
Schon lange stand das Schloss Nordkirchen auf meiner Ausflugsliste, denn immer wenn der WDR mal wieder über Ausflugsziele im Westen oder NRW von oben berichtet, ist garantiert auch das Schloss Nordkirchen mit dabei. Nordöstlich von Walltrop am Rande des Münsterlandes liegt das Ziel aber nun mal nicht so direkt vor meiner Haustüre. Als es jetzt hieß die „Alltagsmenschen“ kommen nach Nordkirchen, da wußte ich, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Also am Ostersamstag mal etwas früher aus dem Bett und los.




Den Alltagsmenschen bin ich erstmals 2016 in Rees begegnet, 2020 dann in Straelen (da stehen sie meines Wissens dauerhaft) und kurz darauf in Moers und Rheinberg. Alltagsmenschen sind die liebevollen Betonfiguren von Christel Lechner, die in alltäglichen Situationen dargestellt werden. Die Anreise nach Nordkirchen dauerte gut eine Stunde und 20 Minuten, dafür war um kurz nach 10.00 Uhr noch viel Platz auf dem Parkplatz am Schloss. Vom Parkplatz sind es nochmal rund 10 Minuten zu Fuß. Die erste „Alltagsdame“ begrüßt mich übrigens gleich auf dem Kreisverkehr.




Ein Teil der Alltagsmenschen hatte sich bereits an der Kaffeetafel niedergelassen und feierte Geburtstag, den 1.000’ten. Moment, zeigte die steinerne Torte tatsächlich die 1.000? Ach natürlich, es geht um die 1.000 Jahrfeier der Stadt Nordkirchen. Darauf einen Kaffee und ein Stückchen vom Betonkuchen bitte. Während die Damen und Herren feiern, bin ich erstmal rüber zum Schloss. Den Gästen nach zu urteilen wurde dort an dem Samstag geheiratet. Also flugs rüber auf den wunderschönen Schlosshof, bevor die Hochzeitsgäste selbigen gleich bevölkern.




Das Tor ist offen, der Eintritt auf den Schloßhof frei und die Alltagsmenschen sind auch hier schon eingezogen. Rund um das Schlossareal verläuft ein Wassergraben, dann folgt der Weg über eine kleine Brücke in den Garten und drum herum verläuft wieder ein Wassergraben. Die barocke Schlossanlage wird zu Recht als das westfälische Versailles bezeichnet. Der Venusgarten, ein Inselgarten mit Blumen, Rasenflächen und zahlreichen Skulpturen, wurde erst zw. 1989 und 1991 vollständig wiederhergestellt. Die Ursprünge des heutigen Schlosses liegen zu Beginn des 16. Jahrhunderts, 1958 erwarb das Land die Schlossinsel samt Hauptgebäude und seit den 1970’er Jahren beherbergt das Schloss die Fachhochschule für Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen.




Nach den ersten 150 Fotos habe ich noch einen Abstecher in Richtung Westgarten gemacht und bin von dort zurück in den eigentlichen Ort, denn auch in Nordkirchen haben sich die Alltagsmenschen niedergelassen. Wenn ihr auch Lust verspürt selbige zu suchen, hier gibt es den passenden Plan, bis 16.10.2022 habt ihr noch Zeit. Die Straße müßte noch gefegt, die Wäsche noch aufgehängt werden und Vorsicht, ganz am Ende spielen sie „Reise nach Jerusalem“. Ich hoffe ihr ergattert noch rechtzeitig einen freien Stuhl. Die kleinen Bilder hier könnt ihr durch Doppelklick vergrößern, weitere Bilder findet ihr wieder bei Flickr und Google Photos.