In Christos Stoffzelle (BigAirPackage)

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Ker wat war dat gestern windig im Revier. Ich hatte mich aufgemacht das große Luft Packet (BigAirPackage) von Christo im Gasometer zu bestaunen. Der Name paßte zum Wetter, kein Wunder also, daß die Luft da mächtig wehte, aber bereits vor der Türe und zwar eisekalt aus Richtung Ost (was nicht wirklich mit der Ausstellung zu tun hatte 🙂 ). Kurz eine Erklärung für alle, denen der Gasometer jetzt nicht so geläufig ist. Der Gasometer ist ursprünglich ein 117 Meter hoher „Behälter“ in dem Gichtgas und später Kokereigas zwischengespeichert wurde. Heute ist es die höchste Ausstellungshalle Europas mit einem Speichervolumen von 347 000 m³, einer Höhe von 117 Meter und einem Durchmesser von knapp 68 Meter (Quelle: Wikipedia).

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Im Inneren dieser „Halle“ hat Christo nun also eine Skulptur aus 20.350 Quadratmetern lichtdurchlässigem Gewebe und 4.500 Metern Seil fertigen lassen. Die Skulptur wird mit zwei Gebläsen und einem konstanten Luftdruck aufgeblasen wie ein riesiger Ballon. Im aufgeblasenen Zustand erreicht das BigAirPackage ein Gewicht von 5,3 Tonnen, eine Höhe von mehr als 90 Metern, einen Durchmesser von 50 Metern und ein Volumen von 177.000 Kubikmetern. Der Clou man kann den „Ballon“ nicht nur von außen bestaunen (mit dem Aufzug aufs Dach des Gasometers sogar von oben), sondern auch von innen. Eine Drehtüre und ein paar Treppenstufen führt mitten hinein in ein weißes Nichts.

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Kaum drinnen, fletzen sich bereits die ersten Besucher auf großen Kissen auf dem Boden, weitere laufen auf und ab oder sitzen auf den Treppenstufen. Alles ist weiß, die Stoffbahnen an den Wänden, die Decke, der Fußboden, die Treppen … eben alles. Man hat kaum Anhaltspunkte, um die Höhe zuschätzen. Aber alle fotografieren erstmal, ich natürlich auch 😀 . Durch die Dachluken scheint die Sonne von oben auf den Stoff, dazu hängen von der Decke eine Reihe von Lampen. Ein angenehmes Rauschen der Gebläse ist zu vernehmen, es herrscht kein unangenehmer Überdruck o.ä. wie ich es vermutet hatte. Die Kinder spielen Fangen, ihre Rufe hallen wieder, ansonsten ist es relativ ruhig. Zeit einfach Luftlöcher in das BigAirPackage zu gucken. Einige sprechen von Problemen mit dem Gleichgewicht, weil alles weiß in weiß ist, ich habe keine derartigen Probleme. Ich starre die Wände an, gucke wieder an die Decke, beobachte die Leute und starre wieder an die Wände. Bin hin und hergerissen zwischen Kälte am Po (die Metalltreppe auf der ich sitze) und Faszination der Installation. Ich daddel ein bisschen am Handy (kein G3 Empfang in dem „Behälter“) und sitze so bestimmt 20 Minuten da rum. Ganz schön Gaga oder?

Gasometer

Dann geht’s in den gläsernen Aufzug und ab nach oben. Jetzt merkt man erst wie riesig das BigAirPackage ist. Man fährt und fährt und fährt … Knapp unter der Decke darf man aussteigen und runterschauen. Keine Angst, kräfigartige Metallgitter verhindern schlimmeres. Fotos machen ohne Ende, dann rauf aufs Dach zur Aussichtsetage. Solange man auf der Westseite steht geht’s. Wunderschöner Sonnentag bei rd. 3-4 Grad. Geht man dann den Rundweg einmal rund ums Dach kommt man unweigerlich auf die Ostseite und der Ostwind bläst einem alles weg, was bei 117 Metern Höhe nicht angebunden oder festgezurrt ist. Ich habe Mühe den Fotoapparat ruhig zu halten. Das hält man ja im Kopp nicht aus. Schnell wieder zurück auf die Westseite, Instagrambild zusammengedaddelt, zurück nach drinnen und im Aufzug wieder nach unten. In Parterre gibt’s noch eine Ausstellung bisheriger Christo Projekte. Jetzt brauche ich wieder etwas Wärme und da das Auto schön in der Sonne steht, schnell rein und Türe zu. Ich finde der Besuch hat sich gelohnt, für den Eintritt habe ich übrigens die RuhrTopCard genutzt.

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Das Bilder Nachbearbeiten hat etwas Zeit gekostet, denn das weiße Nichts zu fotografieren ist garnicht so einfach. Wenn ihr also „nichts“ sehen wollt, guckt ihr hier bei Flickr oder Google+.

Ein Kommentar

  1. Hallo Michael,
    das Gasometer werde ich auch besuchen, sobald es ein mini bisschen wärmer ist. Da warst du ja ziemlich mutig bei diesem Wetter sogar aufs Gasometer hinauszufahren – aber das ist ja auch echt ein Erlebnis in dem gläsernen Fahrstuhl. Als ich letztes Jahr da war, haben sich alle Kinder im Aufzug ganz nach vorne an die Scheine gedrängelt und ich in die hinterste Ecke.
    Liebe Grüße
    Natalie

    Antworten

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