Der Kalender zeigt Ende August, es ist Sonntag kurz vor 7.00 Uhr und draußen steigt frühherbstlicher Nebel auf. Heute ist Urlaub (fast) vor der eigenen Haustüre angesagt. Acht gut gelaunte Bloggerinnen und Blogger, eine Organisatorin, eine Tourbegleiterin und ein Busfahrer sollen das Rezept für einen tollen Tag im Emscherlandschaftspark werden. Nicht daß wir uns falsch verstehen, das Rezept funktioniert auch mit weniger als 8 Personen, Hauptsache ihr bringt gute Laune und eine Portion Entdeckergeist mit 🙂 . Weiterlesen →
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Menschen die im Dunkeln leuchten – a.k.a. „speed of light ruhr“
Am letzten Wochenende war ich auf dem Zechenfest der Zeche Zollverein in Essen und habe außerdem eine weitere Ruhrtrienale Vorstellung besucht. Und weil das alles so toll war, berichte ich euch das nächste Mal davon, denn heute habe ich noch was ganz viel tolleres ;-). Gestern war ich bei sonnigem Oktoberwetter mal wieder an der Zeche Ewald in Herten und anschließend auf der Halde Hoheward. Dieses Mal habe ich die Halde von der Zeche Ewald aus erklommen und mich prompt irgendwie ein bisschen verzettelt. Na ja nicht wirklich, verlaufen kann man sich kaum, schließlich ist die Halde nicht zu übersehen, aber bestimmt hätte es einen kürzeren Weg gegeben. Also ab dafür, querfeldein, irgendwie gibt’s immer nur eine Haldenrichtung … aufwärts :-D.
Einige hundert Haldenhelden starteten gestern auf die Halde, und warum? Dort startete gestern das Projekt „Speed of light Ruhr“, das heute und morgen noch weiter durchs Ruhrgebiet zieht. Und was ist „Speed of light„? Eine Aktion, bei der 120 Läufer in bunten Lichtanzügen durchs Ruhrgebiet laufen. Ja und? Natürlich laufen die da nicht nur so rum, sondern erstens sind die Lichtanzüge (wie der Name vermuten läßt) mit diversen LED Lichtern versehen, welche ferngesteuert werden können und demnach schon mal eine tolle Lichtshow bieten.
Außerdem wird jeden Abend am Start- und Zielort eine etwa 20 Minuten lange Show geboten. Gleich nach Sonnenuntergang beginnen die Läufer in einer genau festgelegten Choreografie zu laufen, das kann man in Worten kaum beschreiben. Bei entsprechender Belichtung und mit etwas Geschick (ich bin da auch kein Profifotograf) ergeben sich dann Bewegtbilder, die man sonst allenfalls hinbekommt, wenn man versucht hat die Auto Rückleuchten an der Autobahn zu fotografieren. Aber das ist nur ein sehr vager Vergleich.
Trotz des sonnigen Tages, war man gestern als Zuschauer gut beraten, neben einer Jacke noch einen Schal mitzunehmen, denn der Ostwind blies über die Halde Hoheward. Aber die Show hat für alles entschädigt. Um Punkt 19.35 startet die Musik, die Läufer kommen den Hang hinunter auf die Fläche rund um den Obelisken und wie ein großes Ballett beginnt die Show. Leider sind die 20 Minuten rum, als wären es nur fünf gewesen, ich hätte noch locker eine weitere halbe Stunde dort verbringen können. Wenn die Show am Startpunkt vorbei ist geht es auf die Strecke. Alle Teilnehmer sind Freiwillige, keine professionellen Läufer o.ä., aber fit genug müssen sie sein, denn anschließend geht es zwischen 9 km und 18 km vom Start- zum Zielort.
Mein Rückweg war durch große Akkuscheinwerfer gut ausgeleuchtet, denn Straßenlaternen gibt es auf der Halde natürlich nicht :-D. Leider wurde die erste Lampe etwas zu früh eingeschaltet, so daß weitere Fotos mit den Läufern etwas vereitelt wurden. Nach dem Abstieg von der Halde stand ich am Auto und wollte erst nach Hause, sah dann aber via Facebook und Instagram, daß einige Facebook „Freunde“ sich auf den Weg nach Bochum machen. Also habe auch mich entschlossen auch noch an den Zielort zu fahren und mir das Spektakel im Bochumer Westpark anzusehen, lag ja fast auf dem (Nachhause-)Weg. Also Navi (a.k.a. „Uschi“) zeig mir den Weg :-D.
Gut, daß ich den Westpark schon mal im Hellen gesehen habe, denn dort war es doch etwas finster, so daß es zunächst etwas schwierig wurde, die Zuschauerstelle zu finden. Aber ich hatte ja noch Zeit bis die Läufer in den Westpark einliefen. Handys sind in so einem Fall wirklich eine tolle Hilfe. Ich bin sicher im Laufe des Wochenendes werdet ihr noch weitere auch bewegte Bilder sehen, so daß ich mich auf eine Auswahl beschränke. Ach ja, heute Abend (Fr.) startet die Show in Gelsenkrchen und morgen (Sa.) in Oberhausen.
Mittlerweile habe ich auch Bilder zu Flickr und Google+ hochgeladen und pssstt … ja ich habe die Bilder z.T. leicht mit Picasa nachgearbeitet oder Ausschnitte rauskopiert, weil wieder mal jemand vor meiner Kamera stand, aber es soll ja auch gut aussehen ;-).
[Nachtrag] Hier noch ein paar Eindrücke aus Gelsenkirchen, wo die Startchoreografie im Nordsternpark stattfand (mehr auch hier unter Flickr/Google+).
Neulich an der Jahrhunderthalle
Wie ihr gelesen habt, war ich am Samstag mal wieder in Bochum im Eisenbahnmuseum und weil der Tag zwar kühl aber sonnig war und ich gegen Erle, Hasel und Birke allergisch bin habe ich im Anschluß noch einen Abstecher in den Westpark zur Jahrhunderthalle gemacht. Da stehen nämlich ganz viele Birken (ich muß verrückt sein, vielleicht sowas wie Immuntherapie 😉 ). Wie schon an anderer Stelle erwähnt vergehen bei mir manchmal Wochen und Monate und ich merk’s nicht (irgendwas mit Raum-Zeit-Kontinuum). Wenn ich dann wieder an einen altbekannten Ort kommme ist es für mich (gefühlt) gerade mal 1 Monat her, in Wirklichkeit war’s aber schon 1 Jahr (oder länger). Schakkeline wat sachse? Nix, typisch Tasche.
Jedenfalls war beim letzten Mal unterhalb der Jahrhunderthalle noch so eine Art Schotterparkplatz, da wo jetzt plötzlich nur noch Asphalt und ein 2/3 fertiges Parkhaus standen. Unter Ignorierung aller Schilder und Absperrungen stand ich plötzlich vor der Parkhausschranke und wollte das garnicht. Die 100 m Zufahrt gerade so breit wie ein Auto und Einbahnstraße. Wer zum Teufel denkt sich denn sowas aus. Schnell den Rückwärtsgang rein und so tun als wäre nix gewesen. Also auf der anderen Seite (da war jetzt ein Ascheplatz und eine neue Straße) geparkt und eine bisher nie entdeckte Treppe direkt rauf in das Waldstück (Birken wie gesagt) erklommen.
Eigentlich ganz schön hier, denn man kommt nun oberhalb des Westparks raus und kann dort spazieren oder über eine Treppe weiter hinten wieder runter zur Halle und den Gebäuden drumherum. Auch ein RUHR.INFOCENTER gibt’s da jetzt im Pumpenhaus. Also flugs mit neuem Infomaterial eingedeckt. Danach noch ein bisschen durch den Park und Fotos gemacht. Irgendwie geht es mir im Westpark Park so ähnlich wie im Landschaftspark Duisburg, zwar war man schon mehrfach dort, aber jedesmal gibt’s wieder neue Blickwinkel und Ecken für Fotos, die man nie für möglich gehalten hätte. Ich verspüre den Wunsch auf Forschungsreise zu gehen, neues Leben und neue Zivilisation zu entdecken. Dies ist das Raumschiff… ach ne, anderer Film.
Vielleicht liegt es am Wetter oder dem Stand der Sonne, daß die Eindrücke immer wieder neu sind (vielleicht habe ich aber auch nur ein schwaches Gedächnis ;-)), ich habe das Gelände des Westparks jedenfalls noch nie in voller Ausdehnung erkundet. Neu ist für mich auch eine Station von Revierrad (sagt man von, vom, der … egal), an der man Fahrräder leihen kann. Letztes Mal hatte ich mir ein Rad von Nextbike ausgeliehen (die stehen jedoch am Rathaus und nicht direkt an der Jahrhunderthalle), um von dort über die Erzbahntrasse zu fahren. Eine sehr schöne Strecke von Bochum bis nach Gelsenkirchen.
Sagt Bescheid wenn ihr auf die Idee kommt dort zu fahren, ich komme gerne nochmal mit. Und für diejenigen, die mit Fahrradfahren auf Kriegsfuß stehen gibt’s auch Elektroräder (Preise hier). Apropo Fahrrad, am 26. Mai findet wieder der „Fahrradsommer der Industriekultur 2013“ an und um die Jahrhunderthalle statt. Zum Abschluß der übliche Hinweis, für das Internet ausgesuchten Favoriten in Sachen Foto findet ihr auf Flickr und Google+.
Jahrhunderthalle
Bevor wir am Sonntag dem Dampffestival auf der Zeche Hannover einen Besuch abgestattet haben (Bericht folgt im Laufe des Abends), habe ich einen Abstecher zum Westpark und zur Jahrhunderthalle in Bochum gemacht. Während der eine oder andere die Jahrhunderthalle ja schon im Rahmen von Preisverleihungen (z.B. der „EinsLive-Krone“) oder bei Konzerten erlebt hat, stand ich erstmalig auf dem verlassenen Industriegelände, auf dem „160 Jahre lang Stahlprodukte von der Kirchenglocke über die Kanonenproduktion bis zum ICE-Radreifen produziert wurden. 1968 sind die Hochöfen stillgelegt worden und 1985 dann das Stahlwerk.
Die Halle wurde 1902 vom Bochumer Verein für die Düsseldorfer Industrie- und Gewerbeausstellung gebaut und anschließend als Gebläsemaschinenhalle für die Hochöfen des Bochumer Vereins wiederverwendet“ [Wikipedia]. Ich könnte mir vorstellen wiederzukommen, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Interessante Fotomotive laden ebenso ein wie vielleicht auch die Teinahme an einer Führung. Insbesondere der Westpark, von dem ich aus Mangel an Zeit jetzt nur einen kleinen Teil gesehen habe, scheint noch eine Reihe von Möglichkeiten zu bieten.
Durch Stützwände, gepflasterte Steilböschungen und Geländesprünge geben sich verschiedene Teilbereiche, die auch in verschiedenen Ebenen nebeneinanderliegen. Nicht gesehen, und damit auf der Liste für den nächsten Besuch, habe ich z.B. die Brücke im hinteren Teil des Parks (Erzbahnschwinge), die alleine auf Grund ihrer Form sehenswert sein soll.