Nach soviel Extraschicht in den letzten Tagen heute mal wieder was zum anderen Thema mit „E“ – Ex .. ähm .. Emscherkunst. Wenn ihr mir auf Instagram folgt habt ihr vielleicht schon gesehen, daß ich mittlerweile ein paar Randbezirke der Emscherkunst mit dem Auto abgegrast habe. Ich erwähnte schon, ein bisschen Fußweg gehört einfach dazu, aber alles was im Rahmen von 10 – 15 Minuten liegt gilt als mit dem Auto erreichbar. Nehmt Platz und wartet mit mir, denn unter anderem war ich bei „Warten auf den Fluß“, einem Kunstwerk, daß bereits 2010 aufgebaut wurde und jetzt an neuer Stelle steht. Eine Brücke, die im übertragenen Sinne auf die Umleitung der renaturierten Emscher wartet.
Im Zickzack geht’s über den breiten Steg entlang an drei Pavillons, wovon zwei zu einer Übernachtung einladen. Der dritte Pavillon ist das Bad mit Toiletten und Waschbecken, was schon ein bisschen an Camping extrem erinnert, denn es gibt zwar irgendwie Wasser aber keinen Strom und erst recht kein Abwasser auf dieser Brücke. Trotzdem sollen zumindest die Wochenenden schon weitgehend ausgebucht sein. Na dann gute Nacht beim Warten auf den Fluß. Aber auch wer nicht übernachten will, darf sich hinsetzen, Löcher in die schöne Landschaft drumherum gucken, sich lang machen für ein Nickerchen oder der Jamsession lauschen, die an dem Sonntag stattfand, als ich dort war.
Weitere Jamsessions folgen, dazu klickt ihr hier. (Und jetzt alle 3 x ganz schnell Jamsession, Jamsession, Jamsession :-)). Ach ja, genauere Ortsangaben wo sich die Kunstwerke befinden gibt’s jetzt auch in PDF Form und zwar hier.
Ein paar Tage später zog es mich dann, bei schönstem Wetter an die Emschermündung, wie gemacht für eine Radtour, ich aber schon wieder per Pedes. Kunstwerk Nr. 1 direkt an der Mündung der Emscher, hat auch damit zu tun und heißt „Fluß wird Wolke“ (nein da fehlt kein Wort ;-)). Mit Hilfe einer Wolkenwassererhitzungsmaschine wird ab und zu Wasser der Emscher in wolkenbildenden Dampf umgewandelt. Die hierfür benötigte Energie kommt direkt aus dem Fluss (das Wasser übrigens auch). Die Webseite schreibt „Dies ruft übernatürliche Konnotationen hervor … „. Huch ist das wat Schlimmes? Ich würde sagen „Die Wolke macht sich durch lautes Zischen bemerkbar“ oder weil’s ja die Emscher ist „Mit jeder Klospülung ein Zischen“ (oder so ähnlich) ;-).
Neben der Wolkenmaschine gab es dann noch eine begehbare, kugelförmige, seifenblasenähnliche Station, die mich an Raumschiff Orion erinnerte. Diese Skulptur kann tagsüber besucht werden und bietet in der Nacht für bis zu zwei Gäste eine Schlafgelegenheit mit Blick auf den Rhein. Sehr idyllischer „Rücksturz zur Erde“ :-D. Gleich daneben ein weiteres gelbes Fernrohr, daß dieses Mal aber keinen Blick auf irgendetwas freigibt sondern selbst die Blicke auf sich ziehen soll. Ein Motor dreht den Guckmechanismus (also das da oben drauf) um sich selbst. Um in die Ferne zu gucken müßt also selbst ein passendes Rohr oder Glas mitbringen.
Etwa 500 Meter entfernt ist das nächste Ziel auszumachen. Kunstwerk Nr. 2 „The Settlement“ nennt sich das Modell des Stelzendorfs mitten auf dem Acker. Die Skulptur besteht aus 20 kleinen Modellhäusern, die miteinander verbunden und in einem flachen Wasserbassin platziert sind. Ich hatte ja gedacht, man könnte die Gebäude betreten, aber da muß ich wohl noch etwas schrumpfen. Dummerweise hatte ich meine Zaubermelone gerade nicht dabei ;-). In ihrer Bauweise erinnert die Modellsiedlung an Pfahlbauten und Stelzendörfer aus der Karibik oder den Philippinen (sagt wiederum die Webseite).
Ich war noch nie dort, kann also nicht sagen ob’s stimmt. Ein wirklich tolles Modell ist es auf jeden Fall, denn jedes Detail wurde handgemacht. Auf Grund der grauen Hintergrundwand, kann man fototechnisch ein kleines Dorf fotografieren und mit ein bisschen Abstand kommt dann der Himmel und das Steinkohlekraftwerk in Voerde in den Fokus. Man hat so ein bisschen den Eindruck, gleich kämen die Puppen der Augsburger Puppenkiste um die Ecke. Komm’se aber nicht. Schade keine Mupfel :-).
Ihr wollt nochmehr Bilder? Dann surft hier zu Flickr oder Google+. Die Kunstreise entlang der Emscher wird fortgesetzt, im Urlaub (übernächste Woche) bestimmt auch mal per Fahrrad. Wolltet ihr nicht auch?