Das Jahr endet ungefähr da, wo es begonnen hat. Auf einem Hochofen im Landschaftspark Duisburg Nord. Die bunte Beleuchtung des Hochofens (immer am Wochenende) hatte mich noch einmal hier hin gezogen, denn ich hatte ja Anfang des Jahres verpaßt, die neu hinzugekommenen Ventilatoren des Kühlwerks zu fotografieren. Leider hatte ich übersehen, daß an dem von mir ausgesuchten Wochenende auch der Lichtermarkt im Landschaftspark stattfand und so fand ich mich erst einmal in der Schlange derer wider, die auch einen Parkplatz suchten. Aber die Parkplatzeinweiser taten ihr bestes und so war dann nach 15 Minuten Schlange stehen ein Platz gefunden.
Den Lichtermarkt einfach mal Lichtermarkt sein lassend und dick eingemummelt mit Jacke, Schal und Mütze machte ich mich auf den Weg. Verdammt dunkel auf dem Gelände und meine Augen sind mittlerweile ja auch nicht besser geworden, ganz im Gegenteil, aber dieses Mal hatte ich meine kleine Taschenlampe dabei. Noch besser gewesen wäre allerdings, ich hätte gleich die große mitgenommen. Das erinnert mich daran, daß ich euch noch gar nicht von meiner Brille erzählt habe, die ich jetzt seit rd. 2 Monaten am Bildschirm und beim Lesen trage. Man wird nicht jünger ;-). Aber auf den Hochofen ging es trotz Dunkelheit, denn den kenne ich ja mittlerweile wie meine Westentasche.
Ausgerechnet in der Nähe der o.g. Ventilatoren hatte man zum Lichterfest einen Parkplatz für Veranstalter o.ä. eingerichtet und diesen auch prächtig beleuchtet. Für Aufnahmen im Dunkeln ist das jetzt nur so mittelgut :-(. Außerdem lief mir noch ein Filmteam über den Weg, das die Beleuchtung am „Krokodil“ (das ist der lange, grün beleuchtete Portalkran für das Umschichten des Koks) aus- und einschaltete, um genau das zu filmen. So war ich immerhin nicht der einzige Fotograf, der sich auf dem Gelände herumtrieb und als das Filmteam mit seinem Drehbuch durch war, konnte ich wieder meinem „Drehbuch“ folgen :-).
Einige Tage nach meinem Besuch in Duisburg ging ein weiterer frühabendlicher Abstecher noch einmal nach Oberhausen. Die Brücke Slinky Springs to Fame, Teil der Emscherkunst 2010, quert am Kaisergarten den Rhein-Herne-Kanal und wurde von mir auch schon diverse Male besucht. Mitte des Jahres wurde die Brücke allerdings, nach umfangreicher Renovierung, wieder neu eröffnet. Vandalismus-Schäden an den Abdeckungen des Handlaufes hatten zu Problemen bei der Beleuchtung und die Liebesschlösser (oder besser gesagt die, die wieder rausgerissen wurden) sogar zu einem Sicherheitsproblem geführt.
Nun ist die Brücke wieder in voller Pracht zu bewundern und pünktlich zum Sonnenuntergang tauchte ich an der Brücke auf. Ein echter Hingucker und im Spätherbst und Winter eben ab Sonnenuntergang ein abendliches Highlight (wobei an dem Abend nur eine Handvoll Leute dort waren). Gar nicht so einfach ein wackelfreies Bild hinzubekommen, denn die Brücke hat die Eigenart immer ein bisschen zu schwingen, sobald jemand dem freihängenden Brückenmittelteil näher kommt.
Man könnte von Glück sprechen, daß meine Zeit an dem Abend begrenzt war, denn ansonsten könnte ich Stunden dort zubringen, um aber auch wirklich den letzten Winkel für ein Foto zu erwischen. Wußtet ihr übrigens, daß Binnenschiffe den Rhein-Herne-Kanal auch im Dunkeln befahren? Dann wußtet ihr vermutlich auch, daß Binnenschiffe Scheinwerfer haben. Während ich auf der fast menschenleeren Brücke hin- und her flitze, kommt aus der Ferne ein derart starkes Licht auf mich zu, daß ich für einen Moment irritiert bin. Erst dann wird mir klar, daß es sich um ein Binnenschiff handelt, daß den Kanal vor sich mit starkem Scheinwerfer ausleuchtet.
Ich lasse es vorbeifahren, mache dann noch ein paar Brückenfotos von unten, von weitem, von nahem … und kaum 1 ½ Stunden nach Sonnenuntergang bin ich auch schon so weit, wieder den Heimweg anzutreten. Ob das mein letzter Blogbeitrag für dieses Jahr ist? Mhmm … laßt es mich so sagen, abwarten :-). Ach ja, weitere Bilder findet ihr wieder hier (bei Flickr) oder hier (bei Google Photos).
mega starke Fotos !!!
Danke 🙂