Düsseldorf – Jetzt geht’s App

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Erinnert ihr euch? Vor einiger Zeit schrieb ich, daß ich mich ohne Armbanduhr nackt fühle, aber seit meinem Sommerurlaub, in dem ich fast ganz auf die Armbanduhr verzichtet habe, man will ja nahtlos braun werden ;-), lebe ich frechweg ohne. Dafür fühle ich mich mittlerweile bei längeren Touren ohne Handy nackt. D.h. zum Bäcker um die Ecke, zum kleinen Supermarkt auf der anderen Straßenseite oder zum Altpapiercontainer gehe ich schon ohne und zum telefonieren nutze ich das Handy eh nur äußerst selten. Aber ich führe schätzungsweise 100 Apps (incl. der vorinstallierten) mit mir herum. Habt ihr auch soviele auf eurem Handy?

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Twitter, Facebook, Feedly, Instagram, Google Maps, den ÖPNV Fahrplan, Clouddienste oder den Wetterbericht. Das brachte mich auf die Idee den App Check zu machen. Endlich mal ein paar der Apps nutzen, die ich zwar installiert, aber bisher nur selten genutzt habe. Warum ich sie dann installiert habe? Weil ich irgendwo davon gelesen habe und genau weiß, ohne Installation würde ich sie vermutlich nicht wiederfinden. Ich war also mal wieder in Düsseldorf und die erste Frage lautet, wie kommt man hin?

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Möglichkeit eins mit dem Auto (da könnte man eine App brauchen, mit der man den Parkplatz reservieren, bezahlen oder von unterwegs verlängern kann, z.B. TraviPay), Möglichkeit zwei mit dem ÖPNV (ein Muß die App für’s Onlineticket), Möglichkeit drei man mischt die Varianten. Mit dem Auto bis in den Düsseldorfer Randbereich (ohne App kostenlos parken) und dann mit dem ÖPNV in die Stadtmitte :-). Der Vorteil? Zeit, denn die Parkuhr tickt nicht mit. Aus meinem Plan einen Tag lang ohne Bargeld zu leben wurde allerdings nichts, denn dafür sind die Akzeptanzstellen doch noch zu gering.

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Raus aus der Straßenbahn und rein in den Irrgarten .. äh .. Hofgarten, wo ich keine Bilder gemacht habe, weil mir nicht bewußt war, daß auch da der Sturm gewütet hatte. Überall Absperrzäune, die einen zwar hier und da in den Hofgarten hineinließen, aber nur an ganz versteckten Stellen wieder raus. Nachdem ich mich dann trotzdem zum KöBogen durchgeschlagen habe ging’s weiter Richtung Schadowstraße.

Seit der WDR Freitags in der Lokalzeit Düsseldorf Restaurants testet, ist mir bewußt geworden, wie viele Burger Läden es anscheinend in Düsseldorf gibt. Einen davon namens „Butch Becker“ (Klosterstraße, keine 5 Min. von der Schadowstraße entfernt), habe ich mal getestet. Die Bestellung wird mit einer Chipkarte geordert und dann an den Tisch gebracht. Probiert habe ich den Chickenburger für 6,- € und muß sagen, er war sehr sehr lecker. Frisch geröstetes Brötchen, gebackene Hühnchenfilets, Avocado, Tomate, Sprossen, rote Zwiebeln, Blattsalat und Mango-Chilisoße.

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Nun war das mein erster Burger Laden, aber ich glaube ich komme wieder. Einen weiteren namens „What’s Beef“ gibt es übrigens keine 500 Meter weiter auf der Immermannstraße. Den probiere ich dann beim nächsten Mal. Gerne hätte ich mir auf dem Weg ans Rheinufer noch ein Alt in der Altstadt genehmigt, aber da ich die gemischte Anreise gewählt hatte, ging es zu Fuß bis an den Rhein. Rund 2,5 km bei sonnigem Herbstwetter, endete der Weg im Medienhafen. Schön wenn man Zeit hat :-). Zum Tagesabschluß habe ich dann noch ein CarSharing Auto ausgeführt ;-). Zur Auswahl stehen in Düsseldorf Car2Go und DriveNow. Auch hier habe ich mir das Auto per App gesucht und vergessen, daß ich das Auto (von DriveNow) sogar per HandyApp hätte öffnen können.

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Es hat etwas gedauert bis ich gerafft hatte, daß als Zielstadt im Navi Display Köln stand und ich meine (Düsseldorfer) Straße als Ziel demnach nicht eingeben konnte. Zum Glück, stellt euch vor, das Navi hätte mich samt CarSharing Auto nach Köln geleitet :-D. Außerdem hat mich das Navi ohne Stimme etwas irritiert. Auf kürzestem Weg hätte man die 6 bis 7 km lange Strecke in ca. 11-15 Min. schaffen können, man konnte aber auch 9 km draus machen und 30 Min. brauchen. Sei’s drum, es ging ja um die Handynutzung. Nebenbei, die Gehry Bauten könnte ich jedesmal auf neue fotografieren.

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Eine schöne App ist übrigens auch ParkU, über die man private Parkplätze reservieren und gegen ein Entgelt (Abrechnung über die App) halbstundenweise (oder länger) mieten kann. Es handelt sich dabei sowohl um Parkplätze in Parkhäusern, als auch auf Firmen-, Privat- oder Hotelparkplätzen, die ansonsten zu der angegebenen Zeit leer stehen würden. Der Vermieter verdient ein paar Cent nebenbei und der Parkplatzsuchende kann bereits im Vorraus reservieren und erspart sich die lange Suche nach einem freien Stellplatz. Das probiere ich demnächst mal aus. Von diesem Tripp gibt’s Bilder hier (Flickr) und hier (Google+).

CarSharing was ist das eigentlich

Auto_1Vor ein paar Wochen fragte ich euch via Facebook / Google+ ob ihr schon mal ein CarSharing Angebot genutzt habt. CarSharing soll ja statistisch von besser verdienenden Personen um die 30 Jahre genutzt werden. CarSharing? Was ist das eigentlich? Früher war es so, daß eine Hand voll Autos vor der Türe stand und man unter Zahlung eines Monatsbeitrags Mitglied in einer Art Verein wurde, jederzeit ein Auto buchen konnte und nach Kilometern bezahlt hat. Das Prinzip hat sich nicht geändert, nur heute stehen die Autos an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet und die Mitgliedschaft kommt häufig sogar ohne festen Monatsbeitrag aus. Je nach Anbieter gilt die Anmeldung sogar in verschiedenen Städten bundesweit z.T. sogar im Ausland.

Und wie geht das jetzt? Zuerst einmal müßt ihr euch anmelden, was meist online möglich ist und euch spätere Wartezeit spart. Dann geht’s zu einer Stelle, die euren Ausweis und euren Führerschein kontrolliert. Das können Geschäftsstellen des Anbieters aber auch Autovermietungen, Versorgungsunternehmen oder Geschäftsstellen von Zeitungen o.ä. sein. Danach bekommt ihr eine Plastikkarte und eine PIN. Mit der Plastikkarte (demnächst auch mit der passenden App) könnt ihr dann über ein Lesegerät hinter der Windschutzscheibe die Autotüren öffnen und die Fahrt beginnen. Das heißt i.d.R. werdet ihr noch aufgefordert ein paar Informationen über den Zustand des Fahrzeugs (Kratzer, Sauberkeit, Tankanzeige u.ä.) abzugeben und ggf. müßt ihr auch nachtanken. Die Bezahlung an der Tankstelle erfolgt mit einer Karte, die ebenfalls im Auto liegt und die verbrauchte Zeit wird euch i.d.R. wieder als Guthaben für die nächste Fahrt gutgeschrieben.

Auto_3Jetzt zu den Tarifen. Model eins setzt auf einen monatlichen Betrag, der ähnlich wie ein Abo immer fällig wird (z.B. Stadtmobil), dazu einem Stundenpreis plus einem Kilometerpreis (z.T. abhängig von Fahrzeugmodell und Uhrzeit). Modell zwei rechnet ähnlich ab, aber ohne monatliche Grundgebühr (z.B. Citeecar). Die Anbieter die mir bekannt sind, setzen darauf, daß die Autos an bestimmten Stellen stehen und dort auch wieder abgestellt werden müssen. Modell drei läuft unter dem Begriff FreeFloating, weil hier die Fahrzeuge verteilt in einer Stadt am Straßenrand oder auf bestimmten (markierten) Parkplätzen stehen (z.B. Car2Go, DriveNow). Vorteil dieses Modells ist, daß die Autos z.T. reservierte Parkflächen haben oder auf bestimmten öffentlichen Parkplätzen oder in Parkhäusern das Parken kostenfrei möglich ist. Ist man am Ziel (innerhalb des vorgegebenen Geschäftsgebietes) reicht es, das Auto einfach wieder abzustellen.

Hier wird meist eine Gebühr nach Zeit abgerechnet. Die fällt teilweise mit Öffnen der Wagentüre je Minute an oder mit Druck auf den Start Button im Autodisplay. Und es kostet, egal ob ihr vor der roten Ampel oder im Stau wartet oder ob ihr flott unterwegs seid. Lediglich das „echte“ Parken z.B. auf dem Supermarktparkplatz kostet einen geringeren Minutensatz, wenn ihr in den Parkmodus wechselt. Zwar könnt ihr euch beim Parken auch ganz abmelden, dann kann es aber passieren, daß das Auto nach eurer Rückkehr von jemand anderem gemietet wurde. Selbst die Deutsche Bahn mischt im CarSharingMarkt mit und bietet verschiedene Gebührenmodelle mit und ohne monatlicher Gebühr. Kunden ohne Bahncard zahlen mit 50,- Euro aber eine m.E. zu hohe Startgebühr. Die liegt bei den andern Anbietern zw. 19,- und 29,- Euro, kann aber bei Sonderaktionen (Stadtfesten, Werbeaktionen und Gewinnspielen) auch schon mal kleiner ausfallen oder ganz entfallen.

Auto_5Vorsicht ist geboten, wenn es um die Nebenkosten geht. Vor der Fahrt müßt ihr das Auto sehr genau begutachten und auf Schäden untersuchen. Tut ihr das nicht, sind Vorschäden u.U. plötzlich eure Schäden. Ihr fahrt zu schnell und kassiert ein Knöllchen, ihr parkt falsch oder meldet euch am Ende der Mietzeit nicht ab oder nicht rechtzeitig zurück, ihr seid gar (schuldhaft) in einen Unfall verwickelt? Dann sind die Gebühren teilweise happig bis hin zur (Unfall-)Eigenbeteiligung in Höhe von 1.000,- Euro. Teilweise kann die Eigenbeteiligung auch verringert oder ganz ausgesetzt werden, was sich dann aber wieder in höheren Minuten- oder Stundenentgelten wiederspiegelt.

Tanken, Wartung, z.T. Parkgebühren, alles ist im Preis inbegriffen und ihr zahlt nur, wenn ihr auch fahrt (außer es fällt ein Monatsbeitrag an). Dafür müßt ihr vor der Fahrt ein Auto reservieren (was meist per App oder im Internet abläuft) oder im Beispiel der FreeFloating Anbieter einfach nur am Straßenrand ein bereitstehendes (nicht anderweitig vermietetes) Auto mit eurer Kundenkarte öffnen, einsteigen und losfahren. Häufig gibt es Sonderpreise, wenn man ein Auto für mehrere Stunden oder gar für ein ganzes Wochenende mietet. Die einen haben auch größere Wagen bis hin zum Lieferwagen im Angebot, die anderen habe dafür Cabrios für den Sommergenuß anzubieten. Vielleicht ist ja was für euch dabei.