Endlich ist der Blogbeitrag fertig, schließlich bin ich schon 2 Wochen wieder zu Hause. Aber besser spät als nie heißt das ganze dann auch „Spät(!)sommer in Berlin“ 😀 .
Mein erster Besuch führte mich, wie es der Zufall wollte zum Hauptbahnhof und dort geradewegs zur Sandkunstausstellung „Sandsation“. Es war der letzte Tag dieser Ausstellung die bereits über den ganzen Sommer gelaufen war. Thema „City Of Future“, also Berlin der Zukunft. Wie würde Berlin (aus Sicht der Künstler) wohl im Jahre 2222 aussehen. Einige der Skulpturen muteten schon recht abstrakt an. Trotz der „schwarzen“ Zukunft haben mir aber auch diese Skulptuen wieder mal gut gefallen.
Einmal in der Nähe des Hauptbahnhofs habe ich mir dann gleich die neue U-Bahn (U55) mit Start/Ziel im Hauptbahnhof angesehen. Die kürzeste U-Bahnstrecke (vermutlich in ganz Deutschland) hat zur Zeit nur drei U-Bahnhöfe. Hauptbahnhof, Bundestag und Brandenburger Tor. Fahrzeit keine 5 Minuten. Besonders interessant gestaltet wurde der U-Bahnhof Brandenburger Tor, weil dort versucht wurde die Teilung der Stadt vom Mauerbau bis zum Mauerfall abzubilden.
Der Sonnenuntergang des ersten Tages führte mich vom Pariser Platz zum Holocaust Denkmal, das bei Sonnenuntergang eine ganz besondere Magie hat und große und kleine Schatten wirft. Der Folgetag führte mich dann zum Ostbahnhof und von dort, vorbei am Yaam Club, zur East Side Gallery. Die East Side Gallery ist, wie der Name vermuten läßt, der östliche Mauerteil, also die Hinterlandmauer auf DDR Seiten. Vor 20 Jahren wurde diese Mauer von Künstlern bemalt, aber der Zahn der Zeit und einige Touristen haben an der Wand genagt. 2009 wird diese Mauer wieder renoviert und ich empfehle euch den Besuch dort auf jeden Fall. Am Ende der Mauer schwirrt euch der Kopf.
Ganz im Osten war ich dann nochmal (auch nicht zum ersten Mal) am Ostkreuz (nicht Ostbahnhof). Ein Bahnhof wie aus dem Dornröschenschlaf, über 100 Jahre alt und rostig bis zur letzten Niete. Daher erfolgt z.Zt. der Neubau eines modernen Bahnhofs, der den Namen Ostkreuz verdient. Aber die Nostalgie geht dabei verloren, Gelegenheit also für eine ganze Hand voll Hobbyfotografen sich ein „letztes Bild“ zu machen. Ganz neu ist hingegen der riesengroße Platz gleich gegenüber dem Berliner Dom. Früher stand hier mal der Palast der Republik. Übriggeblieben ist nur ein riesiger Rasenplatz und ein paar Holzstege. Genügend Platz sich vom Stadtspaziergang auszuruhen, sitzend oder liegend die Schäfchenwolken zählen.
Den Tag beendet habe ich auf der Terasse des Hotel „Park In“. Von hier hat man mit 3,- Euro Eintritt einen weitreichenden Blick vom Alexanderplatz bis zum Regierungsviertel. Zum guten Schluß habe ich im 20. Jahr des Mauerfalls nochmal einen Teil des Mauerwegs abgeschritten. Von der Bernauer Str., wo der breite Mauerstreifen langsam zuwächst und zugebaut wird, vorbei am Mauerpark, wo Graffitisprayer ihr Werk hinterlassen (haben) zum Schedter Steg einer auffälligen Fußgängerbrücke, welche die Schwedter Straße an die Behmstraßenbrücke anschließt. Am letzten Tag habe ich dann noch ein paar Bilder im U-Bahnhof Rüdesheimer Platz gemacht und am Potsdamer Platz ein paar Aufnahmen rund um’s Sony Center bei Nacht.