Düsseldorf eröffnet die Wehrhahnline

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Stellt euch vor ihr seid Erwin Lottemann .. äh .. Lindemann und hättet 46 Millionen Euro im Lotto gewonnen. Was macht ihr damit? Moment, nix Herrenboutique in Wuppertal ihr startet ein Krautfounding .. oh sorry .. Crowdfunding Projekt für weitere 800 Millionen Euro bei Land und Bund. Während ihr so sammelt, fangt ihr an, euch quer durch die Landeshauptstadt NRW’s zu graben. Nach etwa 9 Jahren des Grabens und des Sammelns habt ihr das Geld zusammen und fertig ist die neue U-Bahn.

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Seht ihr, so in etwa geht das, wenn man die Straßenbahn in den Untergrund legen will und daher hat Düsseldorf in den letzten 9 Jahren das Unterste nach oben gegraben und an diesem Wochenende die sogenannte Wehrhahnlinie (gibt’s dafür Scrabble Sonderpunkte wegen der 3 „h“) eröffnet. Und weil Düsseldorf sein neues Spielzeug mal so richtig vorführen wollte, durften die Gäste einen Tag kostenlos zwischen den 6 neuen Stationen (von Pempelforter Straße bis Kirchplatz) hin- und herpendeln.

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Und ich sag euch, die Gäste strömten in die U-Bahnhöfe, als hätte es sie vorher nicht gegeben .. äh .. ach ja, haben sie ja auch nicht. Eine Station ist schöner als die andere. Gut, das ist sicher Geschmackssache, aber immerhin wurde jede Station von einem anderen Künstler gestaltet. Und weil es am Samstag draußen mehr so usselig anmutete, habe ich die Gelegenheit genutzt mich auch mal vor Ort umzusehen.

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Kirchplatz: Enne Haehnle – „Spur X“ – Ein Liniengewirr aus Metall, das sich von der Decke und weiter an der Wand fortsetzt, soll zu Worten und Buchstaben werden. Vielleicht muß ich nochmal genauer hingucken, vielleicht ist es auch nur Kunst. Jedenfalls spielte dort auch Peter Weisheit and the Dixie Tramps. Wer erinnert sich noch an Peter Weisheit? Na? Ich sag mal „WWF Club“ :-), na erinnert sich jemand?

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Graf-Adolf-Platz: Manuel Franke – „Achat“ – Gläserne grüne Wandverkleidungen werden von einem lila fast grauen Linienstrom durchzogen das wiederum ein Flußbett darstellen soll. Dieses Flußbett pulsiert mal schmaler und mal breiter. Na Hauptsache es wird nicht undicht :-).

Wehrhahnlinie_BenratherStraße

Benrather Straße: Thomas Stricker – „Himmel oben – Himmel unten“ – Diese Station ist als Raumschiff unterwegs in unendliche Weiten. Das Weltall unter der Erde mit Medienwänden als „Fenster ins Weltall“ (incl. Videoprojektion). Die Station hat für Fotofreunde sicher das meiste zu bieten (so auch das erste Foto ganz oben im Beitrag).

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Heinrich-Heine-Allee: Ralf Brög – „Drei Modellräume“ – Dieser Bahnhof liegt noch unter dem bisher existierenden, drittes Untergeschoss, bitte aussteigen. Die Station ist dreigeteilt in Labor, Theater und Auditorium. Mal hört man Gezwitscher dann Stimmen (huch wirklich?). Die Wände sind mal mit linienförmigen Vielecken bedruckt und am anderen Ende des Bahnhofs geht eine kaum enden wollende Rolltreppe zwischen weißen Kacheln wieder nach oben.

Wehrhahnlinie_Schadowstraße

Schadowstraße: Ursula Damm – „Interaktive Installation“ – Die größtenteils in blau gehaltene Station zeigt zwischen den blauen Glasfliesen 21 künstlerisch gestaltete Luftbilder des Katasteramtes. Über den Gleisen sieht man eine riesige LED Wand, auf der gefilmte Echtzeitbewegungen von Passanten auf der Schadowstraße zu sehen sind und aus Lautsprechern dudeln psychedelische Geräusche 😮 .

Wehrhahnlinie_PempelforterStraße

Pempelforter Straße: Heike Klussmann – „Raumtiefe“ – Die Wandfliesen dieses Bahnhofs sind in der Grundfarbe schwarz und werden durch weiße Wege / Bänder durchschnitten (vielleicht ist es aber auch umgekehrt) und setzen sich an Decke und Boden fort. Vielleicht folgt ihr aber auch einfach der gelben Linie ;-).

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In fünf von sechs Stationen kann man von der Zwischenebene durch Scheiben auf den Betrieb runterblicken und alle Stationen haben mindestens 3G Mobilfunk Empfang (getestet mit Vodafone). Hier und da hing noch ein Kabel raus, fehlte eine Deckenplatte oder etwas Wandverkleidung, mal stockte eine Rolltreppe und auch die Beschilderung hatte an den Gleisen ihren Endausbau noch nicht ganz erreicht, aber das kommt wohl noch. Jetzt bin ich gespannt, wie lange die Stationen so aussehen, wie sie aussehen. Alle Stationen sind videoüberwacht und an den Bahnsteigen stehen Notrufsäulen. Ich wünsche gute Fahrt. Für weitere Bilder klickt ihr bitte hier Flickr oder Google Photos.

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