Dieser Beitrag enthält Werbung für das Auswanderermuseum und die Maritim Circle Line. Zum beidem wurde ich eingeladen durch Hamburg Tourismus.
Wasser wird sich durch diesen Blogbeitrag ziehen wie ein roter Faden. Erstmal liegt Hamburg natürlich am Wasser, dann geht’s ums Wasserlichtkonzert und letztendlich war Wasser auch als Getränk in diesen heißen Sommertagen ein nachgefragtes Element. Hamburg, mit knapp 2.500 Brücken brückenreichste Stadt Europas, präsentierte sich bei Ankunft am Bahnhof Dammtor mit 33 Grad, so daß ich schon auf dem Weg ins Hotel gehörig ins Schwitzen kam. Mein auf 20 Grad klimatisiertes Hotelzimmer kam mir daraufhin vor wie ein Kühlschrank.
Planten un Bloomen
Also erstmal die Klimaanlage etwas hochgedreht. Dieses Hotel hatte ich gewählt, weil ich nochmal zu den Wasserlichtspielen in den Park Planten un Bloomen wollte und der lag gleich gegenüber. Einziger Nachteil, für den öffentlichen Nahverkehr (Bus oder U-Bahn) mußte man 600 – 800 Meter in verschiedene Richtungen laufen. Nach kurzer Aklimatisierung ging es dann auch gleich in den Park, denn der spendete wenigstens etwas Schatten an diesem heißen Sommertag.
Und was soll ich sagen, kaum daß ich ein paar Meter gelaufen war, schoben sich tatsächlich ein paar Wolken vor die Sonne. Ich war nicht wirklich böse drum. Zum Glück verfügt der Park Planten un Bloomen östlich und südlich über U-Bahn Zugänge, denn die Wolken entwickelten sich tatsächlich zu einem Gewitter. Ich fuhr bis zum Baumwall (unweit der Elbphilharmonie) und ließ dann eine U-Bahn nach der anderen vorbeiziehen, um dort den Regenguß abzuwarten.
Elbphilharmonie
Geschätzte 20-30 Minuten später zogen die Wolken wieder ab und die Sonne kehrte zurück. Ein spannendes Lichtspiel begann, zwischen Wolken, Sonnenstrahlen und letzten Regentropfen. Für den abendlichen Besuch der Elbphilharmonie Plaza hatte ich mir im Vorfeld eine Eintrittskarte via Internet gebucht.
Zwar ist der Eintritt normalerweise frei, aber wenn ihr sicher gehen wollt, zu einer gewählten Zeit dort hinauf zu können, lohnen sich die 2,- € Reservierungsgebühr. Man hat eine tolle Sicht auf einen Teil der Hafencity, die Elbe und die Landungsbrücken. Bei jedem Sonnenstand gibt es wieder neue Eindrücke und vielleicht kommt sogar ein Segelschiff von einer großen Reise zurück.
Auswanderermuseum (Ballinstadt)
Für den Folgetag hatte ich mir vorgenommen, mal etwas außerhalb der üblichen Innenstadtroute unterwegs zu sein. So bin ich mit der S-Bahn nach Hamburg Veddel und dort ins Auswanderermuseum. Laßt euch nicht vom Verkehrslärm schocken, das Auswanderermuseum ist ruhig, unter Bäumen auf der anderen Straßenseite gelegen. Natürlich geht es in diesem Museum zuerst um die Auswanderer, die Ende des 19. Jahrhunderts von hier in die neue Welt nach Amerika ausgewandert sind, aber es geht auch um Albert Ballin, einem Hamburger Reeder, der als Generaldirektor die Hamburg-Amerikanische-Packetfahrt AG (HAPAG) zur größten Schifffahrtslinie der Welt machte. Daher der Untertitel des Museums „Ballinstadt“.
Koffer, ganz viele Koffer türmen sich an jeder Ecke und sie sind ein Zeichen nicht nur der Auswanderer im 19. sondern auch derer, die im 20. Jahrhundert immer noch auf Reisen oder auf der Flucht sind. An verschiedenen Stationen gibt es kleine Hörsequenzen, von Menschen, teilweise Kindern, die von ihrer Reise berichten und eine kleine Ratte, vermittelt an verschiedenen Stellen immer wieder kindgerechte Informationen. Es besteht sogar die Möglichkeit in alten Auswandererlisten zu recherchieren. Ich habe für das Museum, das sich über drei Häuser verteilt, ca. 2,5 Stunden benötigt.
Maritim Circle Line
Hin kam ich wie erwähnt mit der S-Bahn, zurück bin ich dann mit der Maritim Circle Line gefahren. Einer Schiffsline, die ähnlich der bekannten Hop On Hop Off Busse ein mehrmaliges Ein- und Aussteigen ermöglicht. Gerne hätte ich noch das Hafenmuseum besucht, hatte mich aber in der Zeit etwas verplant. Außerdem ist das Hafenmuseum zu Fuß kaum erreichbar und mit dem Bus nur alle 30 Minuten. Aber eben mit der Hop On Hop Off Linie der Maritim Circle Line.
Ich habe die Schiffslinie genutzt, um eine kleine Rundfahrt, durch die Hafencity, die Speicherstadt (abhängig vom Wasserstand der Fleete) und entlang der Landungsbrücken zu unternehmen. Rund 50 Minunten stand ich, obwohl eigentlich nicht ganz seefest, auf dem Sonnendeck des Schiffs. Das wäre beinahe an mir vorbeigefahren, weil nicht an jeder Station immer jemand steht. Erst als ich gewunken habe, legte der Kapitän kurzerhand an und ohne große Vertauung durfte ich mit einem beherzten Schritt zusteigen.
Trinkwasser
Soviel Sonne hatte mich durstig gemacht und da meine Vorräte an Wasser zur Neige gingen, habe ich mich auf die Suche nach den Wasserspendern bzw. Trinkwassersäulen gemacht, welche die Wasserwerke Hamburg dauerhaft aufgestellt haben. Eine tolle Idee, die es in jeder Stadt geben sollte.
Ein Knopfdruck und kühles Trinkwasser füllt die mitgebrachte Flasche wieder auf. Nebenbei bemerkt, auch die Aktion „Refil-Deutschland“ wäre in diesem heißen Sommer noch eine Erwähnung wert. Den Abend habe ich dann wie geplant wieder im Park Planten un Bloomen und den Wasserlichtspielen zugebracht. Ein tolles Schauspiel, jeden Abend um 22.00 Uhr sitzt jemand an der Wasserlichtorgel und bedient diese live.
Wasserlichtkonzert
Während es aber im letzten Jahr Anfang Mai noch ziemlich leer war im Park, war im Juli dieses Jahres eine wahre Völkerwanderung unterwegs. Steinpoller wurden mit Tischdecken belegt, Stühle und Picknickdecken aufgebaut und ausgelegt, die Bänke und Wiesen waren voll, wie bei einer ausverkauften Vorstellung im Kino. Wer nicht mindestens 1 Stunde vorher da ist, bekommt nur noch die Randplätze und selbst die gilt es 30 Min. zu verteidigen 😉 .
Hummel Bummel
Wann seid ihr das letzte Mal ohne erfahrene Begleitung durch einen Stadtteil gelaufen? Wäre da ein geführter Weg nicht optimal gewesen? Im Hamburger Ortsteil Neustadt gibt es sowas, nur daß der Reiseführer auf dem Boden verläuft. Mein nächster Tag führte mich entlang einer durchgehend roten Linie, genannt Hummel Bummel. Sie verläuft von vier Startpunkten vorbei an geschichtlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten.
Die Linie wird in regelmäßigen Abständen erneuert und endet auch schon mal abrupt vor einer Baustelle, ist aber ansonsten gut zu finden. So führt sie z.B. auch durch das Komponistenquartier. Auf der Peterstraße findet ihr in 6 Museen alles über sechs Komponisten und eine Komponistin und nebenbei, die Peterstraße selbst ist schon ein (Foto-)Traum.
Speicherstadt App und öffentl. WLAN
Nicht umhin komme ich auch noch einen Abstecher in die Speicherstadt und die Hafencity zu machen, allerdings aus zeitlichen Gründen nicht so ausführlich wie ich es gerne gemacht hätte. Schon bei der Schiffstour habe ich wieder neue Gebäude entdeckt, die binnen des letzten Jahres fertiggestellt wurden und die Hafencity wächst unaufhörlich. Wie aber sah das früher hier aus, das habe ich versucht mit der Speicherstadt App herauszufinden.
Neben Geschichten, Tondokumenten und Bildern kann man (vor Ort) per Augmented Reality Bilddokumente in das Livebild der Kamera einblenden. Öffentliches WLAN, das auch benötigt wird, ist hier in der Speicherstadt, wie auch an anderen Stellen Hamburgs unter „Mobiclick“ verfügbar. Ich weiß nicht ob es an mir oder meinem iPad gelegen hat, aber mich hat die App nur zum Teil überzeugt. Wußtet ihr übrigens, daß die Fleete bei Ebbe in der Nordsee fast leerlaufen (können).
Dockland
Zum guten Schluß habe ich dann doch noch was touristisches gemacht, ich bin nämlich mit der Hafenfähre gefahren. Sie verbindet einige Ort Hamburgs so zuverlässig wie ein Bus. Häufig ist sie auch genauso voll. Die Fahrt ging für mich zwei Stationen von den Landungsbrücken zu den Docklands. Einem Bürogebäude in Form eines Schiffs. Eine Treppe führt aufs Dach und kann von jedermann erklommen werden.
Was hätte ich nicht noch alles machen wollen, ein Eis in der Hafencity essen, die Alster oder ein gekühltes Einkaufscenter besuchen, ein Fahrrad mieten, aber die 3 Tage verflogen wie nichts und waren schon wieder rum. In Hamburg sagt man tschüss, also tschüss bis zum nächsten Mal. Mehr Fotos gibt’s bei Flickr oder Google Fotos.
Vielen Dank für Deinen Besuch in Hamburg und für Dein Feedback bezüglich der Speicherstadt App. Es wird weiter an ihr gearbeitet… 🙂 In der Hoffnung, dass sie Dich beim nächsten Besuch in der Hansestadt überzeugt.
Viele Grüße
Wera Wecker
(Online-Kommunikation, Historische Museen Hamburg)
Mein iPad2 ist nicht mehr das jüngste (ca. 3 Jahre alt). Erst im Nachhinein habe ich festgestellt, daß ggf. die fehlende Kompassfunktion die Annimation beeinflußt hat. Vielleicht läuft es mit der neueren Gerätegeneration noch besser. Trotzdem vielen Dank für die Rückmeldung und auch zukünftig gutes Gelingen.
Viele Grüße
Michael Marx