
Schon oft habt ihr von mir Bilder aus dem Burgpark in Krefeld Linn gesehen. Insbesondere im Herbst ist es hier wunderschön. Auch während des jährlich zu Pfingsten stattfindenden Flachsmarkts, gibt’s regelmäßig Impressionen rund um die Burg. Als ich Anfang des Monats Urlaub hatte, habe ich mir aber mal die Zeit genommen, um mich in der Burg umzusehen. Die Jahreskarte für Krefelder Museen schließt u.a. den Besuch des Jagdschlosses und eben der Burg Linn ein.




Ich mußte allerdings erstmal nachlesen, was eine Kellerei bzw. eine Kellnerei ist, denn um 1707 wurden die Gebäude der Vorburg erstmals zu einer Kellnerei umgebaut. Als Kellnerei bezeichnet man den, von einem Keller (oder Kellner) verwalteten Amtsbereich. Der Keller (oder Kellner) war somit für das Kameralamt, dem Vorläufer des heutigen Finanzamts zuständig. Um 1740 ließ Kurfürst Clemens August die Kellnerei als Jagdschloss einrichten. Wiederum eine Zeit später übernahm die Familie de Greiff 1806 den Burgbesitz und erst 1924 ging die Liegenschaft für 506.000 Mark an die Stadt Krefeld.




Im Jahr 1930 fand die Eröffnung des neuen Heimatmuseums statt. Heute kann das Jagdschloss mit Einrichtungsgegenständen aus jener Zeit und der Familiengeschichte der frühen Seidenbarone in Krefelds Samt- und Seidenindustrie besichtigt werden. Dazu gehören u.a. die Familien de Greiff oder von der Leyen. Auch der Erfindung des Bandoneons, ursprünglich Bandonion, eines von Heinrich Band konstruierten Musikinstruments aus der Gruppe der Harmonikainstrumente wird ein Teil der Ausstellung gewidmet. Nun ja und heiraten kann man im Jagdschloss auch. Fragt bitte nicht wie ich darauf komme.




Nur wenige Meter vom Jagdschloss entfernt befindet sich der Aufgang zur Burg. Auch hier gibt es neben einer Reihe von Treppen und versteckten Türen, Ausstellungsräume, die etwas zur Burg und zum Leben als Ritter erzählen. Die Geschichte der Burg geht bis ins 12. Jahrhundert zurück, für mehr Information verweise ich allerdings auf Wikipedia oder gleich auf die Seite des Museums Burg Linn. Interessant ist auf jeden Fall, die schmale Wendeltreppe auf den Burgturm zu ersteigen. Achtung, bis zu jeweiligen Zwischenebene handelt sich sich gezwungenermaßen um eine Einbahnstraße.




Oben angekommen wird man dafür mit einer schönen Aussicht belohnt. Nicht nur über den Burgpark und einen Teil des Stadtgebiets kann man hier gucken, sondern auch rüber nach Düsseldorf, nach Duisburg, nebst Friemersheim und der Industriekulisse von HKM (die fällt zugegebenermaßen nicht unter den Begriff „schön“). In einiger Entfernung kann man die Halde Rheinpreußen in Moers entdecken. Bilder, klar bei Flickr und Google Photos.
