Am Samstag ging’s in Bergische Land, genauer gesagt nach Wuppertal. Es dürfte locker 10, 15, wenn ich genau nachdenke 20 Jahre her sein, daß ich das letzte Mal im Wuppertaler Zoo war. Vermutlich hat sich seit damals vieles im „grünen Zoo“ geändert, aber ich kann mich nicht mehr an Details des letzten Besuchs erinnern. Das Navigationsgerät führt mich direkt bis vor die Türe, ich parke um die Ecke, den Berg hoch in einer Einbahnstraße. Handbremse gut festziehen und los geht’s. Warum ich gerade jetzt wieder dort war? Weil die Ruhr Top Card den Zoo dieses Jahr im Angebot hat und das nutze ich natürlich gerne.
Ich zeige meine Karte nebst Ausweis an der Kasse vor und schon bin ich drin. Dann gibt’s für 50 ct. noch einen Wegeplan und der Besuch kann beginnen. Vom Eingang geht es erst einmal vorbei am großen Blumenrondell nebst Konzertmuschel. Auf den ersten Blick sieht es gar nicht nach einem Zoo aus und damit wären wir auch gleich bei der Frage warum „Grüner Zoo“? Der Zoo beschreibt sich so „Weite Wiesenflächen, große Teiche und alter Baumbestand“ und er hat Recht. Wie ich später sehen werde, sind die weiten Flächen für Fotografen ohne ausreichendes Zoom Objektiv zwar ein kleiner Nachteil, aber für die Tiere ist es sicherlich schöner so. Ich entscheide mich spontan meinem eigenen Weg zu folgen, wenn ihr jedoch lieber „geführt“ werden wollt, folgt den Wegweisern „Rundweg“. Zuerst führt mich mein Weg zu den Menschenaffen, zu den Elefanten und den Raubtieren.
Die Wege sind weitestgehend barrierefrei, auch wenn man schon mal eine Treppe umgehen muß, aber man muß sich im Klaren sein, daß der Zoo im „Bergischen“ also am Hang liegt. Gleich zu den Menschenaffen und den Elefanten geht es erstmal bergan. Die schönen Außengehge mit großen Scheiben sind auf den ersten Blick ziemlich leer. Auch die Elefanten werden gerade reingeführt als ich ankomme. So ist das natürlich im Zoo, es gibt keine Gewähr alle Tiere zu sehen, insbesondere, wenn, wie ich lese, die Tiere selbst entscheiden dürfen, ob sie lieber die Innen- oder lieber die Außengehege nutzen möchten. Zu den Raubtieren geht es noch einmal richtig steil bergan und dann über eine Brücke. Sowohl die Löwen wie auch die Tiger haben ein sehr großes Gehege mit entsprechenden Rückzugsmöglichkeiten.
An diesem Samstag scheinen die Tiere einen faulen Tag eingeschoben zu haben. Ich bin außer Puste, die Raubtiere schlafen :-D. Ein kurzes Blinzeln, als wollte der Löwe sagen „Mittagspause – Bitte nicht stören“. Als sowohl bei den Greifvögeln als auch bei den Kleinkatzen kaum ein Tier zu sehen ist zweifle ich abermals, ob ich in einem Zoo bin. Leben in die Bude kommt dann, als ich zu den Pinguinen vordringe. Während die Brillenpinguine (die tragen gar keine Brille 😉 ) draußen im Pool schwimmen und einen aus ihrem Becken heraus beobachten, watscheln die Königs- und Eselspinguine im inneren des Pinguinhauses zwischen künstlichem Eis und Schnee umher. Zwei besonders vorwitzige (noch junge) Pinguine spielen hinter der Scheibe mit den jüngsten Gästen vor der Scheibe, indem sie Objekte verfolgen, welche von den Kindern vor der Scheibe hin- und herbewegt werden.
Im Kellergeschoss des Gebäudes befindet sich schließlich der Tunnelbereich, in dem die Pinguine, in einer Art Glastunnel, neben und über einem vorbeischwimmen, während man als Besucher unterhalb der Wasseroberfläche steht. Ich verlasse den Tunnel am anderen Ende und lande umgehend bei den Eisbären. Auch hier gibt es Unterwasserfenster, allerdings bevorzugt Herr Eisbär sich heute außerhalb des Wassers aufzuhalten. Von hieraus könnte ich nun in wenigen Minuten in Richtung Ausgang zurücklaufen. Nicht daß ich das schon wollte, aber die anfangs etwas verwirrende Anzahl von Querwegen ermöglicht dem Besucher seinen eigenen Weg durch den Zoo zusammenzustellen. Ich möchte nochmal zurück zum Ausgangspunkt den Menschenaffen.
Mittlerweile ist auch etwas mehr los und erst jetzt entdecke ich, daß es zwei Affenhäuser gibt. Einer der Schimpansen sitzt ganz nahe an einer Scheibe, während sich davor, in einer Art Holzunterstand, die Menschenkinder die Nasen platt drücken. Der Schimpanse beobachtet die Kinder ganz genau. Fragt sich, wer hier nun wen beobachtet. Ich setze mich etwas abseits hin und beobachte die Szene. Auch einer der Orang Utans sitzt ein Gehege weiter im Gras und beobachtet seine Beobachter. Man muß wissen, daß Orang Utans durchaus neugierige und wissbegierige Tiere sind, denn als einer der Besucher vor der Scheibe einen seiner Finger ausstreckt, bekommt er, trotz Glasscheibe, den Finger des Orang Utans genau an diese Stelle der Scheibe entgegengestreckt :-).
Die Zeit vergeht wie im Fluge. Ich bin langsam k.o. und mache mich vorbei an Wölfen und Wassergeflügel zurück in Richtung Konzertmuschel vom Anfang. Resümee des Zoo Besuchs, nicht in allen Gehegen sind die Tiere gleich gut zu sehen, was fotografieren schon mal schwierig macht. Außerdem muß man gut bei Puste sein, denn es geht einige Male auf und ab, dafür fühlt man sich nur selten bedrängt, weil viele verschiedene Wege durch das Zoogelände führen. Wenn ihr weitere Bilder sehen möchtet, klickt bitte wie üblich auf Flickr oder Google Photos.
Ein Zoo Besuch ist immer fein und meist auch barrierefrei bzw. freundlich 🙂 finde ich gut…