
Kamp-Lintfort, am linken Niederrhein, ist von Krefeld, je nach Verkehrslage, nur gut 20 Minuten entfernt und daher ein gern gesehenes Ausflugsziel. Auch wenn ich in der Grundschule regelmäßig die Kirche besuchen durfte, hat selbige keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Ich wollte ihr aber dennoch eine Chance geben und war vor kurzem im Kloster. Na ja, genauer muß ich wohl sagen am Kloster, denn drinnen war ich nur im Museum. Der Bau des Klosters Kamp hat, wenn ich richtig recherchiert habe, um 1150 begonnen.

Damals war die Gegend noch Sumpflandschaft, so daß mit dem Bau auf einem ganz in der Nähe liegenden Hügel, dem Kamper Berg, begonnen wurde, auch wenn Kloster auf einem Berg nicht üblich waren. Das Museum im ehemaligen Agathastift beschreibt die wechselvolle Geschichte des Klosters, Blütezeiten, Zerstörungen und Niedergang. Am Kamper Stammbaum (1728), einem großformatigem Organigramm, wird die Ausbreitung der Tochter- und Enkelklöster veranschaulicht. Das kostbarste Ausstellungsstück soll das Kamper Antependium sein, ein Altarvorhang aus dem 14. Jahrhundert.

Wenn ich ehrlich sein darf, das Museen ist schon speziell, aber das ist natürlich meine ganz persönliche Meinung. Umso sehenswerter ist der ein paar Meter weiter liegende Terrassen- und Barockgarten. An diesem Tag, ich glaube es war ein Freitag, fanden dort gleich mehrere Fotosessions mit Braut und Bräutegam statt. Fotografen wuselten herum, um die Brautpaare in das rechte Licht zu rücken. Ich dazwischen, um den Barockgarten zu fotografieren, den z.T. bewölkten Himmel auszublenden und keinem Brautpaar ins Bild zu laufen 🙂 .

Wenn ich an diesem Tag etwas wacher gewesen wäre, wäre mir wohl auch aufgefallen, daß der Terrassengarten aus fünf Terrassen besteht, wovon die obersten vier in konkaver, die fünfte und unterste in konvexer Form angelegt wurden. Daß sich der daran anschließende Barockgarten in 16 rechteckige Felder, davon 4 Schmuckfelder, gliedert und in der Mitte des Gartens die Rundbrunnenanlage liegt, ist hingegen nicht zu übersehen.

In einem knappen Jahr ist das hier Teil der Landesgartenschau, die am ehemaligen Bergwerk West beginnt und sich bis zum Kloster Kamp fortsetzt. Ehrlich gesagt bin ich darauf schon gespannt und ich denke, ich werde euch bis zum Frühjahr 2020 bestimmt nochmal genaueres berichten. Während das o.g. Museum einen minimalen Eintritt kostet (bei der Ruhrtopcard incl.) ist der Zutritt zum Garten frei. Wie das während der Landesgartenschau ist, weiß ich noch nicht. Ein paar Bilder (ohne Brautpaar 😉 ) gibt’s bei Flickr (neues Album) oder GooglePhotos.