10 Jahre Berlin Hauptbahnhof

HBFBerlin

Er ist nicht der größte, sondern steht nach Hamburg, München und Frankfurt (Main) erst auf Platz vier der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn, ist aber zugleich der größte Turmbahnhof Europas. Von einem Turmbahnhof spricht man, wenn sich Eisenbahnlinien in übereinanderliegenden Ebenen kreuzen. Von welchem Bahnhof die Rede ist? Gemeint ist der Berliner Hauptbahnhof. Ich erinnere mich noch ziemlich gut, als ich Anfang der 2000’er Jahre zu Lehrgängen in Berlin war. Das ganze Umfeld nordwestlich des Reichstags war eine Riesenbaustelle. Fernbahn, Regionalbahn, S-Bahn und U-Bahn treffen sich in diesem Bahnhof in verschiedenen Ebenen und eine weitere S-Bahn Linie ist bereits vorgesehen. Ziel war es den Bahnhof unbedingt im Jahr 2006 fertig zu stellen, denn 2006 war bekanntlich das Fußballweltmeisterschaftsjahr in Deutschland. Weiterlesen →

Auf dem Weg nach Hamburg

IMG_9446

Und was packt ihr so ein, wenn ihr auf Reisen seid? Drei paar Socken, euer Schmusetier, ’n Pfund Butter … ach ne, aber auf jeden Fall das Smartphone. Dann habt ihr sicher auch einen Flatratetarif fürs Internet. Mit 500 MB oder 1 GB? Aber wie schnell sind die verbraucht, wenn man ein paar Bilder, Reiseberichte u.ä. hochläd. Ich habe mittlerweile 3 GB und damit komme ich i.d.R. auch aus. Erste Bedingung auf Reisen ist aber ein Hotel mit WLAN, ohne nur noch in Ausnahmefällen. Bis hierher alles gut.

IMG_9417

Dieses Jahr werde ich auf meinem Trip nach Hamburg aber noch zwei weitere WLAN Netze ausprobieren. 1. Meine Anreise mit der Bahn findet dieses Mal (ab Dortmund) in der 1. Klasse statt, denn in den Sommermonaten ist die Buchung mit Bahnhit Hamburg in der 1. Klasse gleich teuer wie die 2. Klasse bzw. war dank meiner frühen Buchung im Januar sogar noch knapp günstiger. Warum erzähle ich euch das, weil man in der 1. Klasse kostenlos im Netz der Telekom surfen kann (wenn der Hotspot denn funktioniert).

IMG_9375

2. Hamburg gehört zu den ersten Städten in Deutschland, die zur HotSpotCity ausgebaut wurde. D.h. die Telekom öffnet ihre (WLAN)HotSpots dahingehend, daß man pro Tag 1 Stunde (leider nur am Stück) kostenlos surfen kann. Landungsbrücken, Hafencity, Jungfernstieg, ich bin gespannt wie weit das Netz ausgebaut ist. Nach Anmeldung (Handynummer angeben, SMS mit PIN entgegennehmen) soll der Zugriff für eine Stunde freigeschaltet sein. Ich werde euch ab 20. Juli über Twitter/Facebook/Google+ (und später im Blog) erzählen wie’s funktioniert.

IMG_9528

Ich packe jetzt mal langsam den Koffer, mit dabei eine Hand voll Ladekabel, drei paar Socken … was man halt so braucht 🙂 . Drückt mal die Daumen, daß der Regen dieses Mal ein bisschen wärmer ist, denn ich werde Hamburg schließlich mal im Sommer besuchen. Mein Spickzettel enthält das Maritime Museum, Gewürzmuseum, Meßmer Momentum, Haferland, Automuseum Prototyp, Speicherstadt, Hafencity und mehr …

Lange Nacht der Industrie 2014

IMG_7090

Was der Maus Türöffnertag für die Kinder ist, zeigt die „Lange Nacht der Industrie“ für Erwachsene. Klingt verrückt, ist aber so :-). Wann seid ihr in eurer Nachbarschaft oder eurer Stadt schon mal auf die Suche nach Industriebetrieben gegangen? Wißt ihr, was in eurer Stadt hergestellt wird? Seht ihr, ich auch nicht? Bei der Langen Nacht der Industrie, die dieses Jahr zum vierten Mal stattfand, kann man hinter die Kulissen gucken, vorausgesetzt man hat das Glück einen der begehrten und schnell ausgebuchten Plätze zu bekommen. Treffpunkt war am Donnerstag gegen 17.00 Uhr der Sprödentalplatz in Krefeld, auf dem die Busse auf die Gäste warteten. Natürlich findet die Lange Nacht der Industrie einmal im Jahr auch in anderen Teilen der Republik statt, aber ich wollte mich ja in Krefeld umgucken. Entschieden hatte ich mich für eine bestimmte Tour und als angemeldeter Blogger gab’s zusätzlich zu den reichlichen Infobroschüren und Sicherheitsanweisungen noch eine Infomappe oben drauf. Unser Tour Guide wies uns nochmal auf die Regeln (Fotografierverbot und Nichtraucherflug … äh .. -fahrt) hin und dann ging’s los :-).

LNDI_Web-Banner_SuperBanner_728x90_RL14-03-10_neutral

Erstes Ziel war die Firma ANDRITZ Küsters GmbH einem Spezialisten für Kalander- und Veredlungsprozesse für die Papier-, Vliesstoff- und Textilindustrie. Das lustige, die Firma liegt auf meinem Weg zur Arbeit, so daß ich jeden Morgen daran vorbeifahre und trotzdem kannte ich sie bisher nicht. Kalander? Nie gehört? Ich auch nicht, muß ich ehrlich zugeben, daher hatte ich mich im Vorfeld etwas schlau gemacht. Aber lesen ist nicht sehen und daher war ich gespannt, was mich erwartet. Zur Begrüßung gab es eine kleine Einführung in die Firmengeschichte, der durch Eduard Küsters bereits 1949 gegründeten „Entwicklungsabteilung für Textilmaschinen“. Er war es auch, der die durchbiegungsgesteuerte „Schwimmende Walze“ erschuf, die seit 1956 den Maßstab für die Walzentechnologie setzt. 2006 erfolgte die Übernahme der Küsters-Anteile durch die Andritz AG und hat heute rd. 300 Mitarbeiter in Krefeld.

Soviel Info von der Webseite bzw. aus der Einführung. Mit einem kleinen Sender und einem Ohrclip ausgestattet ging es in die Hallen des Unternehmens. Der Sender übertrug die Stimme desjenigen, der uns durch die Hallen führte, so daß alle etwas verstehen konnten. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen. Was ist nun das besondere? Diese Walzentechnologie, so erfahren wir, ermöglicht die Veredelung von Vliesstoff, Textilien und Papier für die Papierindustrie. Ganz vereinfacht ausgedrückt, hat es Eduard Küsters geschafft eine Walze so auf ihr Gegenstück zu drücken, daß der Anpressdruck über die ganze Breite, auch über mehrere Meter, gleich bleibt und nicht zur Mitte hin abfällt. Das ist technisch gesehen vermutlich eine lausige Beschreibung, gibt aber das wieder, was auch betriebsfremde verstehen könnten. Während wir an mannshohen Maschinen vorbeilaufen, hören wir weiter, daß jede Maschine auf Kundenwunsch einzeln angefertigt und auf den Herstellungsprozess abgestimmt wird. Dabei gibt es z.B. Maschinen, die Papier mit über 1000 Meter pro Minute (also über 60 km/h) zwischen den Walzen hindurch jagen oder Vliesstoffe so über beheizte Walzen laufen lassen, daß am Ende ein versandfertiges Produkt entsteht.

IMG_7097

Kommen wir mit den Endprodukten dieser Maschinen in Berührung? Aber sicher, denn die Endprodukte sind in der Papierindustrie zum Beispiel Zeitschriften, Verpackungen oder Spezialpapiere, im Bereich Vliesstoffe, Windeln, Wischtücher, medizinische Artikel, aber auch Agrarvliese z.B. für Erdbeerfelder o.ä. Um eine noch bessere Vorstellung von den Produkten zu bekommen, welche später mit den Maschinen hergestellt werden, gab es für alle Besucher eine Auswahl von Endprodukten in die Hand und damit die Besucher keinen Hungeranfall bekommen, gab’s in der Besuchertasche aus Vlies auch noch eine Laugenbrezel und ein Päckchen Wasser.

Last but not least wurde uns die Forschung an einem „Papier“ vorgestellt, welches demnächst z.B. als feuchtes Toilettenpapier auf den Markt kommt. Gibt’s schon? Ja und nein, denn es soll aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, es soll den Wischtest an eurem Hinterteil bestehen und vor allem es soll sich im (Ab-)Wasser möglichst schnell wieder in seine Bestandteile auflösen, um die Pumpwerke eures Abwasserbetreibers nicht zu verstopfen. Der Clou ist kurze Zellulosefasern mit Wasser zu verfestigen und anschließend durch ein ausgeklügeltes Walzensystem wieder energiesparend zu trocknen. Vielleicht findet ihr dieses neuartige „Papier“ ab 2015 in den Regalen eures Supermarktes.

Die rund 1 1/2 Stunden vergingen wie im Fluge und wenn ihr demnächst mal wieder einen Schwertransporter durch Krefeld fahren seht, der eine große Walze geladen hat, es dürfte eine aus dem Hause Andritz Küsters sein.

IMG_7103

Für den zweiten Teil des Abends ging es nach Krefeld Oppum und dort zum Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn („Fahrzeuginstandhaltung GmbH der Deutschen Bahn AG“, so der offizielle Name seit 2004). Zugkollision mit einem umgestürzten Baum? LKW Ladefläche im Gleisbereich? Abgerissene Stromabnehmer? Reguläre Wartung der Drehgestelle oder Aufhübschung eines Zuges vom Getriebe bis zum Klo … pardon WC-Modul? Alles Aufgaben, die im Ausbesserungswerk (Krefeld ist eines von 12 bundesweit) getätigt werden müssen. Der Start begann auch hier mit einer kleinen Einführung in die Geschichte des Werks, das immerhin seit über 100 Jahren an dem Standort existiert (28 Gleise, 21 Fußballfelder groß). Dazu gab es belegte Brötchen und ein Getränk. Aber die Zeit drängte, daher gab es für jeden einen Schutzhelm und dann ging es in kleinen Gruppen auf das Gelände.

Wußtet ihr, daß jeder ICE turnusmäßig alle 6-8 Jahre durch diese Hallen fährt? Vorausgesetzt es kommt nicht vorher schon zu einem Schaden. Und wenn doch, dann geht es an die Reparatur. Aber je nach Schaden reicht es natürlich nicht aus, nur mal die „Stoßstange“ zu tauschen, sondern da ist Feinarbeit gefragt. Teilweise in Krefeld, teilweise aber auch vor Ort werden Loks und Züge wieder hergerichtet und das nicht nur für Züge der Deutschen Bahn, sondern auch für die Mitbewerber im deutschen Schienennetz. Weiter ging es zu den großen Roten, die ihr vermutlich als RE oder RB auf eurem Fahrplan kennt. Wir durften mal da Platz nehmen, wo sonst nur der Zugführer seinen Platz hat, wir durften mal unter den Wagen gucken und last but not least mal die Notentriegelung (nicht die Notbremse) betätigen. Die Türen öffneten sich einen Spalt breit und konnten danach aufgeschoben werden.

IMG_7113

Die Generalüberholung eines ganzes Zugs dauert übrigens 3-4 Wochen, danach habt ihr das Gefühl ihr sitzt in einem neuen Zug. Nach den Regionalzügen ging es in die 250 Meter lange ICE Halle. Hier wird, wie in einigen andern Hallen auch, nicht nur in drei Schichten sondern auch in drei Ebenen gearbeitet. Wir durften die oberste Etage betreten und einem ICE auf Dach gucken. Wir erfuhren, daß die Oberleitungen in Deutschland mit 15.000 Volt arbeiten, wir erfuhren etwas über die Technik des Stromabnehmers und welche Schutzmaßnahmen sich sonst auf dem Dach befinden, um z.B. bei Über- oder Unterspannung einen Komplettausfall des Zugs zu verhindern. Ist euch schon mal aufgefallen, daß Oberleitungen auf schnurgeraden Strecken in geschwungenen Linien installiert sind und niemals schnurgerade? Der Grund ist, daß sich der Fahrdraht gleichmäßig auf dem Stromabnehmer hin und her bewegt. Andernfalls würde er irgendwann eine Kerbe in die Mitte des Stromabnehmers fräsen.

LNDI_Web-Banner_SuperBanner_728x90_RL14-03-10_neutral

Mittlerweile war es nach 22.00 Uhr und am Ende wurde die Zeit tatsächlich noch etwas knapp, denn der Bus für die Rückfahrt wartete schon mit laufendem Motor. Um Punkt 22.30 Uhr sind wir schließlich wieder am Ausgangspunkt angekommen. Auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön an alle Organisatorinnen und Organisatoren, ohne die ein solcher Abend nicht möglich wäre. In Krefeld besuchten übrigens 520 Interessierte 12 Unternehmen, insgesamt gab es 2.600 Plätze und 5.300 Bewerbungen.

Nextbike & RuhrTopCard geordert

Wenn sich schon draußen kein Sommer (oder wenigstens Frühling) ankündigen will, so habe ich zumindest für die Ausflugssaison schon mal einige Vorbereitungen getroffen. Zunächst habe ich mir vorletzten Samstag die RuhrTopCard angeschafft, weil ich vorhabe ein paar Ausflüge quer durchs Ruhrgebiet zu unternehmen (ich habe ja schon davon berichtet) und dann habe ich mich endlich mal bei Nextbike angemeldet.

Nextbike ist eine Art Fahrradverleih, mit Rädern in vielen großen Städten. Die Deutsche Bahn hat das seit längerem vorgemacht, hat aber in einigen Städten nur Räder an den Bahnhöfen stehen. Während man dort (bis auf eine Hand voll Städte) die Räder auch wieder am Bahnhof zurückgeben muß, bietet Nextbike die Rückgabe an verschiedenen Sammelpunkten an. Desweiteren rufe ich bei Nextbike eine lokale Rufnummer in Berlin an, um den Verleih zu starten, während die Bahn nur eine 0700er Nummer anbietet (vom Handy sehr teuer). Weiterer Unterschied beim Verleih, die Bahn rechnet minutenweise ab und nimmt 8 ct. pro Minute, Nextbike stundenweise mit 1,- Euro pro angefangene Stunde.

Schon als ich 2009 in Düsseldorf war, sind mir die Leihräder dort begegnet und jetzt, wo die Kulturhauptstadt „Ruhr2010“ unter dem Titel „MetroRad“ eine Kooperation mit Nextbike eingehen will, mußte eine Anmeldung sein. Den letzten Anstoß gab mir dann die Nextbike/Facebook Aktion für eine (bis zu einem Tag dauernde) freie Fahrt 😀 . Wenn die Kooperation steht, habe ich vor einen Tag entlang der Emscherinsel zu verbringen.

Emscher? Ja das ist ein Fluß quer durchs Ruhrgebiet, parallel zum Rhein-Herne-Kanal. Und zwischen den beiden verläuft eine Art Insel rd. 40 km lang. Auf eben jener Insel findet ab Mai eine Kunstausstellung im Rahmen von Ruhr.2010 statt. Da die Wege gut ausgebaut und ebenerdig sein sollen, ist die Emscherinsel ideal für einen Tagesausflug mit dem (Leih-)Rad. Bin mal gespannt, ob ich auch eines erwische und nicht alle ausgeliehen sind.

Abwesenheitsnotiz

brandenburger_tor_3 Und wieder einmal bin ich für ein paar Tage beruflich auf Achse, obwohl ich mich so kurz nach dem Urlaub noch garnicht wieder ganz an zu Hause gewöhnt habe. Liegt aber vielleicht auch daran, daß mein Umzug diesen Herbst noch ansteht. Wie dem auch sei, das heißt Pause hier im Blog für ausführliche Beiträge und stattdessen wieder Zeit für Bilder und Textzeilen, die via Handy kommen. Mal sehen, ob Flickr2Blog wieder so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Ansonsten liest man sich Anfang September wieder (und natürlich bei Twitter). Ich bin dann mal weg …

DB – Kleiner Fehler große Wirkung

zug Da war er also der Supergau, kleiner Fehler große Wirkung. Ich war, wie ihr vielleicht gelesen habt diese Woche 3 Tage in Hamburg und wie so häufig mit der Bahn unterwegs. Da es bei den letzten Bahnfahrten relativ reibungslos geklappt hat, ließ Murphy nicht lange auf sich warten. Am Freitagnachmittag ist es i.d.R. sowieso schon voll auf den größeren Bahnhöfen und während Berlin für den neuen Hauptbahnhof mächtig rangeklotzt hat, gerät Hamburg an solchen Tagen schon mal an die Grenzen. Und das kommt so …

Erstens fahren (anscheinend) in Hamburg alle Fernzüge in Richtung Süden von Gleis 14a/b ab. Des weiteren fahren lt. Fahrplan manchmal zwei Fernzüge (in dem Fall 1 x Richtung Düsseldorf/Köln und weiter nach Frankfurt und 1 x Richtung München) relativ kurz nach einander ab. Somit kommt es auf dem Bahnsteig zu diesem Gleis schon mal zu einem Engpaß, schließlich stehen dort einige 100 Leute für beide Züge. Darüber hinaus ist das Einsteigen in den üblicherweise geplanten zwei Minuten nicht zu machen.

Zu allem Unglück war an diesem Freitag eine Weiche kurz vor Hamburg Hauptbahnhof (Sternschanze) kaputtgegangen, so daß der komplette Bahnverkehr über ein Gleis laufen mußte und damit ziemlich aus dem Ruder lief. 5 Minuten, 10 Minuten, 15 Minuten rund um Gleis 14 waren alle Ansagen dabei. Ein paar Stockungen unterwegs taten dann bei meinem Zug ihr übriges, so daß am Ende (ich mußte in Duisburg umsteigen) 30 Minuten Verspätung herauskamen.