Berlin – Natur, Kultur und Industrie (I)

Während andere im Urlaubsflieger sitzen und in die große weite Welt entschwinden, war ich mal wieder in der Hauptstadt unterwegs. Während der ICE in die Licht durchflutete Halle des Hauptbahnhofs einrollt, fällt draußen mal wieder der Regen auf die Scheiben. Dabei wollte ich nach Frühling und Herbst endlich mal wieder ins sommerliche Berlin. Nun ja, am Wetter machste halt nichts. Nach kurzem Abstecher ins Mercure Hotel Berlin City (zwei Tram Stationen vom Hauptbahnhof) führte mich mein erster Weg mit U-Bahn und Regenschirm zum Wittenbergplatz. Thema der Reise war dieses Mal Natur, Kultur und Industrie.

Buddy Bears
Am Wittenbergplatz standen in diesem Jahr mal wieder die kleinen (ein Meter großen) Buddy Bears. Sie stehen hier dieses Jahr vom 04. Juli bis 14. August wieder „Hand in Hand“ zusammen und sollen die Vision einer zukünftig friedlichen Welt symbolisieren. Ein tolles Wiedersehen, denn ich durfte die Bären das letzte Mal 2007 in Berlin sehen. Kaum zu glauben, daß das schon wieder 10 Jahre her ist. Jeder einzelne Bär ist es wert sich ihn anzuschauen, aber jeden Bär zu fotografieren würden den Rest des Tages dauern.

Bikini Berlin
Als ich vor vielen Jahren das erste Mal in der Hauptstadt war, wollte ich selbstverständlich das KaDeWe (Kaufhaus des Westens), die Gedächniskirche und den Kurfürstendamm sehen. In den letzten Jahren bin ich hingegen eher selten weiter als bis zur Kaiser-Wilhelm-Gedächniskirche gekommen. Aber es lohnt sich wieder etwas mehr, denn am Breitscheidplatz wurde gebaut. Ein nagelneues, futuristisches Hotel und mit Bikini Berlin ein neues Einkaufszentrum ohne die üblichen Ladenketten. Gekauft habe ich jetzt nichts, aber mitten drin hängt eine überdimensionale Holzkugelbahn, die von der 1. Etage mit Kugeln gefüttert werden kann. Im hinteren Bereich läßt eine Glaswand den direkten Blick ins Affengehege des Berliner Zoos zu.

Reichstagskuppel
Mit dem Bus ging es weiter zum Reichstag, denn ich hatte mich mal wieder online für den Besuch der Reichstagskuppel angemeldet. Das Onlineverfahren würde ich übrigens jedem empfehlen, der planen kann, wann er in die Reichstagskuppel kommen möchte, denn es erspart Wartezeiten vor Ort (Personalausweis bereit halten)! Nach kurzem Sicherheitscheck ging es mit dem Aufzug nach oben. Leider ist das Wetter nicht planbar und so war es dieses Jahr leider nichts mit einem Sonnenuntergang unter der Reichstagskuppel 😦 .

Kostenlose Multimediashow
Am Abend war mir der Wettergott aber doch noch holt, denn der Regen verzog sich, weshalb ich euch eine tolle und vor allem kostenlose Multimediashow empfehlen kann, die ich bereits 2014 miterleben durfte. Die Show unter dem Titel „Dem deutschen Volke“ findet an jedem Abend (bis zum 3. Oktober) im Regierungsviertel statt. Lebendiger Geschichtsunterricht in 30 Minuten. Einfach auf die Stufen hinter dem Reichstag (direkt an der Spree) setzen und warten bis es dunkel wird (hier gibt es einen Mitschnitt aus 2016).

IGA Berlin 2017
Der zweite Tag startete nach einem gemütlichen Frühstück mit dem Besuch der IGA Berlin 2017. Die Internationale Gartenausstellung 2017 begann am 13. April und findet noch bis zum bis 15. Oktober 2017 rund um den Berliner Erholungspark Marzahn statt. Über den kleinen Exkurs, meinen Besuch in Rostock 2003 und die nächste IGA hatte ich euch bereits im April berichtet. Ihr seht schon, ich liebe grüne Parks und Gartenausstellungen dieser Art. Die Anreise zur IGA Berlin 2017 erfolgte mit der U5 und dauerte von Alexanderplatz bis zum Bahnhof „Kienberg – Gärten der Welt“ (ehemals „Neue Grottkauer Straße“) ca. 25 Minuten. Der Eingang ist gleich auf der anderen Straßenseite.

Seilbahn in Berlin
Gleich hinter dem Eingang nimmt mich die Seilbahn in Empfang, die mich auf den 102 Meter hohen Gipfel des Kienbergs transportiert. Dort könnte ich aussteigen, stattdessen fahre ich die kompletten 1,5 Kilometer ans andere Ende des Parks und verschaffe mir so erst einmal einen ersten Überblick. Die Fahrt mit der Seilbahn ist im Eintrittspreis enthalten und kann, je nach Andrang, auch mehrfach genutzt werden. Als ich nach unten sehe, tritt unterhalb der Seilbahn ein Reh aus dem Wald. Da sage einer es wäre hier nicht grün genug.

Gärten der Welt
Teil der IGA Berlin 2017 sind die „Gärten der Welt“, die ich 2008 schon mal separat besucht habe. Entstanden sind diese Gärten ursprünglich 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins, seit 2000 sind sie bekannt unter dem Namen „Gärten der Welt“. 2017 sind die Gärten, passend zur IGA, von 21 Hektar noch einmal um knapp 80 Hektar Gartenfläche gewachsen. Bevor es dorthin geht, durchlaufe ich zunächst die „Internationalen Themengärten“.

Internationale Themengärten
Gut gefallen mir die Gärten die mit Wasser arbeiten, also der Renaissancegarten oder der Orientalische Garten, aber auch der südafrikanische Garten in Form eines Schiffsrumpfes oder das chinesische Gartenkabinett haben mich angesprochen.

Im englischen Garten blühten bunte Blumenbeete während weiter hinten die Äpfel reiften und im Thailändischen Garten verführten den Besucher Spiegel in einem Garten der Sinne. Dieser Teil der IGA Berlin 2017 ist so umfangreich, daß ich den halben Vormittag dort verbracht habe und trotzdem einige Gärten noch übersehen habe.

Wolkenhain
Jetzt sollte es aber so langsam mal auf den Gipfel des Kienbergs gehen, denn dort steht der sogenannte „Wolkenhain“ ein Aussichtsplateau der Superlative. Eine Konstruktion bestehend aus rd. 170 Stahlknoten bietet aus einer Höhe von ca. 120 Meter über dem Meeresspiegel einen Blick über die IGA, aber auch über Berlin und Brandenburg. Treppen oder ein Aufzug bringen euch nach oben und Angst braucht keiner zu haben, denn die Wege auf der obersten Ebene sind breit und Boden und Seitenwände sind geschlossen. Für mich erstmal Zeit eine Pause einzulegen. Zunächst unterhalb des Wolkenhains, dann noch eine Ebene tiefer an der Mittelstation der Seilbahn, Stärkung mit einer leckeren Bratwurst, Füße hochlegen auf bequemen Sitzpolstern.

Im Übrigen hatte sich das Wetter derart erholt, daß selbst 24 Grad sich anfühlten wie 28 Grad. Die IGA Berlin 2017 vermittelt so viele Eindrücke, daß es fast unmöglich ist, alles an einem Tag zu sehen. Vielleicht hat mich aber auch die Seilbahn zu sehr abgelenkt. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann die Bergstation wie erwähnt mit der Seilbahn anfahren und alle anderen Wege durchlaufen ohne große Steigungen bewältigen zu müssen. Spielplätze, Restaurants und Cafes habe ich nicht für euch getestet, sie sind aber ebenfalls ausreichend vorhanden. Gerne hätte ich kleine Snacks im Umfeld der internationalen Gärten verspeist, gefunden habe ich leider nur Stände mit erwähnter Bratwurst. Die IGA Berlin 2017 läuft noch bis zum bis 15. Oktober 2017, Öffnungszeiten und Veranstaltungen entnehmt ihr bitte der Seite iga-berlin-2017.de.

Berlin Welcome Card
Einen lieben Dank an der Stelle an Visit Berlin, die mir den Eintritt in die Ausstellung ermöglicht haben. Ebenso ein Dankeschön für das zur Verfügung stellen der Berlin Welcome Card, die auch dieses Jahr mein Begleiter auf dieser Reise war. Die Karte bietet euch zwischen 2 und mittlerweile 6 Tagen freie Fahrt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, 200 Rabattpartner mit Rabatten bis zu 50% sowie einen Stadtplan. Lediglich vor der ersten Nutzung gilt es die Karte einmalig in Bus, Tram, U- oder S-Bahn zu entwerten. Meine Meinung in diesem Blogbeitrag bleibt trotz der Unterstützung auch weiterhin meine eigene. Soweit der erste Teil von „Berlin – Natur, Kultur und Industrie“. Zum 2. Teil hier entlang …

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