berliner Rufnummer 030 2 555 555 7 erreicht man noch eine Zeitansage zum normalen Telefontarif.

In dem Zusammenhang könnte man mal auf die Preise zurückblicken, die man früher für ein Telefonat bezahlt hat. Bis 1979 (Westberlin 1996) gab es eine quasi Flatrate für ein Ortsgespräch. Man zahlte 1 x 23 Pfennig und konnte telefonieren so lange mal wollte (oder die Leitung standhielt). 1980 startete der 8 Minuten Takt (tagsüber) bzw. der 16 Minuten Takt nach Feierabend. Bei gleichen Preisen (23 Pfennig) sank danach der Minutentakt langsam auf 6 / 12 Minuten. Mit der Öffnung des Call by Call Marktes 1998 gab es erstmals Konkurrenz und ab 1996 gab es dann verschiedene Zeitzonen in denen jeweils 12 Pfennig fällig wurden.

Ferngespräche wurden je nach Tageszeit in 21 bzw. 42 Sekundenschritten abgerechnet (was umgerechnet zw. 35 bzw. 66 Pfennig/Minute kostete) und pendelten sich 1996 zwischen umgerechnet 6 und 60 Pfennig/Minute für ein „über 200 km“ Gespräch, ein.

Heute im Zeitalter von Flatrates und Call by Call Tarifen sind diese Preise kaum mehr vorstellbar. Besonders lustig (natürlich nicht aus Datenschutzsicht) war, daß der Angerufene früher nicht auflegen konnte. Konnte er schon, aber sobald er den Hörer wieder abnahm, war der Anrufer wieder in der Leitung, solange bis dieser endlich den Hörer auf die Gabel legte. Ja so war das früher … 😀 .

Gedankenverloren, was ist ein guter Podcast?

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Was zeichnet einen guten (Audio-)Podcast aus? Ansichtssache werdet ihr sagen und Recht habt ihr. Wer gerne Bücher liest findet Podcasts zu diesen Thema interessant, wer sich für Computer interessiert findet eben Podcasts zu dem Thema attraktiv. Was aber, wenn man sich nicht so Recht für ein Thema entscheiden kann? Nimmt man dann den Podcast, über den am meisten berichtet wird oder den, der gar kein bestimmtes Thema hat? 

Ich glaube ich mag letztere Podcasts. Natürlich haben auch diese meistens irgendein Thema, aber eben zu jeder Folge ein anderes. Man erfährt so häufig etwas zu Themen, zu denen man eine halbe Stunde niemals eingeschaltet hätte. Außerdem erfährt man in diesen Podcasts auch viel vom Podcaster selbst. Das ist manchmal so ein bischen wie mit dem Nachbarn oder dem Arbeitskollegen. Man erfährt nie alles und wäre vermutlich erstaunt, wenn man den Nachbarn / Kollegen mal privat erleben würde, erfährt aber trotzdem genug, um zum Geburtstag zu gratulieren, um zu wissen ob er oder sie gerade krank ist oder in Urlaub war.

Auch ein Blog kann ähnliches leisten, nur daß hier die Stimme fehlt. Ich bin immer wieder erstaunt über mich selber. Wenn ein Podcast / Blog längere Zeit nichts von sich hören läßt, suche ich gleich nach einem übersehen Hinweis oder denke darüber nach, was der Grund sein könnte (Urlaub, Krankheit oder ist einfach nur die Luft raus). Ist das verrückt, übertrieben …?  Ich glaube das Internet ist doch sowas wie eine kleine Gemeinschaft im großen Trubel des  Lebens geworden, oder?

Verrücktes Wetter

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Es ist ja schon verrückt, erst klagen alle der Winter war so lang, wir wollen endlich Sonne und warmes Wetter haben, dann wird es plötzlich warm, aber das ist auch wieder nicht richtig. Warum? Weil es “plötzlich” warm wird in unseren Breiten und dabei meist auch unerträglich drückend. An der Küste, da ist es häufig etwas ausgeglichener, aber die haben wir nun mal nicht überall (die Küste meine ich). Alles fleht es möge doch mal wieder regnen und regnet es dann, geht das Ganze einher mit Gewittern und Regenmengen, die sämtliche Kanäle überfordern und kleinste Unterführungen du Seen werden lassen.

Gerade gestern und heute kamen Regenmengen herunter, die selbst die Feuerwehren machtlos dastehen lassen. Das erste Gewitter erreichte uns gegen 14:00 Uhr, das zweite gegen 17:30. Vereinzelt wurde die Warnstufe lila ausgerufen. Gullideckel schwammen weg, die Flughafenautobahn in Richtung Düsseldorf (A44) wurde wegen Überflutung gesperrt ebenso wie ein Teil der A52 und sogar der Flughafen selbst war über 1 Stunde außer Betrieb.

Haben wir das früher nicht so extrem gehabt oder war uns das als Kindern egal? Ich erinnere mich auch in meiner Kindheit an warme Sommer und schlafen unterm Dach, an Gewitter, die ich faszinierend vom Fenster aus beobachtet habe. Die Fenster wurden auch erst geschlossen, wenn die ersten Tropfen ins Zimmer fielen. Wir hatten keine Sorgen, daß der Hagel unsere Autos zerstört, daß das Wasser vielleicht im Keller stehen könnte oder daß der Baum da drüben vielleicht immer schon etwas wackelig war. Paranoia? Vielleicht. Existenzangst? Nein eigentlich nicht. Gesammelte Erfahrungen? Vielleicht noch am ehesten.

Hier noch ein paar Links zu den Unwettern von heute, DerWesten, Westdeutsche Zeitung und nochmal Westdeutsche Zeitung oder Rheinische Post.

Abschließend noch zwei Webseitentips fürs nächste Unwetter … die Unwetterzentrale und das Niederschlagsradar.

Geburtstag und Mauerfall (II)

Nein keine Wiederholung sondern nur der Hinweis auf eine Ergänzung in meinem Blogbeitrag „Geburtstag und Mauerfall„. Die Deutsche Welle zeigt unter www.dw-world.de einen, wie ich finde, gut gemachten etwa 10 minütigen Animationsfilm mit dem Namen „Eingemauert!“ Die innerdeutsche Grenze“ (auch bei YouTube zu sehen). Schaut mal rein, besonders wenn ihr (um die 30) die innerdeutsche Grenze nie erlebt habt.

Versandhandel

Paket1 Ist der Versandhandel mit Katalog wirklich ein Auslaufmodell, wie allenthalben geschrieben wird? Nachdem ich vor Jahren meinen ersten Hausstand gegründet habe, lagen auf meinem Tisch Kataloge von den meisten großen Versandhändlern. Otto, Quelle, Neckermann, ich glaube auch mal Bader. Letztere sind von sich aus auf mich zugekommen (oder hatte ich da mal eine Anforderungskarte für einen Katalog), die ersten beiden Kataloge habe ich meines Wissens noch im Zeitschriftenhandel gekauft und dann den Betrag bei der ersten Bestellung ersetzt bekommen. Lang ist’s her.

Otto hat irgendwann den Versand seiner Kataloge an mich einfach eingestellt, weil ich angeblich zu viele Sachen wieder zurückgeschickt habe („Sie kommen mit unserem Sortiment anscheinend nicht zurecht“), die Kataloge von Quelle und Neckermann liegen aber heute noch regelmäßig im Briefkasten. Und ich bestelle dort auch noch, nicht mehr so häufig (Wirtschaftskrise und so 😀 ), aber wenn, dann blättere ich am Sonntagnachmittag bei einem Kaffee gerne mal im Katalog. Leg ihn wieder weg, nimm ihn wieder zur Hand, kleb ein PostIt rein, solange bis ich etwas passendes gefunden habe.

Paket2 Ich finde es einfach praktischer, sich nicht in enge Umkleidekabienen zwängen zu müssen oder im 3. Geschäft festzustellen, daß die Hose im ersten Laden doch besser paßte. Nun hat, wie man seit Wochen lesen kann, Quelle finanzielle Probleme, hauptsächlich weil der Mutterkonzern insolvent ist, aber angeblich auch, weil Versandhandel via Katalog nicht mehr up to date ist. Man bestellt im Internet. Wirklich? Klar bestelle ich im Internet, weil mir 01805’er Rufnummern zu teuer sind und ich im Internet gleich sehen kann, ob etwas lieferbar ist oder nicht, aber ich bestelle nach Auswahl im Katalog. Ich kann mir nicht vorstellen, eine Stunde vor dem Bildschirm zu hocken und bei jedem Umblättern auf den Seitenaufbau warten zu wollen. Liebe Versandhäuser, vielleicht etwas weniger Sonderkataloge, aber bitte weiterhin einen Hauptkatalog.

Diskothek im WDR – Zum Tode von Mal Sondock

amerika

Ach was waren das für Zeiten, jeden Mittwoch Abend saß ich früher vor dem Radio, um Musik auf Kassette aufzunehmen. MP3, das war in den 70’er und den 80’er Jahren ein Fremdwort, überhaupt das ganze Internet war ein Fremdwort. Wer Musik hören wollte mußte sich entweder eine Single oder eine LP kaufen oder sich die Musik auf eine Musikkassette aufzeichnen. Und weil das Taschengeld knapp war, wurde Musik vorzugsweise aus dem Radio aufgenommen. Die Mittelfinger an die REC und PLAY Taste und los.

Wer im Sendebereich des WDR oder etwas nördlich / südlich davon wohnt(e) wird sich ohne lange nachzudenken an die Diskothek im WDR erinnern. Eine Sendung die zu 100% mit dem Namen Mal Sondock verbunden war. Selbst als wir auf Klassenfahrt waren haben wir am Mittwochabend eine Stunde wie gebannt vor dem Radio gesessen. Erst vor wenigen Monaten habe ich ein Interview vom NormCast Podcast mit Mal Sondock aus dem Jahr 2007 entdeckt (Folge 89 und 90) und wie ich heute recheriert habe sind vor wenigen Wochen sogar noch zwei CD-Boxen erschienen.

Diese Woche ist Mal Sondock (geboren 04.07.1934 in Texas) kurz vor seinem 75. Geburtstag verstorben. Im Februar diesen Jahres gab er hier noch einmal ein Videointerview. Der Mann hat Radiogeschichte geschrieben, auch wenn sich im Zeitalter von Viva und MP3 keiner mehr daran erinnert. Mach’s gut Jock Disky M.A.L.

Kann man Geschichte konservieren?

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Kann man Geschichte konservieren? In der heutigen Zeit vielleicht in dem man Dokumente auf Festplatten abspeichert und Filme für alle Zeiten auf irgendein Medium brennt, aber ich finde Geschichte ist lebendig, solange es Menschen gibt, die davon erzählen können. In diesen Tagen ist die letzte Überlebende der "Titanic" gestorben. Millvina Dean war zwei Monate alt, als die "Titanic" 1912 auf ihrer Jungfernfahrt über den Atlantik sank und starb nun im Alter von stolzen 97 Jahren. Schon klar, sie konnte sich nicht selber an das Unglück erinnern, aber sie kannte vermutlich eine Menge Geschichten, die ihr ihre Mutter erzählt hat. Jetzt ist ein Stück Geschichte mit ihr gegangen.

Mindestens ebensoviele Geschichten (gute wie weniger gute) gibt es in unserer eigenen Geschichte. 60 Jahre ist die Bundesrepublik Deutschland gerade geworden, aber nach wie vor wird der Deutsche an und für sich im Ausland gerne noch mit dem dritten Reich gleichgesetzt. Leider werden auch viele dieser Geschichten bald irgendwo mit ins Grab genommen, die Schlechten, aber auch die Guten. Ist es Geschichte wert konserviert zu werden oder müssen folgende Generationen u.U. die gleichen Fehler wieder machen? Ist es vielleicht sogar ein Muß, daß sich Geschichte irgendwie wiederholt?

Klar die Titanic wird heute keiner mehr so bauen, aber es werden wieder Schiffe untergehen, es werden wieder Flugzeuge abstürzen und es werden wieder einige hirnverbrannte Idioten Unbelehrbare irgendwo einen Krieg anzetteln? In der Schule fand ich Geschichte immer kreuzlangweilig, schließlich ging es nur hauptsächlich um das (Auswendig-)Lernen von Zahlen. Pardon liebe Geschichtslehrer, aber man könnte jüngere Geschichte viel anschaulicher erzählen, wenn man jemanden hätte der es (noch) “erzählen” könnte.