Kann man Geschichte konservieren? In der heutigen Zeit vielleicht in dem man Dokumente auf Festplatten abspeichert und Filme für alle Zeiten auf irgendein Medium brennt, aber ich finde Geschichte ist lebendig, solange es Menschen gibt, die davon erzählen können. In diesen Tagen ist die letzte Überlebende der "Titanic" gestorben. Millvina Dean war zwei Monate alt, als die "Titanic" 1912 auf ihrer Jungfernfahrt über den Atlantik sank und starb nun im Alter von stolzen 97 Jahren. Schon klar, sie konnte sich nicht selber an das Unglück erinnern, aber sie kannte vermutlich eine Menge Geschichten, die ihr ihre Mutter erzählt hat. Jetzt ist ein Stück Geschichte mit ihr gegangen.
Mindestens ebensoviele Geschichten (gute wie weniger gute) gibt es in unserer eigenen Geschichte. 60 Jahre ist die Bundesrepublik Deutschland gerade geworden, aber nach wie vor wird der Deutsche an und für sich im Ausland gerne noch mit dem dritten Reich gleichgesetzt. Leider werden auch viele dieser Geschichten bald irgendwo mit ins Grab genommen, die Schlechten, aber auch die Guten. Ist es Geschichte wert konserviert zu werden oder müssen folgende Generationen u.U. die gleichen Fehler wieder machen? Ist es vielleicht sogar ein Muß, daß sich Geschichte irgendwie wiederholt?
Klar die Titanic wird heute keiner mehr so bauen, aber es werden wieder Schiffe untergehen, es werden wieder Flugzeuge abstürzen und es werden wieder einige hirnverbrannte Idioten Unbelehrbare irgendwo einen Krieg anzetteln? In der Schule fand ich Geschichte immer kreuzlangweilig, schließlich ging es nur hauptsächlich um das (Auswendig-)Lernen von Zahlen. Pardon liebe Geschichtslehrer, aber man könnte jüngere Geschichte viel anschaulicher erzählen, wenn man jemanden hätte der es (noch) “erzählen” könnte.