Von alten Autos und neuen Handy Apps

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Bei mir läuft’s zur Zeit etwas ruhiger, weil ich krankheitsbedingt ein paar Tage aussetzen durfte. Unter anderem war ich zu einer Untersuchung im Krankenhaus und durfte feststellen, wie weit meine Daten selbst dort gespeichert sind. Sie hatten meine alte Adresse im Computer, obwohl ich selbst in Krefeld noch nie im Krankenhaus war. Aber Familienangehörige und da ist man dann als Bezugsperson …. na ja. Aber das gehört hier nicht in allen Einzelheiten hin, zumindest z.Zt. noch nicht. Stattdessen ein kleiner Rückgriff auf letztes Wochenende.

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Am Sonntag war ich mal wieder in und um Essen herum unterwegs. Zuerst zum Oldtimertreffen an der Kokerei Zollverein und anschließend seit langem mal wieder auf der Halde Schurenbach. Das Oldtimertreffen Anfang September ist traditionell das erste Treffen nach den Sommerferien und, wenn das Wetter stimmt, gut besucht. So war es auch dieses Mal wieder. Die Parkplätze für Oldtimer wurden knapp und die Besucher nutzen den Sonntag für einen ausgiebigen Fotospaziergang. Ein paar schöne Fahrzeuge waren ja dabei oder würdet ihr einen Mercedes 300 SL verstoßen 😉 ? Ich lade am Wochenende noch ein paar Bilder in die bekannten Fotoalben.

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Anschließend habe ich nach längerer Zeit, weil fast um die Ecke, mal wieder einen Abstecher zur Halde Schurenbach gemacht. Ich hätte ja das Umfeld beinahe nicht wiedererkannt. Sind dort auch Bäume dem Sturm im Frühjahr zum Opfer gefallen? Der Eingang, sonst unter Bäumen, lag gänzlich im freien Feld und auch entlang der Treppe, die langsam anfing zuzuwuchern war rechts und links alles gerodet, was sich sonst Gestrüpp nannte. Nur im oberen Teil der Halde wuchs alles wie gewohnt. Aufgefallen ist mir die neue Aufschrift auf der Bramme „Dani’s weightloss Journey“. Sie (oder er) scheint es schon mehrfach an die Spitzte der Halde geschafft zu haben. Viel Glück Dani beim Abnehmen ;-).

Halde Schurenbach

Am Samstag hatte ich schließlich noch etwas Zeit und habe mich mal mit dem Thema Handy Ticket beschäftigt. Das Handy Ticket ermöglicht einem den Kauf von Tickets des VRR (also Bus, Straßenbahn, Regionalbahn, S-Bahn etc.) mit wenigen Tastendrücken und Abrechnung über Girokonto oder Kreditkarte. Als ich am Dienstag vom Krankenhaus zurückfuhr habe ich das gleich mal ausprobiert. Ich würde nämlich im nächsten Urlaub gerne mal einen Handy App Tag verbringen, also möglichst viel mittels Handy organisieren, bezahlen usw. Aber davon ein anderes Mal mehr. Der Ticketkauf (Einzelfahrt innerhalb Krefelds) verlief übrigens reibungslos.

Märchenstunde

Es begab sich zu der Zeit, als Post noch per Papierbrief verschickt wurde und der König des Landes den speziell an ihn verfassten Text auch gelesen hat. Aber die Papierpost wurde mehr und die Texte länger, also kaufte man (CallCenter)Sklaven, welche die Texte ab sofort bearbeiteten und nur noch das wichtigste an den König weiterleiten. Die (CallCenter)Sklaven waren aber schlecht bezahlt und bald auch überlastet, also lasen Sie jeden Brief nur noch zur Hälfe oder, bei gewissem Geschick, einfach „quer“.

Der König eines Energieversorgers handelte auch nach diesem Arbeitsmotto und immer wenn ein Untertan (nach einem Umzug) schriftlich um seine Endabrechnung bat, wurde dem Untertan der Wunsch nach einer Rechnung umgehend erfüllt. Aber die Rechnung fiel plötzlich und unerreichbar in einen Brunnen … ähm … plötzlich und unerreichbar in einen Briefkasten und zwar an der Hütte, aus welcher der Untertan vor ein paar Tagen ausgezogen war (und demnach keinen Schlüssel mehr hatte).

In seltenen Ausnahmen gab es auch reitende Briefboten, welche mitdenken durften und den Brief glücklicherweise als unzustellbar kennzeichneten. Aber was tun mit unzustellbaren Briefen? Noch einmal lesen, was der Untertan geschrieben hatte. Nein, viel zu aufwendig, die Briefe wurden genutzt um wackelnde Tische auszugleichen oder um den Ofen in kalten Nächten zu befeuern. Der Untertan würde sich schon irgendwann wieder melden, spätestens dann, wenn unsichtbare Elfen Goldtaler aus seinem Girosäckchen entnehmen, ohne daß der Untertan vorab irgendeine Rechnung erhalten hat.

Also mußten sich die sowieso schon in Arbeit erstickenden Sklaven wieder mit dem Fall beschäftigen und abermals einen Reiter oder Boten losschicken, um zu sehen, ob dieser Zustellversuch jetzt erfolgreich sein würde. Wohldem, daß auf dem neuen Weg nicht wieder ein Brunnen darauf wartet, die lästige Briefpost zu „verschlucken“. So begab es sich, daß der heißersehnte Papierbrief den Untertanen nach einigen Wochen doch noch erreichte.

(Jegliche Ähnlichkeit mit hiesigen Energieversorgern sind nicht zufällig sondern beabsichtigt).

(K)Ein Leben ohne Girokonto

Habt ihr euch schon mal überlegt, was der Mensch ohne sein Girokonto ist? Ich habe es jetzt kennengelernt, obwohl ich ein Girokonto habe. Für meine neue Wohnung bekomme ich meinen Strom von einem anderen Versorger, weil der gleichzeitig mein Arbeitgeber ist. Der ortsansässige Versorger war also nur kurzfristig zuständig, hat aber für die Zeit trotz allem Abschläge sehen wollen. Kein Problem, ein Dauerauftrag über den gewünschten Betrag sollte das Problem lösen.

Nach Umstellung der Stromversorgung war klar, daß ich Geld zurück bekomme, aber wie, eine Kontoverbindung war ja nicht hinterlegt. Also wurde ein Postbarscheck(!) verschickt, dummerweise an die falsche Anschrift (HausNr.).

  • 1. Telefonat: „Sie bekommen einen neuen Scheck, dauert aber 1-2 Wochen“
  • 2. Telefonat: „Das kann 6 Wochen dauern, bitte melden Sie sich, wenn Sie nichts bekommen haben, dann wieder“.
  • 3. Telefonat: „Die Postbank (wegen Postbarscheck) hat 3 Monate Ihr Geld, wenden Sie sich bitte dorthin“.
  • 4. Telefonat (mit der Postbank): „Nicht zustellbar? 3 Moante!?! Nein, dann geht das Geld direkt zurück an den Auftraggeber“.
  • 5. Telefonat: „Doch Postbank muß ihr Geld haben“ – N E I N !! *hsgrmpf* – *Warteschleifenmusik* – „Dann kommen Sie bitte persönlich vorbei, unterschreiben, daß Sie den Scheck nicht bekommen haben und lassen Sie sich das Geld an der Kasse auszahlen“.

Werte Damen und Herren der SWK Krefeld, wie kann man, nur weil ich kein Konto angegeben habe so ein Durcheinander produzieren? Früher hat man im Zweifel einen Verrechnungsscheck bekommen und diesen bei irgendeinem Kreditinstitut eingelöst. Ein Verrechnungsscheck wäre bei falscher Anschrift innerhalb der Postlaufzeit (ca. 3 Tage) wieder zu Ihnen zurückgekommen und alles wäre klar gewesen. Heute übernimmt die Postbank (Postfiliale) die Auszahlung und arbeitet mit dem Geld, wenn der Barscheck nicht zustellbar ist (übrigens nicht mein Fehler das mit der Anschrift).

Ich bin ja froh noch mit Menschen gesprochen zu haben, wie muß erst die Kommunikation mit einem Stromanbieter laufen, der nur noch via Hotline zu erreichen ist. Ich werde mir die Summe zukunftsweisend in bar abholen.

[1. Update 16.03.2010] Dachtet ihr ich hätte heute mein Geld bekommen? Nein.

  • 6. Besuch an der Kasse der SWK. Geld auszahlen? Nein bitte gehen Sie an den Schalter.
  • 7. Wartenummer gezogen, Besuch am Schalter. Mein verschollen geglaubtes Geld war immerhin wieder zurück bei der SWK (plötzlich über Nacht), aber man kann mir das Geld nur überweisen (den Vorschlag hatte ich bereits vor Wochen gemacht).

Für diese Auskunft stand ich um 07.30 Uhr vor der Türe und habe 45 Minuten meiner Gleitzeit geopfert. Daraufhin habe ich der Geschäftsführung der SWK Energie GmbH meine Meinung schriftlich kundgetan und eine Schulung der Mitarbeiter vorgeschlagen. Mal sehen, ob ich auch noch die hiesige Presse einschalten muß.

[2. Update 18.03.2010] Als heute gegen 09.00 noch immer kein Geld da war, habe ich mal die Tageszeitung (Abteilung Leserbriefe) angemailt, doch ganz überraschend und von mir kaum noch erwartet kam gegen 11.30 Uhr das Geld tatsächlich auf meinem Konto an. Nach „nur“ 8 ½ Wochen. Das Geld lege ich jetzt mal gut auf Seite, denn irgendwann kommt ja der neue Versorger und möchte Geld sehen. Allerdings braucht der nun auch schon knapp 3 Monate um selbiges anzufordern 😦 .