Das Internet nutzen um Geld zu verdienen? Es ist schwierig, aber es geht. Das dachte sich heute wohl auch der Springerverlag und stellte seine Tageszeitungen im Netz auf Bezahlseiten um. 4,95 Euro für 30 Tage Berliner Morgenpost, 7,95 Euro für 30 Tage Hamburger Abendblatt, andere Verlagserzeugnisse werden folgen. Ein Schlag vor den Kopf der treuen Leser, die nicht aus Berlin oder Hamburg kommen und so versuchen Kontakt zur Stadt zu halten.
Vermutlich ist den Damen und Herren das Ergebnis einer GfK-Umfrage in 17 Ländern vom Freitag letzter Woche verborgen geblieben. Nur 13 Prozent wären demnach bereit, für Nachrichten, Unterhaltung und andere Informationen im Internet zu bezahlen. In Deutschland plädierten sogar 84 Prozent der Befragten für kostenlose Webinhalte, nur 9 Prozent würden dafür zahlen. In Schweden wären immerhin 25% bereit, in den Niederlanden 20%, in den USA 17%.
Während die Berliner Morgenpost noch einen Teil der Inhalte kostenfrei anbietet oder zumindest erst bei der vollständigen Ansicht eines Artikels (plus Exclusivinhalten) Geld sehen will ist im Hamburger Abendblatt nur noch die Überschrift frei verfügbar.
Das heißt für mich als erstes @abendblatt_hh bei Twitter raus und den RSS Feed des Hamburger Abendblatts ebenfalls weg. Nur noch Überschriften lesen ist unnütze Zeitverschwendung. Andere Verlagserzeugnisse des Springerverlags (Welt Online, Bild) werden vermutlich folgen.
Ich wage mich mal soweit aus dem Fenster zu lehnen, daß ich sage die Klickzahlen auf die Seiten werden runtergehen, die Werbung dort wird sich nicht mehr so teuer verkaufen lassen, der Schuß wird nach hinten losgehen.
[Update] Gerade habe ich gelesen, daß es (noch) ein Schlupfloch gibt.
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