
Seit ich im Jahr 2010 erfahren habe, daß es Halden im Ruhrgebiet (und am Niederrhein) gibt, die man erklimmen kann, sind sage und schreibe 15 Jahre vergangen. 15 Jahre in denen ich Neukirchen-Vluyn, Moers, Duisburg, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen oder Herten von oben betrachten konnte. Die Halden des westlichen Ruhrgebiets (und am Niederrhein) habe ich in all den Jahren mehrfach erlaufen, einige mußte ich in den Anfangsjahren sogar suchen, weil sie natürlich keine Navi Adresse haben. 2010 hatte ich nicht mal ein Navi.







Das heißt aber auch, daß ich mehrfach Fotos auf den Landmarken des Reviers gemacht habe, zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, bei Sonne und (ganz selten) bei Schnee. Dennoch kann ich nicht genug davon bekommen, das Ruhrgebiet und den Niederrhein von oben zu sehen. Seit diesem Wochenende gibt es eine neue Kunstinstallation auf der Halde Norddeutschland von Danuta Karsten mit dem Titel „Windzeichnung“. Das Hallenhaus wurde dazu mit roten Stoffbahnen verhängt, die sich im Wind bewegen. Ein schöner Aufmacher für diesen Beitrag. Die Installation ist bis zum Spätsommer auf der Halde zu sehen.

Der Vorteil für mich, die Halde Norddeutschland liegt linksrheinisch. Warum ich das erwähne? Weil ich vorletzten Samstag mal wieder zur Halde Beckstraße, besser bekannt als Tetraeder, nach Bottrop wollte. Aber das Umfeld ist mittlerweile gespickt mit Autobahnbaustellen. Jahrelange Umbau- und zweitweise Brückenarbeiten auf der A3, der A40, A42, A52, A57, A59 … irgendwas ist gefühlt immer. So habe ich es vorletzten Samstag auch nicht bis nach Bottrop geschafft. Meine Alternative zum Stau war stattdessen ein Halt an der Rheinbrücke Neuenkamp und von da zur Rheinorange, der Ruhrmündung in den Rhein.




Mal sehen, was die Baustelle Rheinbrücke Neuenkamp (A40) so macht. Sie macht Fortschritte würde ich sagen, langsam schiebt sich die Fahrbahn des zweiten Bauabschnitts voran und irgendwann werden dann die beiden Brückenteile in der Mitte zusammengeschoben, was wieder eine Sperrung nach sich ziehen wird. Nachdem Asbest in der alten Brücke gefunden wurde, vermutet man die Fertigstellung irgendwann in 2028. Etwas unterhalb der Brücke zogen gerade die Schafe in ihr neues Quartier. Sie sind die lebendigen Rasenmäher auf den Rheinwiesen und am Rheindeich.

Mehrere Radfahrer kamen an mir vorbei und fragten, wie weit die Rheinorange noch entfernt ist, denn sie ist das erstrebenswerte Ziel aller Radfahrer, die den Ruhrtalradweg von der Quelle bis zur Mündung fahren. Ich konnte sie beruhigen (bei Rheinkilometer 780) fast am Ziel zu sein. Bilder von beiden Ausflügen zusammen gibt es bei Flickr und Google Photos.
