Zinkfabrik Altenberg

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Wir schreiben die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Arbeit war hart und schwer, als um 1855 in Oberhausen die Zinkfabrik Altenberg entstand. Verkehrsgünstig gelegen, unweit der Eisenbahn, lief dort der Arbeitsalltag weit über 120 Jahre. 1981 schloss die Oberhausener Fabrik und ab 1984 wurde gründlich saniert. 1997 eröffnete die Zinkfabrik Altenberg wieder ihre Tore, dieses Mal jedoch als Industriemuseum. In der ehemaligen Walzhalle tauche ich ein, in die Geschichte der Schwerindustrie an Rhein und Ruhr. Ursprünglich wurde hier Zink zu Zinkblechen ausgewalzt und weiterverarbeitet.

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Die Ausstellung zeigt mir etwas über das Vorkommen von Erz und Kohle im Ruhrgebiet, von der Eisenbahn und der Verarbeitung von Stahl. Beeindruckend sind die richtig großen Maschinen z.B. der zehn Meter hohe und 53 Tonnen schwere Dampfhammer, den man zwar nicht in Betrieb sehen kann, aber ein Film zeigt mir seine Funktion. Den Film startet man an einem Bildschirm, so wie man auch an einigen anderen Stellen Funktionen der Maschinen per Knopfdruck starten kann. Obwohl es relativ ruhig um mich herum ist, fühle ich den Lärm, der seinerzeit in der Halle geherrscht haben muß. Die Arbeiter konnten sich nur per Handzeichen verständigen.

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In den Anfangsjahren war Arbeitsschutz im heutigen Sinne unbekannt. Das Zink lagerte sich an und in den Körpern der Arbeiter ab. Schwarze Zahnfleischränder waren die Folge und älter als Mitte 40 wurde kaum einer der Arbeiter. Das änderte sich natürlich im 20. Jahrhundert, weil Tüftler und Erfinder die Arbeit verfeinert aber auch sicherer gemacht haben. Wußtet ihr, was ein Vorhemd ist und warum man damit seinen Vorgesetzten erkennen konnte? Kommt vorbei und erfahrt es vor Ort.

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Gußformen, Drehbänke und schließlich eine komplette Dampflok am hinteren Ende der Halle füllen den Ausstellungsbereich. In ihrem Umfeld erfährt man aber nicht nur etwas über die Blütezeit der Industrie, sondern auch etwas über den Niedergang und den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Wer die Ausstellung bis zum Ende durchlaufen hat, steigt ein paar Stufen rauf (oder nimmt den Aufzug) auf die erste Etage und über einen Steg, der die ganze Halle durchzieht, geht es mit einem letzten Blick wieder in Richtung Eingang.

Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, der kann sich hier noch ein paar bewegte Bilder aus dem Museum ansehen. Ach ja, wenn ihr kommen wollt, auf der Rückseite des Zentrums Altenberg (Altenberger Straße), gab es zumindest an einem Samstagmittag reichlich Parkplätze. Solltet ihr mit dem Zug kommen, vom Hauptbahnhof sind es nur ein paar Minuten bis zur ehemaligen Zinkfabrik. Aber wartet nicht zu lange, ab Ende 2018 schließt die (Dauer-)Ausstellung für ca. 2 Jahre zwecks Überarbeitung ihre Pforten.

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