28 Jahre, 2 Monate und 26 Tage

Heute schon auf den Kalender geschaut? Es ist Montag der 05.02.2018. Etwas besonderes? Nein eigentlich nicht, abgesehen davon, daß eine neue Woche beginnt und ab Donnerstag im Rheinland wieder mal Ausnahmezustand auf Grund des Karnevals herrscht. Aber wenn ihr mal 28 Jahre zurückdenkt oder genauer gesagt 28 Jahre, 2 Monate und 26 Tage, dann ist der Tag schon etwas besonderes.

Heute ist es auf den Tag genau so lange her, daß die Mauer zwischen Ost und West gefallen ist, als daß sie vorher gestanden hat. Verrückt wie schnell die Zeit seitdem vergangen ist. Ich hatte unser Land seinerzeit nie anders kennen gelernt, denn der Mauerbau war 3 Jahre vor meiner Geburt. Im November 1989 hatte ich meine erste eigene Wohnung bezogen und war gedanklich ganz woanders.

Natürlich habe ich damals die Nachrichten und Sondersendungen verfolgt, die das berühmte Zitat Günter Schabowskis bei der Pressekonferenz zum neuen Reisegesetz der DDR zitierten. „Das tritt nach meiner Kenntnis – ist das sofort, unverzüglich“. Aber realisiert, was da gerade passiert war, habe ich das erst viel später. Wer heute Mitte 20 ist hat unser Land auch nie anders kennen gelernt.

Als wir im Sommer 1990 Urlaub im Harz gemacht haben und für 60 Pfennige mit dem Zug nach Werningerrode gefahren sind, kam zum ersten Mal Abenteuerstimmung auf. Was ich damals über die Teilung der beiden Länder wußte? Nicht viel, das Thema wurde im Schulunterricht der 70’er weitestgehend totgeschwiegen und das Internet war noch nicht mal in Sichtweite.

Heute kann sich kaum einer mehr vorstellen, daß es eine Mauer und einen Zaun gab, der mitten durch unser Land führte. Ich habe bei diversen Berlinreisen Stasiausstellungen besucht, alte Wachtürme gesehen, bin die Bernauer Straße entlang gewandert und bin dem Mauerverlauf an der Spree gefolgt. Ich hoffe, daß auch unsere Kinder nie wieder auf die Idee kommen eine Mauer zu bauen.

Der RBB zeigt heute Abend übrigens zwei zum Thema passende Sendungen mit dem Namen „Mein Berlin – 28 Jahre mit und ohne Mauer“ und „Wo war eigentlich die Mauer“.

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