Herbst in Berlin und Festival of Lights

Berlin ist groß, bunt und voller Geschichten, genau wie dieser Blogbeitrag, der sich beim Schreiben als bunt aber vor allem als zu groß herausgestellt hat. Ich habe ihn daher in zwei Teile geteilt, hier ist der erste Teil.

Ich komme so langsam in das Alter, in dem Städtereisen anstrengend werden. Rund 28 km oder 46.000 Schritte und 48 Stockwerke sind dieses Mal in 2 1/2 Tagen zusammengekommen und trotzdem stelle ich mir nach der Rückkehr die Frage, warum bin ich nur einmal mit der S-Bahn gefahren? Warum bin ich da oder dort nicht gewesen? Die Antwort ist einfach, ich habe nicht mehr den Anspruch, durch die halbe Stadt zu fahren, nur um einen Hinterhof zu fotografieren, den ich auf einem Bild bei Instagram gesehen habe.

Brandenburger Tor und Bebelplatz

Stattdessen nutze ich die Zeit, um ein bisschen mit dem Fotoapparat zu experimentieren. Aber ich bin auch anspruchsvoll gegenüber mir selbst. Ein Herbstbild mit Fernsehturm ist dieses Jahr dabei, schwarz/weiß Aufnahmen vom Holocaust Mahnmal und natürlich viele Bilder vom Festival of Lights, das dieses Jahr zum 21. Mal unter dem Motto „Let’s shine together“ stattfand. Nicht alle Locations haben mich endlos begeistert, aber es hat sich doch wieder gelohnt. Hier die ersten Bilder, die ich am Brandenburger Tor und am Bebelplatz (Juristische Fakultät, Staatsoper und Hotel de Rome) gemacht habe.

Meine Berlin Fotos gehen bis ins Jahr 2004 zurück und trotzdem entdecke ich jedes Mal wieder 1-2 Orte, an denen ich noch nie war. Start war dieses Jahr z.B. am Spandauer Schifffahrtskanal, der neben dem Hauptbahnhof bzw. im Humboldthafen startet und entlang der ehemaligen Grenze verläuft. Eine kleine, aber interessante Strecke von der Invalidenstraße bis zur Kieler (Fußgänger-)Brücke. Früher war der Kanal DDR Gebiet mit Toten auf beiden Seiten, was auf einigen Infotafeln nördlich des Invalidenfriedhofs traurig erläutert wird.

Mauerweg am Spandauer Schifffahrtskanal

Die Auguste Viktoria Glocke auf dem Friedhof hat einen abenteuerlichen Weg zurückgelegt, Zerstörung der Kirche im Krieg, spätere Sprengung der Reste, die Glocken landeten auf dem Schrottplatz, wurden dort wiederentdeckt, waren dann Gartenschmuck, gingen zur Aufarbeitung nach Bochum, waren Deko in Wattenscheid und kamen 2011 nach Berlin zurück. Auf der anderen Seite des Kanals reiht sich Neubau an Neubau, was mich veranlasst hat, schnell noch ein paar Murals zu fotografieren, zwei davon werden demnächst wohl zugebaut.

Für’s Festival of Lights geht es fotografisch die Straße Unter den Linden ein paar 100 Meter hoch, vom Bebelplatz weiter zum Berliner Dom, der jedes Jahr auf’s neue ein Highlight des Festivals ist. Hier konnte ich mich nicht guten Gewissens für eine Auswahl entscheiden. Ich muß euch einfach alle Motive zeigen.

Berliner Dom

Den Folgetag habe ich mit einem Besuch des Flakbunkers am Humboldthain begonnen. Da U- und S-Bahn am Bahnhof Gesundbrunnen neben bzw. übereinander liegen, mußte ich erstmal den richtigen Ausgang finden, aber dann ging es ans Treppen steigen. Oben entschädigt dafür die gute Aussicht. Der Bunker erinnert in seine Bauweise an den Bunker auf dem Heiligengeistfeld, den ich im Sommer in Hamburg besucht habe. Wer sich da näher informieren möchte findet hier Informationen. Unterhalb des Humboldthains verläuft eine Fußgängerbrücke über die S-Bahngleise, Zeit schnell ein paar S-Bahn Nerd Fotos zu machen.

Flakbunker am Humboldthain

In Teil 2 dieses Blogbeitrags gibt’s herbstliche Bilder von der Knaakstraße und rund ums Kanzleramt, vom Potsdamer Platz, von experimentellen Bildern und einem großen Stück Fleisch als Mural. Alle Bilder (auch schon die von morgen) und noch rd. 50 mehr findet ihr auch wieder bei Flickr und Google Photos.

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