Vor ein paar Wochen fragte ich euch via Facebook / Google+ ob ihr schon mal ein CarSharing Angebot genutzt habt. CarSharing soll ja statistisch von besser verdienenden Personen um die 30 Jahre genutzt werden. CarSharing? Was ist das eigentlich? Früher war es so, daß eine Hand voll Autos vor der Türe stand und man unter Zahlung eines Monatsbeitrags Mitglied in einer Art Verein wurde, jederzeit ein Auto buchen konnte und nach Kilometern bezahlt hat. Das Prinzip hat sich nicht geändert, nur heute stehen die Autos an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet und die Mitgliedschaft kommt häufig sogar ohne festen Monatsbeitrag aus. Je nach Anbieter gilt die Anmeldung sogar in verschiedenen Städten bundesweit z.T. sogar im Ausland.
Und wie geht das jetzt? Zuerst einmal müßt ihr euch anmelden, was meist online möglich ist und euch spätere Wartezeit spart. Dann geht’s zu einer Stelle, die euren Ausweis und euren Führerschein kontrolliert. Das können Geschäftsstellen des Anbieters aber auch Autovermietungen, Versorgungsunternehmen oder Geschäftsstellen von Zeitungen o.ä. sein. Danach bekommt ihr eine Plastikkarte und eine PIN. Mit der Plastikkarte (demnächst auch mit der passenden App) könnt ihr dann über ein Lesegerät hinter der Windschutzscheibe die Autotüren öffnen und die Fahrt beginnen. Das heißt i.d.R. werdet ihr noch aufgefordert ein paar Informationen über den Zustand des Fahrzeugs (Kratzer, Sauberkeit, Tankanzeige u.ä.) abzugeben und ggf. müßt ihr auch nachtanken. Die Bezahlung an der Tankstelle erfolgt mit einer Karte, die ebenfalls im Auto liegt und die verbrauchte Zeit wird euch i.d.R. wieder als Guthaben für die nächste Fahrt gutgeschrieben.
Jetzt zu den Tarifen. Model eins setzt auf einen monatlichen Betrag, der ähnlich wie ein Abo immer fällig wird (z.B. Stadtmobil), dazu einem Stundenpreis plus einem Kilometerpreis (z.T. abhängig von Fahrzeugmodell und Uhrzeit). Modell zwei rechnet ähnlich ab, aber ohne monatliche Grundgebühr (z.B. Citeecar). Die Anbieter die mir bekannt sind, setzen darauf, daß die Autos an bestimmten Stellen stehen und dort auch wieder abgestellt werden müssen. Modell drei läuft unter dem Begriff FreeFloating, weil hier die Fahrzeuge verteilt in einer Stadt am Straßenrand oder auf bestimmten (markierten) Parkplätzen stehen (z.B. Car2Go, DriveNow). Vorteil dieses Modells ist, daß die Autos z.T. reservierte Parkflächen haben oder auf bestimmten öffentlichen Parkplätzen oder in Parkhäusern das Parken kostenfrei möglich ist. Ist man am Ziel (innerhalb des vorgegebenen Geschäftsgebietes) reicht es, das Auto einfach wieder abzustellen.
Hier wird meist eine Gebühr nach Zeit abgerechnet. Die fällt teilweise mit Öffnen der Wagentüre je Minute an oder mit Druck auf den Start Button im Autodisplay. Und es kostet, egal ob ihr vor der roten Ampel oder im Stau wartet oder ob ihr flott unterwegs seid. Lediglich das „echte“ Parken z.B. auf dem Supermarktparkplatz kostet einen geringeren Minutensatz, wenn ihr in den Parkmodus wechselt. Zwar könnt ihr euch beim Parken auch ganz abmelden, dann kann es aber passieren, daß das Auto nach eurer Rückkehr von jemand anderem gemietet wurde. Selbst die Deutsche Bahn mischt im CarSharingMarkt mit und bietet verschiedene Gebührenmodelle mit und ohne monatlicher Gebühr. Kunden ohne Bahncard zahlen mit 50,- Euro aber eine m.E. zu hohe Startgebühr. Die liegt bei den andern Anbietern zw. 19,- und 29,- Euro, kann aber bei Sonderaktionen (Stadtfesten, Werbeaktionen und Gewinnspielen) auch schon mal kleiner ausfallen oder ganz entfallen.
Vorsicht ist geboten, wenn es um die Nebenkosten geht. Vor der Fahrt müßt ihr das Auto sehr genau begutachten und auf Schäden untersuchen. Tut ihr das nicht, sind Vorschäden u.U. plötzlich eure Schäden. Ihr fahrt zu schnell und kassiert ein Knöllchen, ihr parkt falsch oder meldet euch am Ende der Mietzeit nicht ab oder nicht rechtzeitig zurück, ihr seid gar (schuldhaft) in einen Unfall verwickelt? Dann sind die Gebühren teilweise happig bis hin zur (Unfall-)Eigenbeteiligung in Höhe von 1.000,- Euro. Teilweise kann die Eigenbeteiligung auch verringert oder ganz ausgesetzt werden, was sich dann aber wieder in höheren Minuten- oder Stundenentgelten wiederspiegelt.
Tanken, Wartung, z.T. Parkgebühren, alles ist im Preis inbegriffen und ihr zahlt nur, wenn ihr auch fahrt (außer es fällt ein Monatsbeitrag an). Dafür müßt ihr vor der Fahrt ein Auto reservieren (was meist per App oder im Internet abläuft) oder im Beispiel der FreeFloating Anbieter einfach nur am Straßenrand ein bereitstehendes (nicht anderweitig vermietetes) Auto mit eurer Kundenkarte öffnen, einsteigen und losfahren. Häufig gibt es Sonderpreise, wenn man ein Auto für mehrere Stunden oder gar für ein ganzes Wochenende mietet. Die einen haben auch größere Wagen bis hin zum Lieferwagen im Angebot, die anderen habe dafür Cabrios für den Sommergenuß anzubieten. Vielleicht ist ja was für euch dabei.
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