Der Montag war typisch für die letzten Tage. Ich bin erst gegen 8.45 Uhr aufgestanden, hatte nach dem Frühstück ein paar Dinge zu erledigen und als ich damit durch war, schien die Sonne durch mein Wohnzimmerfenster. Es sah nach schönem Wetter aus. Hatte der Wetterbericht im Radio nicht irgendwas von Schauern erzählt? Was soll’s, ich brauche ein bisschen frische Luft und Bewegung. Nachdem ich am Samstag mal wieder im Grugapark war, könnte es heute doch mal wieder auf eine Halde gehen. Eine Halde geht bekanntlich immer, also steige ich ins Auto und fahre in Richtung Moers. Die Halde Rheinpreußen in Moers gehört, neben der Halde Norddeutschland in Neukirchen Vluyn, zu den am nächsten liegenden Halden.
Ich komme aber kaum zwei Straßenecken weit, als ich meinen Augen nicht trauen möchte. Zur linken Seite strahlend blauer Himmel, ein paar Schäfchenwolken, zur rechten Seite wird es dunkler und dunkler. Das darf doch wohl nicht wahr sein, kaum entschließe ich mich raus zu gehen, gibt es Regen? Och ne, so haben wir jetzt nicht gewettet. Ob ich umkehren soll? Nein kommt nicht in Frage, ich lasse es darauf ankommen. Auch auf der Halde Norddeutschland zogen zwei Tage vorher dicke Wolken über mir hinweg, geregnet hat es trotzdem nicht. Im Gegenteil es gab tolle Wolkenfotos. Wenn alle Stricke reißen, gehe ich einfach einkaufen, das steht eh noch auf dem ToDo Zettel.
Um so näher ich der Halde Rheinpreußen in Moers komme, um so nasser wird der Boden. Hier hat es allem Anschein nach kräftig geregnet. Tut es jetzt aber nicht mehr, also ein Stück den Hügel rauf, Auto abgestellt und zu Fuß weiter an die Haldenspitze. Als ich das erste Mal hier war, kam mir der Weg unheimlich lang vor, heute bin ich ruck zuck oben. Ach ja, ich bin ja auch gegen Ende einfach quer den Hügel rauf ;-). Ich weiß nicht, ob ihr schon mal auf einer Halde gewesen seid, ich habe die meisten im westlichen Ruhrgebiet und am Niederrhein mehrfach durch und trotzdem finde ich es immer wieder faszinierend einfach nur oben zu stehen und in die Ferne zu gucken (ich glaube das habe ich schon mal erzählt).
Von hier geht der Blick in Richtung östliches Ruhrgebiet, zur Autobahn, zum Rhein und zum Kühlturm des Kraftwerks in Walsum, auf die Industriekulisse von Duisburg sowie weit in den nördlichen Niederrhein. Die Halde Norddeutschland, Luftlinie nur wenige Kilometer in westlicher Richtung entfernt, liegt noch etwas freier. Im nächsten Leben werde ich Wetterbeobachter :-), was auf Halden besonders gut funktioniert. Als Kind hat man das Wetter genommen wie es kam. Wenn’s regnete stellte man sich unter, wenn nicht kam man wieder raus. Heute schaut man kritischer auf das, was sich da am Himmel zusammenbraut. Die Entstehung von Wolken beobachten (man könnte meinen Kühlturm und Kokerei auf der anderen Rheinseite helfen kräftig mit), sehen wie es in der Ferne schon regnet, während man selber noch in der Sonne steht.
Während sich vor ein paar Tagen die dunklen Wolken wieder verzogen haben, kommt jetzt der Regen zügig näher. Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Das nennt sich also Sommer 2016. Dabei war es am Samstag noch ganz schön. Da war ich nämlich wie erwähnt im Grugapark in Essen. Seit ich keinen eigenen Garten mehr habe fühle ich mich hier richtig wohl. Es gibt kaum eine Jahreszeit, in der hier nicht etwas passendes gepflanzt ist. Nicht im ganzen Park versteht sich, aber es gibt immer zur Jahreszeit passende Beete. Dieses Mal z.B. ein großes Beet mit Sommerblumen, bei dem es Spaß machte den Insekten bei Ihrer Arbeit zuzugucken. Weniger den Insekten, als den Pokémons auf der Spur, sind diejenigen, die mit dem Handy vor der Nase an mir vorbeilaufen ;-).
Ich nutze die beschriebenen Halden- oder Parkbesuche gerne um abzuschalten von der Arbeit, vom Alltag. Spazieren gehen, einfach mal an etwas anderes zu denken. An diesem Samstag schaffe ich das irgendwie nicht so gut. Mir schwirrt immer noch die Arbeit im Kopf herum, ein Krankenhausaufenthalt in der Familie, mein bevorstehender Geburtstag. Ich beschäftige mich mit fotografieren, Instagram, Snapchat usw. Wie sonst sollte ich euch diese Bilder zeigen und wenn ihr wie immer mehr sehen wollt, dann kennt ihr mittlerweile die Wege zu Fickr und GooglePhotos. Der besagte Krankenhausaufenthalt ist übrigens mittlerweile beendet, ich warte unterdessen weiter auf den Sommer 2016 … einen Lottogewinn und … [weitere Wünsche bitte hier einfügen] … :-).