Was haben Duisburg und München gemeinsam. Ein Tigergehege im Zoo. Ihr meint das haben andere auch? Natürlich haben andere das auch, aber Duisburg hat seit diesem Frühjahr ein nagelneues Gehege, 3 x so groß wie das alte. Das Gelände ist insgesamt 2215 qm groß, unterteilt in ein südliches 1570 qm und ein nördlichen 645 qm großes Gelände. Im größeren Teil lebt die neu hinzugezogene Tiger Dame namens Dasha, im kleineren Teil der Tiger Mann El-Roy. Während das zehnjährige Männchen aus München stammt und schon seit 2006 im Duisburger Zoo lebt, kommt seine neue Gefährtin aus Dänemark. Passend zum sibirischen Tiger ist das Gehege mit Felsen, Bäumen, einem Wasserlauf und zwei Schwimmteichen einer sibirischen Landschaft nachempfunden. Während Dasha gerne auch mal ein ganzes geschlachtetes Lamm verspeist, rührt der eher „schüchterne“ El Roi nur geteilte Fleischstücke an :-).
Das neue Gehege ist aber nicht nur für die Tiger mit Sonnen- und Schattenplätzen, Klettergelegenheiten, Wasserstellen und Rückzugsmöglichkeiten ein schönes Gehege, auch der Besucher kommt dank mehrerer großer Panoramascheiben und einem Sibirien-Besucherhaus auf seine Kosten. Das Haus, ebenfalls mit großen Scheiben, bietet einen Einblick ins Gehege sogar aus der 1. Etage. Während ich dort stehe, gesellt sich eine Besucherin neben mich und beginnt mit El-Roy zu sprechen, erklärt mir aber gleich darauf, daß sie aus dem Münchner Zoo komme und den Kater schon seit klein auf kennt. Und Absicht oder Zufall, einmal kommt El-Roy sogar ganz nahe an die Panoramascheibe und beguckt sich seine ehemalige Pflegerin :-o.
Das neue Tigergehege (am Hintereingang des Zoos gelegen) ist, insbesondere im Vergleich zum alten Gehege, nicht mehr wieder zu erkennen. Die erste Panoramascheibe ganz vorne (oberhalb des Schwimmteichs) ist sogar nur rd. 1,50 Meter hoch. Sollte die Tigerdame sich hier zum Abkühlen hinbegeben, ergeben sich sicher schöne Möglichkeiten für Fotofreunde. Auf dem weiteren Weg durch den Zoo beobachtet mich ein Saruskranich und ich ihn. Er scheint sehr neugierig, kommt ganz nah an seine Scheibe und läßt sich fotografieren. Nicht ganz so nah ist man an den Gorillas. Hier benötigt man schon ein gutes Zoom, um Mama Gorilla mit ihren jüngsten Nachwuchs auf den Chip zu bannen. Ohne Zoom kommt man aus, wenn Papa Gorilla sich direkt an die Scheibe setzt :-).
Über die Brücke, die viele gar nicht als solche erkennen, überquere ich Auto- und Eisenbahn und begebe mich in den anderen Teil des Zoos. Ich entscheide mich für die großen Tiere und lande nach ein paar Metern zwischen Elefanten und Giraffen. Ich habe den Haupteingang des Zoos erreicht und wie so häufig wenn ich dort stehe, scheint mir die Sonne unerbittlich auf den Kopf. Während der Elefantenbulle zeigt was er hat, beschäftigen sich sowohl die Elefantenkühe als auch die Giraffen mit Fressen. Gegenüber liegt die Lemureninsel und ehe ich mich versehen habe laufen mir zwei Varis oder Kattas fast über die Füße. Nicht füttern oder anfassen steht am Eingang und manchmal muß man schon sagen schade, aber besser ist das ;-). Da mich der weitere Weg mehr durch die etwas schattigeren Wege geführt hat, folgen die von mir geliebten Löwen (hatten ihre Ruhrphase), Koalas (hatten auch ihre Ruhrphase), Seelöwen (hatten keine Ruhrphase) und auf dem Rückweg die Brillenbären.
Diese haben übrigens seit 2012 auch ein 1300 qm großes Gehege mit entsprechenden Panoramascheiben, in der Nähe der oben erwähnten Fußgängerbrücke. Verpaßt habe ich dieses Mal leider die Erdmännchen, aber man kann ja nicht überall sein. Beobachtenswert waren die Reaktionen der Kinder, als sie entdeckten, daß der Luchs hinter der Scheibe gleich ein ganzes Kaninchen rupfte und verspeiste. Als ich dem Ausgang entgegenstrebe, war das genau der Zeitpunkt, als die zweite Delfinshow zu Ende ging und ungefähr 250 Leute mit mindestens so vielen Boller- und Kinderwagen mir entgegen kamen. Ich habe dagegen gehalten und nach ein paar Minuten auch wieder den Parkplatz am rückseitigen Eingang erreicht. Der Parkplatz kostet übrigens immer noch nur 3,- € Parkgebühr pauschal (waren das nicht letztes Jahr noch 2,50 €).
P.S.: Am letzten Samstag lief in Duisburg auch das Ruhrorter Hafenfest, eine Mischung aus Konzerten, Schiffsrundfahrten auf dem Rhein, Kirmes am Rheinufer, Schiffsbesichtigungen uvm. So war ich z.B. neben der Oscar Huber (Teil des Binnenschiffmuseums) dieses Mal auf der Max Prüss, einem modernen Forschungsschiff, auf einem Binnenschiff, das seine Ladung durch eine besondere Technik nach unten entladen kann, sowie auf einem Polizei und einem Feuerlöschboot. Wenn ihr auch Interesse an Schiffen habt, das nächste Hafenfest folgt bestimmt (Mai/Juni 2017). Einfach schon mal vormerken ;-). Ihr möchtet weitere Bilder sehen? Dann klickt auf Flickr oder Google Photos.