Wolkenmaschinen

Ein ziemlich trockener Rheindeich und hoch gewachsene Bäume waren im letzten Blogbeitrag des Alsumer Bergs zu sehen, ganz anders dieses Mal. Die Wiesen waren satt grün, der Rhein hatte leichtes Hochwasser und auf dem Berg wurde die Aussicht auf die Kokerei kräftig freigeschnitten. Der Wind wehte aus Nordosten, so daß der Dampf aus 25 Kubikmeter Wasser (ca. 25.000 Liter) pro Koks Löschvorgang über den Rhein abzog.

Bevor ich mich mit dem Thema Bergbau beschäftigt habe, waren mir Kokereien ja vollkommen unbekannt, dabei verfügt die Koksofenanlage hier über die größten Koksöfen der Welt. 3,8 Millionen Tonnen Kohle werden hier lt. Wikipedia pro Jahr in 2 x 70 Koksöfen zu Koks gebacken. 135 mal am Tag, alle 10 Min. öffnet sich einer der Koksöfen (8 x 0,6 x 20 Meter) und spuckt rd. 55 Tonnen Koks aus. Jedes mal wenn der Koks unter einen der Löschtürme (16 x 16 x 0,7 Meter) gefahren und mit rd. 100.000 Liter Wasser abgelöscht wird, verdampfen rd. 25.000 Liter und erzeugen eben die weit sichtbare Dampfwolke.

Der angrenzende Alsumer Berg, auch Beecker Halde genannt, bietet jetzt wieder ein unverwachsenen Blick auf Rhein und Industrie, denn seit meinem letzten Besuch wurde die Sicht in Richtung Industriekulisse wieder freigeschnitten. Etwa 3 km Luftline nördlich erkennt man dann noch das Steinkohlekraftwerk Walsum auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Walsum. Auch hier werden unentwegt Wolken erzeugt. Übrigens, der Alsumer Berg ist ein begrüntes Landschaftsschutzgebiet und man muß sich nur einmal um 180 Grad drehen, um wieder mitten im Grünen zu stehen.

Trotz imposanter Industriekulisse versammelten sich die Vögel in den feuchten Rheinwiesen und auf und um den Rheindeich fanden Radfahrer und Spaziergänger mit und ohne Hund eine Menge Platz. Weitere Bilder vom letzten Wochenende findet ihr wieder bei Flickr und Google Photos.

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